Erfolgreiches Teamcoaching
setzen, wodurch die Informationen besser im Gedächtnis gespeichert werden. (Stellen Sie ihnen Fragen, wie sie bestimmte Spielsituationen lösen wollen.)
Weniger ist oftmals mehr. Ich habe schon viele Trainer erlebt, die das Gefühl haben, so viele Informationen in eine Besprechung packen zu müssen, dass niemand mehr alles aufnehmen kann. Dabei ist es nicht nur so, dass wir als Zuhörer irgendwann abschalten, wenn es uns zu viel wird. Zugleich wird in einem solchen Fall auch die zuvor aufgenommene Information schlechter behalten. Also, beschränken Sie sich auf das Wesentliche. Dann bleibt am Ende mehr!
6.3 Struktur
Um einen Inhalt gut zu vermitteln, hilft es, ihn in eine erkennbare Struktur zu bringen. Diese Struktur dient dazu, dass der Zuhörer die Informationen anhand dieser Struktur im Gedächtnis speichert. Sie als Leser wissen z. B. auf Grund meiner Überschriften, dass ich Ihnen derzeit etwas über Coachingfaktoren und dabei konkret über die Struktur Ihres Coachings mitteilen möchte. Damit ist direkt eine Bahnung in Ihrem Gehirn geschaffen. Wenn Sie später im Gedächtnis unter dem Knotenpunkt „Coaching“ Ihr Wissen abrufen, stehen diese Informationen durch die geschaffene Struktur leichter zur Verfügung.
Machen Sie also immer klar, worüber Sie gerade sprechen. Sagen Sie z. B.: „Jetzt möchte ich etwas zum Defensivverhalten sagen.“ Schon wissen die Athleten genau, worum es geht und sind entsprechend gedanklich vorgeprägt.
Stellen Sie das Wesentliche durch Hervorhebung („Das ist mir besonders wichtig.“ Oder: „Jetzt hört besonders gut zu.“) heraus und fassen Sie es am Ende noch einmal zusammen. Wiederholen Sie die markanten Punkte. Es gehört unbedingt zu Ihren Aufgaben, markante Punkte erkennbar zu machen. Viele Missverständnisse basieren genau auf diesem Faktor. Man selbst meint, etwas klar und deutlich gesagt zu haben, der andere aber hat die Wichtigkeit nicht erkannt. So etwas lässt sich nur vermeiden, indem Sie die Bedeutung einzelner Inhalte deutlich herausstellen.
Eine gute Struktur setzt voraus, dass Sie Ihr Denken und Sprechen organisieren. Das fällt vielen Menschen nicht leicht. Es kostet Sie Mühe und Zeit. Aber dieserAufwand lohnt sich. Ihre Aussagen gewinnen dadurch an Klarheit und Ihre Athleten können wesentlich besser umsetzen, was Sie von ihnen wünschen. Unser Gedächtnis speichert Informationen anhand von Strukturen, also, helfen Sie Ihren Zuhörern, indem Sie ihnen Strukturen anbieten.
Ich empfehle Ihnen deshalb, Ihre Ansprachen schriftlich vorzubereiten. Dies gilt auch für Menschen, die besser frei sprechen, als sich an ein Manuskript zu halten. Denn die Vorarbeit strukturiert auch Ihr Denken und verschafft Ihnen so die Klarheit, die Sie später an die Athleten weitergeben wollen. Auch in der Halbzeitbesprechung sollten Sie Ihre Gedanken erst strukturieren (am besten machen Sie schon während des Spiels Notizen, die Sie dann zur Besprechung einteilen nach Offensive/Defensive), bevor Sie vor Ihre Mannschaft treten.
6.4 Sprache
Es geht aber nicht nur darum, was Sie vermitteln, sondern auch darum, wie Sie es vermitteln. Schon das alte Sprichwort „Der Ton macht die Musik“ erfasst genau diesen Gesichtspunkt. Wählen Sie Ihre Worte (und Gesten) mit Bedacht. Achten Sie dabei auf einige wesentliche Punkte:
Ihre Sprache sollte einfach gehalten sein. Zuallererst müssen Sie ja von Ihren Spielern überhaupt verstanden werden. Also wählen Sie ein Sprachniveau, welches Ihren Athleten entspricht. Viele Trainer sind diplomierte Sportlehrer. Demnach haben Sie ein Studium absolviert und sind es gewohnt, viele Fremdwörter zu benutzen. Möglicherweise besitzen aber die von Ihnen betreuten Athleten einen weniger gehobenen Bildungsgrad, sind also eher eine einfache Sprache gewohnt. Dabei ist es Ihre Aufgabe als Trainer, sich den Athleten anzupassen und nicht umgekehrt! Manchmal hilft es, gemeinsame Schlüsselwörter zu erarbeiten. Damit sind Schlagworte oder Begriffe gemeint, deren Bedeutung allen Spielern klar ist. Wenn Sie dann z. B. sagen: „Die Fläche klein machen“, weiß jeder Athlet, was er zu tun hat.
Aber nicht nur deshalb ist eine einfache Sprache wichtig. Wenn Sie an das vorige Kapitel denken, dann erinnern Sie sich daran, dass sich die Wahrnehmung unter Stress verengt.
Genauso vermindert sich die gesamte Fähigkeit, Informationen zu verarbeiten. Deshalb fällt es Ihren Athleten im Wettkampf viel leichter, einfache Wörter aufzunehmen, als komplizierten
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