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Erfindung der Violet Adams

Erfindung der Violet Adams

Titel: Erfindung der Violet Adams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Rosen
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doch hierbleiben, um das Haus in Schuss zu halten. Ich werde mir eine Zofe suchen, die für das Stadtleben besser geeignet ist. Eine, die sich mit modernen Frisuren und Kleidern und Hüten und all diesen Dingen auskennt.«
    »Mit Hüten?«, fragte ihr Vater.
    »Ich kenne mich mit Hüten aus«, sagte Mrs Wilks.
    »Ich habe gehört, dass sie ziemlich in Mode sind. Als Ashton das letzte Mal in der Stadt war, hat er mir einen mit einer grünen Schleife und einem weißen Schleier mitgebracht. Er sagt, dass alle Damen jetzt so etwas tragen.« Ashton nickte.
    »Tun sie das? Nun … das ist mir gar nicht aufgefallen.«
    »Mrs Wilks wusste das auch nicht. Da siehst du, warum ich eine neue Zofe brauche.«
    »Aber inzwischen kenne ich mich mit Hüten aus«, protestierte Mrs Wilks mit vor der Brust verschränkten Armen.
    »Das denke ich«, stimmte Mr Adams ihr zu und führte einen Finger zum Kinn.
    »Diese Entscheidung kommt etwas plötzlich«, beschwerte sich Mrs Wilks stirnrunzelnd. »Vielleicht können wir das per Post klären. Die Kinder und ich werden ihnen schreiben, warum sie die Ballsaison in der Stadt verbringen möchten … «
    »Ich möchte die Saison in London verbringen, damit ich am Jahresende in die Gesellschaft eingeführt werden kann«, erklärte Violet und klimperte mit den Wimpern.
    »In die Gesellschaft eingeführt werden?« Mr Adams’ Augen glänzten vor Freude. Endlich begann seine Tochter, sich wie eine richtige jungeDame zu verhalten. Sie würde heiraten und ihm Enkel schenken, was er sich im Stillen wünschte, denn er liebte den Geruch von Babys und wie sie nach seinen astronomischen Instrumenten griffen, da die Sterne für sie noch ganz neu waren. Er hatte in den letzten Jahren immerwieder Anspielungen gemacht, sich jedoch nicht getraut, das Thema direkt anzusprechen, da er befürchtete, Violet könnte verletzt sein. Aber nun war sie selbst zu diesem Entschluss gekommen, und er konnte sich die kleinen Enkelkinder schon auf seinem Arm vorstellen. In diesem Moment hätte er alles für seine Tochter getan. Er blinzelte und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. »Wenn es das ist, was du möchtest, dann solltest du das tun. Mrs Wilks, Sie werden sich hier um den Haushalt kümmern. Im Februar wird Violet sich in London eine Zofe suchen, und ihrem Bruder wird es obliegen, ihren Ruf und ihre Unschuld zu beschützen, was sicher nicht immer leicht sein wird. Klingt das nicht wunderbar? Sie können sich ein wenig von den beiden erholen.«
    »Ich weiß nicht, Sir … «, erwiderte Mrs Wilks und hob die Hand, als wollte sie die Diskussion damit beenden.
    »Machen Sie sich nicht so viele Gedanken, Mrs Wilks, ich werde mich ganz bestimmt benehmen«, sagte Violet und schlug die Augen nieder. Sie würde schon lange vor Februar in London sein müssen, doch Ashton hatte bereits einen Plan, wie dies zu bewerkstelligen war. »Und ich werde Ihnen jeden Sonntag schreiben, damit Sie wissen, dass es uns gut geht. Sie sollten wirklich hier bleiben und sich erholen. Denken Sie doch nur, wie hektisch die Saison in London ist und wie Ihre Nerven darunter leiden würden.«
    »Meinen Nerven geht es bestens, vielen Dank«, murrte Mrs Wilks.
    »Machen Sie sich keine Sorgen, Mrs Wilks«, sagte Mr Adams und tätschelte ihre Schulter. »Den beiden wird schon nichts passieren.«
    »Wenn Sie das sagen, Sir.« Mrs Wilks sah besorgter aus als sonst. Sie wickelte sich eine braune Haarsträhne um den Finger.
    »Und ich weiß, dass sie aufeinander aufpassen werden. Das werdet ihr doch, nicht wahr? Eine junge Dame, die so schön ist wie deine Schwester, wird die Aufmerksamkeit sämtlicher Schurken von London auf sich ziehen. Pass auf, dass sie immer vorsichtig ist.«
    »Ich werde schon auf sie aufpassen, Vater«, versicherte Ashton ihm. Violet unterdrückte ein Kichern. »Ich hatte sogar gedacht, dass wir bereits zur Vorsaison im Oktober nach London gehen, damit Violet sich schon einmal daran gewöhnen kann, wie alles läuft.«
    »Zur Vorsaison?«, fragte Mrs Wilks.
    »Ja«, sagte Ashton »Die Zeit vor der wirklichen Ballsaison – wenn Banker, Staatsbedienstete und der niedere Adel, der kein Gut außerhalb von London hat, zusammenkommen. Und nicht zu vergessen die Künstler: Poeten, Maler, Literaten und so weiter. Es werden Lesungen und kleinere Ausstellungen stattfinden.«
    »Ist das denn der richtige Umgang?«, ließ sich Mrs Wilks nun vernehmen. »Ich bezweifle, dass es viele Damen unter den Literaten gibt.«
    »Einige der Banker sind

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