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Erbe des Drachenblutes (German Edition)

Erbe des Drachenblutes (German Edition)

Titel: Erbe des Drachenblutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Thamm
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und eine lange und mächtige Nase ließen den munteren Gesellen eher lustig als Angst einflößend erscheinen. Seine Füße waren unnatürlich groß – was wohl auch der Grund dafür war, warum er keine Schuhe trug –, und im Gegensatz zu seinem wilden Aussehen wirkte seine Lederkleidung besonders fein verarbeitet. Ein filigraner Dolch in seinem Gürtel rundete das Erscheinungsbild ab. Der breit grinsende Zeitgenosse war das fremdartigste Wesen, das Mina je zu Gesicht bekommen hatte.
    »Wer seid ihr?«, fragte sie undeutlich. » Was seid ihr?«, fügte sie lauter hinzu.
    Der schlanke Elb stand auf, nur um sich danach in Vollendung leicht zu verneigen. Das Grün seiner Augen ließ sie dabei nicht los. »Mein Name ist Zados Eos van Da'ana aus dem königlichen Hause der Wanderelben. Die meisten nennen mich jedoch nur Zados. Und mein kleiner Begleiter hier«, er zeigte auf die grünhäutige Gestalt, »ist Nexus, ein Waldkobold aus dem Hause der Steinkobolde, einer Unterart der ehrwürdigen Waldkobolde aus Orcus, dem Düsterland.«
    » Erd steinkobold«, berichtigte Nexus murrend. »Aber Waldkobold tut es auch, wirklich. Wir sind ja keine solchen Haarspalter, wie die meisten Elben es sind. Bis auf Zados besteht fast jeder auf seinen vollständigen Titel, bis hin zu seinen Ur-Ur-Ur-Ahnen, ts ts ts.«
    Zados schenkte ihm ein breites Grinsen. »Auch wenn er nicht von einer regierenden Blutlinie abstammt, versichere ich dir, dass du ihm vertrauen kannst. Er ist ein Freund.«
    Mina fuhr sich mit der Hand über die spröden Lippen. Ohne beide aus den Augen zu lassen, ergriff sie eine kleine Wasserschale an ihrer Seite und trank. „Elb“, stellt sie erneut fest. »Kobold«, fügte sie hinzu.
    »Ja, und das wird nicht das Letzte sein, was dir hier begegnet und du vorher noch nie gesehen hast. Wie du wohl gemerkt hast, bist du nicht mehr in deiner Welt«, antwortete jemand hinter ihr.
    Mina riss den Kopf herum. »Du …«, fauchte sie. Wut und Zorn schwammen in dem einzelnen Wort. »Du hast mich entführt! Hast mich gegen meinen Willen mitgenommen! Was denkst du eigentlich, wer du bist?«
    Der fremde, junge Mann, der sie hierhergebracht hatte – wo auch immer dieses Hier war –, hockte nur wenige Meter von ihr entfernt auf dem Boden und stocherte mit einem Stock in einem kleinen Lagerfeuer herum. Jetzt ließ er den Stock los und blickte sie an. Sein Gesicht hatte etwas Neutrales, doch hinter seinen Augen erkannte Mina etwas Verborgenes, etwas Unausgesprochenes, das sie nicht verstand. »Wie ich bereits sagte: Mein Name ist Nirvan, und es war mein Auftrag, dich hierherzubringen.«
    »Das stimmt … war sein Auftrag, ja, ja«, fügte der Kobold hinzu. Mina schaute von einem zum anderen. Das war ihr alles zu viel. Sie brachte ein Knurren hervor, das sich zu einem lauten Schrei entlud. Der Elb schreckte verwundert zurück und blickte irritiert zu Nirvan, doch der zuckte nur mit den Schultern. Mina brüllte jeden Funken Verstand aus ihrer Seele, bis sie keine Luft mehr hatte und unzählige Vögel aus den umliegenden Bäumen geflohen waren. Als sie fertig war, blieb nur ein zorniger Blick, der zwischen Nirvan und Zados pendelte.
    Der Waldkobold neigte sich zu Zados. »Gaia sei Dank sind wir hier in einer unbesiedelten Gegend. Das hätte nicht einmal ein Ork im Winterschlaf überhören können.«
    Nirvan räusperte sich. »Ich verstehe, dass das alles sehr befremdlich für dich sein muss, aber ich hatte einen sehr guten Grund, so zu handeln. Mit der Zeit wirst du es verstehen, aber im Moment geht es hier nicht um dich oder deine Bedürfnisse. Unsere Regentin will dich sehen, und das ist das Einzige, was für uns zählt.«
    Er stand auf und blickte zu dem Elben. Der übernahm: »Mina, du befindest dich in einer Welt, die in Raum und Zeit von der deinen weit entfernt liegt. Diese Welt ist unsere Heimat, und die Schöpfungsgötter haben ihr den Namen Dra'Ira gegeben.«
    Zados stockte. Mina blickte ihn schweigend an. »Nun«, fuhr er fort, »Nirvan hat uns erzählt, dass du in einer Welt lebtest, in der es nur Menschen gibt. Eine Welt ohne Magie.« Verlegen räusperte er sich. »Du wirst merken, dass es hier anders ist. Für uns ist Zauberei alltäglich, und da es unseren Schöpfungsgöttern gefiel, ist die Artenvielfalt unserer Völker groß. Du wirst hier vielem begegnen, was du nicht kennst und was für dich auch gefährlich werden könnte. Alleine deshalb darfst du dich nicht ohne uns auf Erkundungen begeben. Verstehst du, was ich

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