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Erdzauber 03 - Harfner im Wind

Erdzauber 03 - Harfner im Wind

Titel: Erdzauber 03 - Harfner im Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia A. McKillip
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Haushalts waren zu Bett gegangen. Sie saßen nah dem Feuer; Morgon, der die alten, verwitterten Gesichter des Königs und des Zauberers betrachtete, spürte die Liebe beider zu dem mächtigen Berg. Auf Yrths Bitte hatte er seine Harfe aus der Luft genommen. Die Hände des Zauberers glitten von Saite zu Saite und lauschten jedem einzelnen Ton nach. Doch er spielte nicht auf dem Instrument.
    »Ich muß bald nach Osterland aufbrechen«, bemerkte Morgon zu Danan, »um von Har zu erbitten, was ich von Euch erbat.«
    Danan sah Yrth an. »Werdet Ihr ihn begleiten?«
    Der Zauberer nickte. Seine hellen Augen trafen die von Morgon wie durch Zufall.
    »Wie wollt Ihr dorthin reisen?« fragte er.
    »Wir werden wahrscheinlich fliegen. Ihr versteht die Krähengestalt.«
    »Drei Krähen über den toten Feldern von Osterland.« Er zupfte sachte eine Saite. »Nun ist in Yrye beim Wolfskönig. Sie war hier, während Ihr schlieft, um uns Nachricht zu bringen. Sie war in den Drei Teilen gewesen, um Talies bei der Suche nach Euch zu helfen. Mathom von An versammelt ein gewaltiges Heer von Lebendigen und Toten, um den Streitkräften von Ymris zu Hilfe zu eilen. Er sagt, er hätte keine Lust, zu Hause zu sitzen und auf das Unvermeidliche zu warten.«
    Danan richtete sich auf.
    »Sagt er das?« Er lehnte sich vor, die bärenstarken Hände verschränkt. »Ich habe vor, meine Bergleute mit Schwertern, Äxten und Pickeln zu rüsten - mit allen Waffen, die wir haben
    - und sie nach Süden zu führen. In Kyrth und Kraal liegen Schiffe von mir, die Waffen und Rüstungen nach Ymris bringen sollen. Ich könnte auch ein Heer auf ihnen befördern.«
    »Ihr - « begann Morgon, und die Stimme versagte ihm. »Ihr könnt Isig nicht verlassen.«
    »Ich habe es noch nie getan«, bekannte der König, »aber ich werde Euch nicht allein kämpfen lassen. Und wenn Ymris fällt, so wird auch Isig früher oder später fallen. Ymris ist das Bollwerk des Reiches.«
    »Aber, Danan, Ihr seid kein Krieger.«
    »Ihr auch nicht«, entgegnete Danan unwiderlegbar.
    »Wie wollt Ihr mit Pickeln gegen die Erdherren antreten?«
    »Wir haben es hier auch getan. Und wir werden es in Ymris tun. Ihr habt nur eine Aufgabe, so scheint es. Den Erhabenen zu finden, ehe es ihnen gelingt.«
    »Ich versuche es mit allen Kräften. Ich habe jede Bindung des Landrechts in Isig erforscht, und es schien ihn überhaupt nicht zu kümmern. Es ist beinahe so, als täte ich genau das, was er will.«
    Seine Worte vibrierten auf eine seltsame Art und Weise durch seinen Geist. Doch Yrth riß ihn aus seinen Gedanken, indem er ein wenig unsicher nach seinem Weinbecher griff. Morgon reichte ihn ihm, ehe er ihn umstoßen konnte.
    »Ihr gebraucht gar nicht unsere Augen.«
    »Nein. Manchmal sehe ich im Dunkeln klarer. Mein Geist greift aus, der Welt um mich herum Gestalt zu geben, aber geringe Entfernungen zu schätzen, ist nicht so einfach.« Er reichte Morgon die gestirnte Harfe zurück. »Selbst nach all den Jahren weiß ich noch genau, welchen Gebirgsbach, welches Wispern von Feuer, welchen Vogelruf ich in jede Saite band.«
    »Ich würde Euch gern auf ihr spielen hören«, sagte Morgon.
    Der Zauberer schüttelte ruhig den Kopf.
    »Nein, Ihr würdet das gewiß nicht gern hören. Ich spiele dieser Tage sehr schlecht, wie Danan Euch sagen könnte.« Er wandte sich Danan Isig zu. »Wenn Ihr wirklich nach Ymris wollt, dann solltet Ihr bald aufbrechen. Wir befinden uns an der Schwelle des Winters, und gerade zu einer solchen Zeit wird man Euch vielleicht dringend brauchen. Die Krieger von Ymris mögen den Schnee nicht, doch den Erdherren würde er überhaupt nichts ausmachen. Sie und das Wetter werden erbarmungslose Gegner sein.«
    »Nun«, meinte Danan nach kurzem Schweigen, »entweder bekämpfe ich sie im Winter von Ymris, oder ich bekämpfe sie in meinem eigenen Haus. Ich werde gleich morgen anfangen, Leute und Schiffe zusammenzuholen. Ash lasse ich hier. Das wird ihm nicht passen, aber er ist mein Landerbe, und es wäre unsinnig, unserer beider Leben in Ymris aufs Spiel zu setzen.«
    »Er wird an Eurer Stelle gehen wollen«, bemerkte Yrth.
    »Ja, ich weiß.« Seine Stimme war ruhig, doch Morgon spürte die Kraft, die sich in ihr ausdrückte, die unbeugsame Kraft von Stein, der vielleicht ein einziges Mal während seines Daseins donnernd in Bewegung geraten würde. »Er wird bleiben. Ich bin alt, und wenn ich sterbe. Die mächtigen, verwitterten, alten Bäume richten den schwersten Schaden an, wenn sie

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