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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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nur noch atmen, sehen, und wie er bereits entdeckt hatte, sprechen.
    Er verstand es nicht. Seine Zauber hätten ihn gegen die Magie des Königs schützen müssen. Dass sie es nicht taten, vermittelte ihm das Gefühl, am Rande eines gewaltigen Abgrunds zu stehen.
    Saphira, Arya und Elva neben ihm waren wie er bewegungsunfähig.
    Wütend darüber, was für ein leichtes Spiel der König mit ihnen gehabt hatte, vereinte Eragon seinen Geist mit dem der Eldunarí, die gegen Galbatorix’ Bewusstsein ankämpften. Er verspürte eine gewaltige Anzahl von Geistern, die sich ihnen entgegenstellte – allesamt Drachen, die in einem zusammenhanglosen Chor summten und plapperten und kreischten. Ein Chor von solchem Schmerz und solcher Trauer, dass Eragon sich am liebsten losgerissen hätte, damit die Drachen ihn nicht in ihren Wahnsinn hinabzogen. Sie waren auch stark, als seien die meisten so groß wie Glaedr gewesen oder noch größer.
    Die gegnerischen Drachen machten es unmöglich, Galbatorix direkt anzugreifen. Wann immer Eragon glaubte, die Gedanken des Königs zu berühren, warf sich einer der versklavten Drachen gegen Eragons Geist und zwang ihn – die ganze Zeit über unsinniges Zeug brabbelnd – zum Rückzug. Der Kampf gegen die Drachen war wegen ihrer wilden, zusammenhanglosen Gedanken schwierig. Einen von ihnen zu bezwingen, war genauso beschwerlich, wie einen tollwütigen Wolf festzuhalten. Und es waren so viele, viel mehr, als die Reiter im Verlies der Seelen versteckt hatten.
    Bevor irgendeine Seite sich einen Vorteil verschaffen konnte, sagte Galbatorix, der vollkommen ungerührt von dem unsichtbaren Kampf schien: »Kommt heraus, meine Lieben, und begrüßt unsere Gäste.«
    Ein Junge und ein Mädchen tauchten hinter dem Thron auf und traten an die rechte Seite des Königs. Das Mädchen war schätzungsweise sechs Jahre alt, der Junge vielleicht acht oder neun. Sie sahen einander sehr ähnlich und Eragon vermutete, dass sie Bruder und Schwester waren. Beide trugen Nachthemden. Das Mädchen klammerte sich an den Arm des Jungen und versteckte sich halb hinter ihm, während der Junge verängstigt, aber entschlossen wirkte. Selbst während er gegen Galbatorix’ Eldunarí kämpfte, konnte Eragon den Geist der Kinder spüren – konnte ihr Entsetzen und ihre Verwirrung spüren –, und er wusste, dass diese Gefühle echt waren.
    »Ist sie nicht entzückend?«, fragte Galbatorix und hob mit einem langen Finger das Kinn des Mädchens an. »Was für große Augen und was für hübsches Haar. Und ist er nicht ein gut aussehender junger Bursche?« Er legte dem Jungen eine Hand auf die Schulter. »Kinder, so heißt es, sind ein Segen für uns alle. Zufällig teile ich diese Auffassung nicht. Meiner Erfahrung nach sind Kinder genauso grausam und rachsüchtig wie Erwachsene. Es fehlt ihnen nur an der notwendigen Stärke, um andere ihrem Willen zu unterwerfen. Vielleicht stimmt ihr mir zu, vielleicht auch nicht. Wie dem auch sei, ich weiß, dass ihr Varden euch eurer Tugend rühmt. Ihr seht euch selbst als Verfechter der Gerechtigkeit, Verteidiger der Unschuldigen – als gäbe es einen wahrhaft Unschuldigen – und als edle Krieger, die darum kämpfen, ein altes Unrecht wiedergutzumachen. Also schön, prüfen wir eure Überzeugungen und stellen fest, ob ihr seid, was ihr zu sein vorgebt. Wenn ihr euren Angriff nicht abbrecht, werde ich diese zwei hier töten«, er schüttelte den Jungen an der Schulter, »und ich werde sie töten, wenn ihr es wagt, mich abermals anzugreifen … Tatsächlich werde ich sie, wenn ihr mich übermäßig verärgert, ohnehin töten, also rate ich euch, höflich zu sein.«
    Den beiden Kindern schien bei seinen Worten übel zu werden, aber sie unternahmen keinen Versuch, zu fliehen.
    Eragon sah zu Arya hinüber und in ihren Augen stand die gleiche Verzweiflung, die er selbst spürte.
    Umaroth!, riefen sie aus.
    Nein, knurrte der weiße Drache, noch während er mit dem Geist eines anderen Eldunarí rang.
    Ihr müsst aufhören, sagte Arya.
    Nein!
    Er wird sie töten, warf Eragon ein.
    Nein! Wir werden nicht aufgeben. Nicht jetzt!
    Genug!, brüllte Glaedr. Es sind Küken, die in Gefahr sind!
    Und noch mehr Küken werden in Gefahr sein, wenn wir den Drachenei-Räuber nicht töten.
    Ja, aber jetzt ist der falsche Zeitpunkt, um es zu versuchen, mischte Arya sich ein. Wartet ein wenig, und vielleicht können wir einen Weg finden, ihn anzugreifen, ohne das Leben der Kinder aufs Spiel zu setzen.
    Und wenn

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