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Erbin des Gluecks

Erbin des Gluecks

Titel: Erbin des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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gewählt, denn er war noch keine neue Verpflichtungen eingegangen.
    Gordon kam nach Perth, um alles Notwendige mit Francesca zu besprechen. Sie trafen sich einmal im Büro und einmal zu einem gemeinsamen Essen, an dem auch Bryns Mutter teilnahm. Gordon war Mitte fünfzig, sah mit seinem vollen grauen Haar ausgesprochen imponierend aus und verfügte über die Umgangsformen, die im internationalen Geschäft unerlässlich waren.
    Francesca kam auf Anhieb gut mit ihm aus, denn sie hatten im Wesentlichen den gleichen Geschmack. Sie beschlossen, gemeinsam nach „Daramba“ zu fliegen, denn natürlich musste Gordon die Ranch persönlich kennenlernen, um einen Plan zu entwerfen. Sie einigten sich auf das Monatsende. Bis dahin waren es noch zehn Tage.
    Als weiteren Erfolg konnte Francesca verbuchen, dass sich nicht nur ihre Tante, sondern auch Bryns Mutter bereit erklärten, im Forsyth-Konzern mitzuarbeiten. Die beiden Frauen verstanden sich prächtig und unterstützten Francesca in jeder Weise.
    Die eigentliche Überraschung war Annette. Sie blühte vom ersten Tag an auf und hatte sogar den Wunsch geäußert, Francesca zu dem Treffen mit Gordon Carstairs zu begleiten. Nach anfänglichem Schweigen mischte sie sich lebhaft in das Gespräch ein, und am Ende war Francesca überzeugt, dass es zwischen Annette und Gordon „gefunkt“ hatte.
    Natürlich ließ sich noch nichts Endgültiges sagen, aber Francesca setzte auf die Zukunft. Der Fluss des Lebens war ständig in Bewegung. Annette hatte es verdient, wieder glücklich zu sein.
    Es dämmerte schon, als Bryn die Tür zu Francescas neuem Apartment aufschloss. Er besaß einen eigenen Schlüssel. Sie telefonierten täglich, während der Arbeit und abends vor dem Einschlafen. Nach dem Wochenende in „Daramba“ fiel es ihnen jedoch schwer, voneinander getrennt zu sein.
    An diesem Tag kam Bryn mit der Nachricht, dass er übermorgen mit einer Regierungsdelegation nach China reisen sollte. China war ihr wichtigster Handelspartner. Leider sprach er nicht so fließend Mandarin wie der Ministerpräsident von Westaustralien, der die Delegation leiten sollte.
    Bryn freute sich auf einen gemütlichen Abend und eine besondere Nacht. Er wollte Francesca nicht zum Essen einladen, sondern lieber mit ihr zu Hause bleiben. Der Kühlschrank sei voll, hatte sie gesagt, aber das war ihm gar nicht wichtig. Er sehnte sich nur nach Francesca. Jede Minute mit ihr war kostbar. Ein Dritter hätte nur gestört.
    Er stellte den Aktenkoffer hin, zog sein Jackett aus und öffnete den Barschrank. Ein Whisky auf Eis würde ihm die Wartezeit verkürzen. Francesca hatte versprochen, spätestens um sieben Uhr da zu sein. Bryn konnte seine Ungeduld kaum noch ertragen. Ihre Schönheit, ihr scharfer Verstand und ihre Menschlichkeit faszinierten ihn. Nur an sie zu denken war eine süße Qual.
    Höchste Zeit, dass sie sich zumindest verlobten! Dann konnten sie in einem guten halben Jahr heiraten. Bryn liebte sie inzwischen so sehr, dass er sich ohne sie verloren vorkam. Sie durfte ihn nie mehr verlassen. Er brauchte sie – direkt neben sich.
    Dass es ihr gelungen war, seine Mutter zu überreden, sich dem Team anzuschließen, verpflichtete ihn zu ewiger Dankbarkeit. Seit dem Tod ihres Mannes hatte sich Annette nicht so lebensfroh gezeigt. Sogar ihr Aussehen war verändert. Schön und elegant wie immer, strahlte sie jetzt eine jugendliche Frische aus, die ihr manchen bewundernden Blick eintrug.
    „Annette ist wieder bei uns“, hatte seine Großmutter gesagt. „Und wem verdanken wir das? Nur unserer guten Francey.“
    Zehn Minuten bevor Francesca ihr Büro verlassen wollte, rief Carina an. Die Cousinen hatten sich seit Carinas letztem Besuch zwei oder drei Mal zum Kaffee getroffen. Mehr Zeit blieb Francesca nicht, und außerdem fiel es ihr immer noch schwer, sich an Carinas Wandlung zu gewöhnen. Sie schien alle Kanten und Ecken verloren zu haben, gab sich freundlich und nachgiebig und rief mindestens einmal wöchentlich an, um sich nach Francescas Befinden zu erkundigen. Sogar Elizabeth’ und Annettes Mitarbeit im Konzern hatte ihre Zustimmung gefunden.
    „Ein Vögelchen hat mir gezwitschert, dass Annette ein Auge auf Gordon Carstairs geworfen hat“, begann sie das Gespräch, als wäre es die schönste Überraschung. „Ist das nicht reizend? Ich weiß, wie sehr Annette ihren Mann verehrt hat, aber das Leben geht nun mal weiter. Sie ist noch jung … ungefähr fünfzig, nicht wahr? Da verdient sie es,

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