Erinnerungen der Nacht
konnte, mehr in Ekstase. Es genügte ihm nicht, nur zu lecken, sosehr er sich bemühte. Er setzte Zähne und Mund ein, hörte sie schreien und spürte, wie sie an seinem Haar zog.
Und dann stand er wieder auf, glitt mit der Zunge über ihren Bauch, saugte an den Brustwarzen, küsste sie erneut auf den Mund, drückte sie mit dem ganzen Körper an den Baumstamm und ließ die Hände über sie gleiten, um ihr Verlangen nach ihm auf den Höhepunkt zu bringen.
„Nimm mich, Vampir“, flüsterte sie, legte den Kopf an den Pinienstamm, überdehnte den Nacken und bot ihm den Hals dar. Bot ihm alles. Alles an ihr. „Mach es gut. Lass mich vergessen …“
Er packte sie an den Schenkeln, hob sie hoch, spreizte sie und stieß in sie. Sie schrie vor Lust, da bohrte er sich so tief er konnte hinein, wich zurück, stieß erneut zu. Er spürte, wie ihr Körper reagierte, wie sich die Muskeln um sein Glied herum zusammenzogen. Sie legte ihm die Hände in den Nacken und führte seinen Mund an ihren Hals. „Mach es“, stöhnte sie. Und er gehorchte. Er öffnete den Mund an ihrem zarten Hals, biss zu, durchbohrte die Haut und dann die Schlagader. Er stieß mit den Hüften zu und drang so tief er nur konnte in sie ein, während er gleichzeitig an ihrem Hals saugte. Und als sie kam, erschauerte sie bis ins innerste Mark. Sie verschränkte die Beine um seine Taille und drückte ihn noch tiefer hinein. Sie legte den Kopf weiter nach hinten, nahm auch seine Fangzähne tiefer in sich auf. Dann krümmte sie den Rücken und drängte sich ihm entgegen. Sie schlang die Arme um ihn und schrie. Sein Samen ergoss sich in sie, und er hielt sie mit eisernem Griff fest, damit sie jeden einzelnen Tropfen in sich aufnahm. Alles. Und dann hielt er sie noch eine ganze Weile fest, bis die Ekstase nachließ, sein Körper sich entspannte und sie gemeinsam auf den Waldboden sanken.
Er wollte nicht, dass es vorbei war. Er war nicht bereit für ihre Schuldgefühle und die Abscheu. Ihren Hass auf ihn und seine Art. Er hielt sie umschlungen, hob ihren Kopf am Kinn, beugte sich zu ihr und küsste sie. Die Leidenschaft hatte ihre Erfüllung gefunden, zumindest im Augenblick waren sie beide zufrieden. Sogar schläfrig. Er küsste sie dennoch. Es war ein zärtlicher Kuss, lang, bedächtig und sanft.
Als er den Kopf hob, schlug sie die Augen auf, sah ihm ins Gesicht, und ihre Miene drückte Verwirrung aus.
„Du bist nicht meine Gefangene, Angelica. Das warst du nie“, ließ er sie wissen. „Wann immer du auf eigene Faust losziehen willst, steht es dir frei.“
„Ich will dich nicht verlassen“, flüsterte sie, und einen Moment blitzte etwas in ihren Augen auf, das ihm den Atem raubte. „Niem…“ Sie biss sich auf die Lippen und wandte den Blick ab. „Bis wir Amber Lily gefunden haben.“
Er nickte nur. Und dann ließ er sie los, obwohl sie es zu seiner Überraschung gar nicht so eilig damit zu haben schien. Er erhob sich und suchte ihre Kleidungsstücke zusammen. Bevor er sich anzog, brachte er ihr das zerrissene Kleid, das schon bessere Zeiten gesehen hatte. Er zog es ihr über den Kopf, half ihr behutsam in die Ärmel und kostete jeden Moment der Berührung aus.
Sie saß auf dem Boden, blickte zu ihm auf und sah zu, wie er sich anzog. „Ich habe mich so sehr geirrt … in … vielem.“
Er wollte sie nicht falsch verstehen. Er wagte keine voreiligen Schlussfolgerungen, denn das hätte ihn zerbrochen. „In was, Angelica?“
Sie schloss die Augen. Eine leichte Brise kam auf, spielte mit ihrem Haar, ließ es tanzen. Dann hob sie den Kopf und starrte in die Ferne. „Hör doch!“
Jameson gab sich wirklich Mühe. Aber er hörte gar nichts, abgesehen von den Myriaden an Geräuschen des Waldes. „Was denn, Angel?“
„Hörst du sie wirklich nicht?“ Sie neigte den Kopf zur Seite. „Glocken, Vampir. Kirchenglocken.“
Ein leichter Schauer lief über seinen Rücken, denn da waren keine Glocken zu hören. Großer Gott, hielt sein armer dunkler Engel dem Druck nicht mehr stand? War sie gefallen und in die schwarze, abgrundtiefe Grube des Wahnsinns gestürzt?
„Angel“, flüsterte er und nahm ihre Hand. Aber sie war schon am Aufstehen, lief auf das imaginäre Geräusch zu und sah aus, als wäre sie hypnotisiert oder Schlimmeres. Sie blieb nicht stehen.
„Angel, warte. Wohin gehst du?“
„Zur Kirche“, flüsterte sie, und dann drehte sie sich um und blickte ihn völlig normal an. „Es ist zu lange her, Jameson. Ich habe Gott
Weitere Kostenlose Bücher