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Erfolgreiches Teamcoaching

Erfolgreiches Teamcoaching

Titel: Erfolgreiches Teamcoaching Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar Linz
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sich auf der Couch eine Tüte Vanillesaucenpulver vor, während der Couchtisch mit einer Packung Haferflocken geschmückt ist. Zuletzt entdecken Sie auf der Fensterbank neben der Blumenvase noch ein Glas Oliven. Wenn Sie sich diesen „Rundgang“ mehrmals eingeprägt haben, brauchen Sie ihn im Supermarkt nur noch einmal im Geiste abzuschreiten und schon fallen Ihnen alle benötigten Artikel wieder ein. Das Gleiche klappt übrigens auch mit Lernlisten für Prüfungen usw.)
    Das bedeutet zusammengefasst: Eine Information ist bei häufiger Nutzung in möglichst vielen verschiedenen Zusammenhängen viel leichter verfügbar.
    Als Trainer sollten Sie deshalb darauf achten, Ihren Spielern wichtige Informationen zum einen immer wieder zu präsentieren (Vertiefung der Bahnung) und zum anderen den Zusammenhang der Präsentation zu variieren (Schaffung zusätzlicher Bahnungen).
    Wobei einschränkend natürlich gesagt werden muss, dass ein zu häufiges Wiederholen eines Inhalts nicht immer von Vorteil ist. Zum einen kann es Ihnen passieren, dass Ihre Athleten „es irgendwann nicht mehr hören können, weil es ihnen aus den Ohren herauskommt“.
    Außerdem kann es passieren, dass der einzelne Spieler sich dann zu sehr auf das fixiert, was Sie ihm aufgetragen haben. Eine Fixierung aber führt dazu, dass der natürliche Handlungsimpuls gehemmt wird.
    Ich habe das einmal bei einem Torhüter erlebt. Er hatte sich vor dem Spiel vorgenommen, beim Strafwurf gegen ihn mit einer bestimmten Variante des gegnerischen Schützen zu rechnen. Als es dazu kam, sagte er sich innerlich immer wieder, wie er jetzt reagieren müsse. Tatsächlich zielte der Schütze in die geahnte Ecke, aber der Ball war trotzdem drin. Denn der Torhüter war zu langsam. Und das lag daran, dasser nicht mehr unwillkürlich, sondern willkürlich handelte. Das willkürliche Handeln ist aber langsamer als das unwillkürliche, in diesem Fall zu langsam. (Es wäre besser gewesen, wenn er sich die entsprechende Ecke vorher vorgenommen hätte, das auch einmal vor seinem inneren Auge durchgespielt hätte, aber vor der Ausführung nicht mehr daran gedacht, sondern ganz offen und frei gehandelt hätte.)

    Eindeutige Gesten unterstützen Ihre Botschaft und schaffen mehr Zugänge im Gehirn.
5.4 Die beiden Gehirnhälften
    Noch einen Faktor gilt es, für Sie als Trainer zu berücksichtigen. Unser Gehirn besteht aus zwei Gehirnhälften. Wie wir inzwischen wissen, haben diese beiden Hälften unterschiedliche Schwerpunkte. Die linke Gehirnhälfte ist stärker auf rationale, analytische und mathematische Prozesse spezialisiert, während die rechte Gehirnhälfte vermehrt bildhafte, ganzheitliche und emotionale Prozesse steuert.
    Als Trainer liegt es in Ihrem Interesse, den ganzen Menschen anzusprechen. Sie wollen ja auch, dass Ihre Athleten mit allen Fähigkeiten auf dem Platz präsent sind, dass sie also sowohl in der Lage sind, die jeweilige Spielsituation zu analysieren (linke Gehirnhälfte) als auch intuitive Lösungen für die Situation zu finden (rechte Gehirnhälfte).
    Deshalb sollte Ihr Coaching ebenso Elemente enthalten, welche die linke Gehirnhälfte aktivieren, wie auch Elemente für die rechte Gehirnhälfte beinhalten. Die linke Gehirnhälfte sprechen Sie durch rationale Sachinformationen an. Die rechte Gehirnhälfte Ihrer Spieler erreichen Sie über Bilder und Emotionen.
    Die meisten Menschen sind in der Nutzung der beiden Gehirnhälften nicht ausgewogen. Manche Menschen handeln eher rational gesteuert, während andere emotionale Typen sind.
    In Ihren Mannschaften werden Sie beide Typen vorfinden. Auch deshalb ist es wichtig, sowohl analytisch wie bildhaft zu coachen. Achten Sie also darauf, dass Sie den Bereich, welcher Ihnen selbst von Natur aus fremder ist, ebenfalls aktiv in Ihrem Coaching einsetzen.
    Zusammengefasst lassen sich die Inhalte dieses Kapitels für Ihre Praxis als Trainer in die folgenden Ratschläge umwandeln:
    10 GOLDENE REGELN DES GEHIRNGERECHTEN COACHINGS
1. Bei Stress die Aufnahmefähigkeit der Spieler durch ausreichende Entspannung gewährleisten.
    2. Möglichst viele verschiedene Sinne ansprechen.
    3. Rational und (!) emotional coachen.
    4. Die Informationsmenge beschränken.
    5. Informationen bündeln und markante Punkte wiederholen.
    6. Einfache Sprachformeln finden (diese sind bei Stress leichter zu verarbeiten).
    7. Aufmerksamkeitsbindung über Blickkontakt und Namensnennung.
    8. Nur „positive“ Formulierungen verwenden (siehe zur Erklärung

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