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Erbin des Gluecks

Erbin des Gluecks

Titel: Erbin des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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geschwungen und war eiligst davongeritten. Wenn die Verletzte gefunden wurde, wollte er nicht mehr in der Gegend sein. Schließlich hatten die anderen auch geschossen. Die Hexe hatte sie dazu ermuntert, und jetzt sah alles wie ein Unfall aus. Die Frau konnte kaum etwas anderes behaupten. Sie hatte ihn nicht einmal gesehen …
    Als Bryn von dem Unfall seiner Mutter erfuhr, brach er seinen Chinaaufenthalt ab und kam vorzeitig zurück. Er hatte seine eigene Theorie bezüglich des „Unglücks“. Annette hatte Francescas Akubra und ihr blau-weißes Tuch getragen. Das gab ihm zu denken. Von welcher Seite er den seltsamen Vorfall auch betrachtete – er kam immer zu demselben Ergebnis.
    Der Schuss hatte Francesca und nicht seiner Mutter gegolten, aber er würde seinen Verdacht für sich behalten. Er wollte Francesca nicht beunruhigen, und welchen Beweis hatte er schon?
    Seine Mutter war am Ufer der Lagune spazieren gegangen, als Schüsse und lautes Rufen sie erschreckten. Fast im selben Augenblick war sie von der Kugel getroffen worden, und mehr wusste sie nicht.
    Jeder Jagdteilnehmer besaß ein Alibi, doch keiner hatte etwas gesehen. Mit den Schüssen hatte man den Dingo aus seinem Versteck scheuchen wollen, alles andere war ein unglücklicher Zufall. Wer hätte Annette Macallan etwas antun wollen? Sie war zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen, aber das Geschoss hatte zum Glück nur ihre Schulter gestreift. Die starke Blutung hatte alles schlimmer erscheinen lassen, als es war.
    Annette befand sich bereits auf dem Weg der Besserung. Gordon Carstairs bemühte sich rührend um sie und vergaß für eine Weile seine Arbeit. Überall herrschte helle Aufregung, und Carina steigerte sich in einen Erregungszustand, der die Verabreichung starker Sedativa notwendig machte. Francesca übernahm es, dafür zu sorgen, und wunderte sich darüber, wie leicht es ihr fiel.
    Die Polizei wurde nicht verständigt. Sie wäre ohnehin zu spät gekommen, um noch etwas festzustellen. Nur ein Arzt war gerufen worden, um Annette fachgerecht zu versorgen. Sie würde eine Narbe zurückbehalten, aber für einen geschickten Schönheitschirurgen war das kein Problem.
    Obwohl niemand auf sie hörte, nahm Francesca einen Teil der Schuld auf sich. Carina hatte sie beschworen, Annette die Teilnahme an der Jagd zu verbieten, und sie hatte nicht darauf gehört. Dass sie sonst wahrscheinlich selbst dem Anschlag zum Opfer gefallen wäre, behielt sie lieber für sich.
    „Ich werde mir ewig Vorwürfe machen“, klagte sie, doch Bryns Mutter schüttelte energisch den Kopf.
    „Es war meine eigene Schuld, Francey. Du hattest gesagt, ich sollte mich ausruhen. Warum musste ich auch als lebende Zielscheibe herumlaufen?“
    Ihren Sohn überzeugte das nicht. Warum hatte sich Carina so aufgeregt, dass man ihr Beruhigungsmittel geben musste? Sie war nie gut mit seiner Mutter ausgekommen und kaum aus Sympathie so hysterisch geworden. Viel mehr deutete darauf hin, dass ein von ihr geplanter Mordversuch fehlgeschlagen war. Damals an der Koopali-Lagune hatte sie ebenfalls wie verrückt geschrien …
    Jetzt fiel Bryn auch wieder ein, dass sein Großvater kurz vor seinem Tod angedeutet hatte, Gulla Nolan sei von Sir Francis umgebracht worden. Möglich, dass Gulla etwas gewusst hatte, womit er dem „Eisernen Mann“ hätte schaden können. Nein, es war kein Unfall gewesen – heute so wenig wie damals. In Carinas Adern floss das Blut ihres skrupellosen Großvaters, und überdies war sie ein Meisterschütze. Als sie erkannte, dass sie das falsche Ziel anvisierte, hatte sie den Schusswinkel in letzter Sekunde verändert und sich schnell wieder unter die anderen Jagdteilnehmer gemischt. Wer würde eine Carina Forsyth mit dem unglücklichen Treffer in Verbindung bringen? Eine Frau, die sich so offen ihrer Verzweiflung hingab? Bryn nahm sich vor, sie zu einem Geständnis zu zwingen. Nur so konnte er Francesca wirksam schützen.
    Ein zweites Rätsel fand wenig später ebenfalls seine Lösung. Jetzt kam endlich heraus, aus welcher Quelle Carinas intime Kenntnisse stammten. Valerie Scott hatte sich aus alter Anhänglichkeit zu ihrem verstorbenen Chef als Spitzel missbrauchen lassen und Francescas Telefon angezapft. So war sie über alles bestens informiert gewesen, und Carina hatte in Ruhe ihre Pläne schmieden können. Ihre Abneigung gegen Valerie war nur vorgetäuscht gewesen. Dass ausgerechnet ihre Mutter den „Maulwurf“ entlarvt hatte, entbehrte nicht einer gewissen

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