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Erbe des Drachenblutes (German Edition)

Erbe des Drachenblutes (German Edition)

Titel: Erbe des Drachenblutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Thamm
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dir damit sagen will?«
    Nexus wackelte mit der Nase. Er kratzte sich gut hörbar am Hinterkopf. »Schöpfungsgötter, pah! Was erzählst du dem Mädchen denn da? Es gibt nur eine wahre Schöpfungsgöttin: unsere Göttin Gaia, die Mutter aller Götter.«
    Zados drehte sich zu ihm um. »Du solltest wissen, dass du mich damit nicht provozieren kannst, Nexus. Wie oft haben wir das Gespräch schon geführt? Sicher, Gaia ist mächtig, und auch wir beten zu ihr, doch erschaffen hat sie die Elben nicht. Es war der gefallene Gott, der uns das Leben einhauchte und somit Gaias Zorn auf sich zog.«
    Nexus verdrehte seine weit aufgerissenen Augen. »Gut, dann lassen wir das. Ihr Elben wollt was Besonderes sein? Ja, ja, ihr seid die einzige Rasse Dra'Iras, die nicht von Gaia das Geschenk des Lebens erhielt.« Schnaufend winkte der Waldkobold ab.
    Zados wandte sich wieder zu Mina. »Es gibt aber etwas, was unsere Welten verbindet: Wenn man die entsprechenden Fähigkeiten dazu besitzt, kann man zwischen ihnen ein Tor öffnen, das einen in wenigen Herzschlägen von der einen zur anderen bringt. Solch einen Übergang können nur die fähigsten und mächtigsten Magier erschaffen, und das war es, was unser Begleiter Nirvan getan hat, um dich zu uns zu bringen.« Der Elb nickte zu dem jungen Mann hin.
    »Zwischen den Welten reisen?«, fragte Mina, worauf Zados bestätigend nickte. »Ja. Nirvan war nicht der Erste, der ein solches Tor geöffnet hat, und er wird sicherlich auch nicht der Letzte sein. Schon früher sind unsere Magier zu der anderen Welt – deiner Welt – gereist, um mehr über sie zu erfahren. Und manchmal hatten sie Kontakt mit den Einheimischen, doch allzu gastfreundlich sollen sie sich nicht verhalten haben.«
    Mina blickte zu Nexus, der eine eifrig zustimmende Geste von sich gab. »Nur Menschen, brr! Wie kann man in einer solchen Welt leben?« Der Koboldmann schüttelte sich. »Schlimme Vorstellung, nein, nein. Das ist eine wirklich schlimme Vorstellung.«
    Der Kobold rückte ein Stück näher an Mina heran. »Auf Dra'Ira leben so viele Völker, wie es Blätter an einem Baum gibt, wirklich. Sie sind unterschiedlich, aber nicht immer zahlreich. Manche Rassen bestehen aus so wenigen Mitgliedern, dass man sie an den Fingern abzählen kann. Entweder, weil sie nur durch eine Laune der Natur entstanden sind, oder weil sie aussterben, da sie einfach keine Kinder mehr bekommen. Mein Freund Zados hier nennt das `natürliche Auslese´, ich nenne das `Unfähigkeit zur Fortpflanzung´.«
    Mina blinzelte irritiert. Nexus presste die Lippen zusammen, drehte seinen Kopf und ließ sich auf seinen Hosenboden fallen.
    »Dra'Ira?«, fragte sie betont langsam. »Wie soll ich mir das vorstellen? Ich meine, wie kann neben unserer Welt eine andere existieren? Ich kann das nicht akzeptieren!«
    »Dra'Ira «, begann Zados geduldig, »war einst ein feuriger Planet ohne Leben, bis die Götter ihren Weg zu uns fanden. Die Göttermutter Gaia ließ sich mit ihren Kindern hier nieder, und gemeinsam brachten sie das Feuer im Innersten des Planeten zum Schweigen. Danach formte Gaia aus Erde, Feuer und ihrem Blut das erste Leben auf Dra'Ira: die Drachen.« Der Elb zuckte mit den Schultern. »Das berichten zumindest unsere Legenden, wenn man daran glauben mag. Ich selbst habe da eher Zweifel.«
    »Alter Skeptiker«, fuhr ihm Nexus ins Wort. »Zados will es nicht glauben, aber die Geschichten stimmen! Ja, wirklich!« Der Kobold grinste Mina voller Begeisterung an. Er rutschte näher, bis seine dunkelgrünen Augen nur eine Hand breit von den ihren entfernt waren. »Die Götter waren hier! Und sie erschufen die Drachen. Die Drachen regierten mit Weisheit und Friedfertigkeit über viele Äonen, bis die Götter erwogen, weitere Rassen zu kreieren. `Die jungen Völker´, wie sie seitdem genannt werden, sind alle Kreaturen, die keine Drachen sind, und heutzutage dominieren und prägen sie das Gesicht von Dra'Ira, wirklich!«
    Zados packte Nexus an seinem rechten Ohr und zog ihn zurück. Wild zappelnd und murrend versuchte er nach dem Elben zu schlagen, doch Zados tänzelte elegant um ihn herum, so dass die Hiebe ins Leere gingen. »Lass das Menschenkind erst einmal zu Atem kommen, alter Kobold. Sieh sie dir doch an, Nexus. Wir sollten sie mit unserem Geschichtsunterricht nicht erschlagen.«
    Nirvan räusperte sich: »Das Menschenkind heißt Mina von Gabriel, und ich finde, wir sollten ihr lieber schnell klarmachen, wo sie ist und worauf sie hier achten muss.

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