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Erdzauber 01 - Die Schule der Rätsel

Erdzauber 01 - Die Schule der Rätsel

Titel: Erdzauber 01 - Die Schule der Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia A. McKillip
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oberflächlich forschenden Blicken verfolgt, schritt Morgon zum Feuer, knöpfte mit vor Kälte starren Fingern seinen Umhang auf und hängte ihn zum Trocknen auf. Er setzte sich auf die Bank vor dem Feuer; der Wirt kam zu ihm.
    »Herr?« sagte er fragend und fügte dann mit einem Blick auf den Umhang hinzu: »Ihr seid weit von zu Hause.«
    Morgon nickte müde. »Bier«, sagte er. »Und was ist das für ein Gericht, das ich da rieche?«
    »Ein sehr schmackhafter, dicker Eintopf, mit zartem Lamm, Pilzen und Wein - ich bringe Euch eine Schale.«
    Stumm und erschöpft aß und trank er, der Rauch und die Hitze und das Gewirr von Stimmen schläferten ihn ein wie der Gesang des Flusses. Er saß noch über seinem Bier, als der Geruch nach nasser Wolle und ein kühler Luftzug, der Regen und Wind mitzubringen schien, ihn störten. Ein Händler, Wassertropfen auf dem Pelzkragen seines Umhangs, nahm neben ihm Platz. Morgon spürte den Blick seiner Augen auf seinem Gesicht.
    Gleich darauf sprang der Mann auf und schlüpfte aus seinem Umhang. Ein Sprühregen rieselte auf Morgon herunter, und der Händler sagte entschuldigend: »Verzeiht, Herr. Ihr wart auch ohne meine Hilfe schon naß genug.«
    Er war kostbar in schwarzes Leder und Samt gekleidet. Sein Haar und seine Augen in dem groben, gutmütigen Gesicht waren so schwarz wie das Gefieder einer Amsel. Morgon, schläfrig und benommen von der Wärme, raffte sich zusammen und versuchte, seine Gedanken auf praktische Dinge zu richten. Er hatte keine Möglichkeit, zu prüfen, ob er zu einem Menschen sprach oder zum Trugbild eines Menschen; er nahm das Risiko auf sich und fragte: »Wißt Ihr, wohin diese Schiffe fahren?«
    »Ja. Sie kehren nach Kraal zurück, um dort zu überwintern.« Er schwieg, und seine scharfen Augen forschten in Morgons Gesicht. »Ihr wollt nicht nach Norden? Was braucht Ihr?«
    »Ein Schiff nach Caithnard. Ich werde auf der Schule erwartet.«
    Der Mann schüttelte den Kopf und krauste die Stirn.
    »Es ist spät im Jahr. Laßt mich nachdenken. Wir sind gerade aus Anuin gekommen, haben in Caithnard, Tol und Caer- weddin angelegt.«
    »Tol«, sagte Morgon unwillkürlich. »Wozu?«
    »Um Rood von An aus Caithnard nach Hed zu bringen.«
    Er winkte und ließ sich Wein bringen. Morgon ließ sich nach rückwärts an die Lehne der Bank sinken und hoffte, Rood hätte sich damit begnügt, auf der Suche nach ihm nicht über Hed hinauszuschweifen. Der Händler nahm einen tiefen Zug aus dem Weinbecher und lehnte sich dann ebenfalls zurück.
    »Es war eine widrige Reise«, bemerkte er düster. »Vor Hed tobte ein Sturm, der uns die Küste hinunterblies, und wir mußten fürchten, sowohl das Schiff als auch Rood von An zu verlieren. Er hat eine bissige Zunge, wenn er seekrank ist«, fügte er nachdenklich hinzu, und Morgon hätte beinahe gelacht. »In Tol warteten Eliard von Hed und die Kleine - Tristan - und drängten uns, ihnen Nachrichten von ihrem Bruder zu geben. Ich konnte ihnen allerdings nur berichten, daß er in Caerweddin gesehen worden war; was er dort getan hatte, konnte ich ihnen nicht sagen. Wir verloren unsere Segel in dem Sturm, aber in Meremont konnten wir nicht landen; dort lagen die Kriegsschiffe des Königs im Hafen. Wir schleppen uns also mühsam bis Caerweddin. Da hörte ich zum erstenmal, daß die junge Frau des Königs verschwunden war, und sein Bruder wieder zu Hause, auf einem Auge blind. Keiner weiß, was davon zu halten ist.«
    Er trank wieder von seinem Wein. Morgon, der ins Feuer starrte, sah Gesichter in den Flammen: Astrins, weißäugig, schmerzverzerrt; das von Frau Eriel, scheu, schön, erbarmungslos; und Heureus Gesicht, als ihm langsam dämmerte, was für eine Frau er geheiratet hatte. Er fröstelte. Der Händler warf ihm einen Blick zu. »Ihr seid naß bis auf die Haut. Das war ein langer Ritt von Herun. Es würde mich interessieren, ob ich Euren Vater kenne.«
    Morgon lächelte über diesen Wink mit dem Zaunpfahl. »Wahrscheinlich. Aber er hat einen so langen Namen, daß nicht einmal ich ihn aussprechen kann.«
    »Ach so.« In den dunklen Augen blitzte ein verstehendes Lächeln auf. »Verzeiht. Keinesfalls möchte ich neugierig sein. Aber ich brauche ein bißchen müßiges Geplauder, damit mir wieder warm wird. In Kraal, wenn wir bis dahin kommen, warten meine Frau und zwei kleine Söhne auf mich, die ich vor zwei Monaten das letztemal gesehen habe. Ihr sucht ein Schiff nach Caithnard. Da müßtet Ihr eines nehmen, das von Kraal herunter

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