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Erben des Blutes 01 – Dunkler Fluch

Erben des Blutes 01 – Dunkler Fluch

Titel: Erben des Blutes 01 – Dunkler Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Leigh Castle
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Vampirclub gerieten. Vermutlich wären die meisten von ihnen zu blöd, um in den wenigen Sekunden, die ihr Leben an solch einem Ort noch dauern würde, ein Gespür für die drohende Gefahr zu entwickeln. Aber vielleicht würden sie noch feststellen, dass es bei den Untoten nicht mal ansatzweise so viel schwarzes Leder und Sadomasoausrüstung gab, wie sie offensichtlich glaubten.
    Ty kam auf die Beine – auf alle vier – und streckte den Rücken durch, der ganz steif vom langen nächtlichen Herumhocken war. Seine Katzengestalt war das Erbe seines Stammbaums, allerdings half sie ihm an Orten wie diesem nur bedingt. Das Haus, das er gerade ausspionierte, lag nicht weit vom Stadtkern, und die paar armseligen Berberitzen boten so gut wie keinen Schutz. Sein Fell war schwarz, das schon, und verschmolz gut mit der Dunkelheit, aber hundegroße Katzen lösten bei Spaziergängern nicht unbedingt das Bedürfnis aus, ein paar Streicheleinheiten auszuteilen.
    Verdammt. Das führt zu nichts. Frustriert knurrend gestand Ty sich ein, dass auch dieser Abstecher ein Schuss in den Ofen war. Er hatte Esoterikmessen abgeklappert und sämtliche amerikanischen Orte, an denen es angeblich spukte, in der Hoffnung, dorthin würde es ein menschliches Wesen ziehen, wie er es so verzweifelt suchte. Aber schon bald – sehr bald – würde er Arsinöe die schlechte Nachricht überbringen müssen, dass Seher höchstwahrscheinlich ausgestorben waren. Zum ersten Mal nach dreihundert Jahren in ihren Diensten würde er eingestehen müssen, dass er versagt hatte.
    Und der Mulo, der Zigeunerfluch, der langsam all jene tötete, die Ty zu beschützen hatte, würde weiter sein Unwesen treiben, bis niemand mehr von der Ptolemy-Dynastie übrig war, dem ältesten und mächtigsten Geschlecht der gesamten Vampirgesellschaft, das bis in jene Zeit zurückreichte, als Arsinöe durch den dunklen Kuss einer Göttin das ewige Leben eingehaucht worden war. Keine andere Dynastie konnte einen solchen Beginn, eine solche Gebieterin aufweisen. Aber wenn es so weiterging, würde den anderen Dynastien, die seit jeher neidisch auf die Macht, die Abstammung und den Einfluss der Ptolemy waren, nicht mal mehr eine Leiche bleiben, die sie fleddern konnten.
    Der unsichtbare Terror hatte noch zwei weitere Male zugeschlagen, beide Male während heiliger Initiationsriten, und beide Male war nur ein einziger Vampir gerade eben mit dem Leben davongekommen und hatte berichten können, was passiert war. Oder, im Fall des ersten Angriffs, eine fast schon verwandelte menschliche Frau. Rosalyn hatte sie geheißen, wie er sich mit einem Anflug von Widerwillen erinnerte. Sie hatten sie zu ihrer Siedlung zurückgebracht, blutüberströmt und verstümmelt, und hatten ihr so viele Informationen wie möglich entlockt, bevor sie sie einen sehr menschlichen Tod hatten sterben lassen. Er bezweifelte, dass ihr bewusst gewesen war, wie viel Glück sie hatte.
    Ty, der es gewohnt war, mit den Schatten zu verschmelzen und zuzuhören, wusste, dass sich alle in Arsinöes engstem Kreis einig waren: Es war nur eine Frage der Zeit, dass die Königin höchstpersönlich zum Angriffsziel wurde.
    Ohne seine starke ägyptische Königin würde das Geschlecht der Ptolemy nicht überleben. Vielleicht kam das Ende nicht gleich, aber es gab niemanden, der Arsinöe hätte ersetzen können, es sei denn, Sekhmet würde noch einmal in Erscheinung treten und einem der Ptolemy ihre Gnade gewähren. Falls es die Göttin überhaupt noch gab. Wahrscheinlicher war, dass es zu einem blutigen Machtkampf unter den Ptolemy kommen würde, an dessen Ende nur noch eine blasse Erinnerung an das bleiben würde, was einst gewesen war. Dieser kurzsichtige interne Machtkampf würde die Letzten erledigen, die der Mulo noch am Leben gelassen hatte – falls es dann überhaupt noch welche gab. Und die Cait Sith, Vampire wie er, die nur in den Diensten der Ptolemy standen, weil ihr Blut mit Feenblut durchmischt war, würden der zweifelhaften Gnade der verbliebenen die Nacht beherrschenden Dynastien ausgeliefert sein.
    Das konnte er genauso wenig zulassen, wie er sich der Sonne aussetzen konnte.
    Ty schob die düsteren Gedanken zur Seite und fragte sich, ob er für den Rest der Nacht in sein Hotelzimmer zurückkehren und auf dem Weg dorthin in einer Bar haltmachen sollte, um einem der wehrlosen Betrunkenen rasch ein wenig Blut abzuzapfen. In diesem Moment ging eine der hinteren Türen auf, und eine Frau trat in die kalte Nachtluft

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