Ernstes Spiel (German Edition)
bist-du-total-verrückt Blick. “Vergiß es. Du brauchst die Schlüssel zu dieser Stadt nicht.”
Sie hob eine Augenbraue, was unter ihren Stirnfransen unbemerkt blieb. “Hallo? Wer hat dich zu meinem Boss gemacht? Der Präsident möchte mich dafür ehren, seinen Sohn sicher nach Hause gebracht zu haben. Er hat mir bereits mehr Geld geboten als ich je in meinem Leben sehen würde.”
Sie warf ihr Bettlaken zurück und schwang ihre Füße auf den Boden, musste dann eine Minute innehalten als ihr Körper protestierte und der Raum merkwürdig tauchte und schwenkte, bevor sich alles beruhigte. Sie betrachtete das unbekannte Nachthemd, das ihr jemand angelegt hatte. Sie wunderte sich wer und schauderte, rieb ihre Arme um sich aufzuwärmen.
“Verdammt, Dani, ich habe ein schlechtes Gefühl.”
“Ja, ich auch.” Sie schwang ihr Haar aus den Augen und blickte hoch zu ihm. “Wahrscheinlich wegen dem Absturz und alldem.”
Er starrte sie finster an.
“Jon.” Sein Name kam als Seufzer. “Der Präsident möchte mir für das Leben seines Sohnes danken. Was ich wenigstens tun kann, ist dort stehen und den Dank entgegen zu nehmen.”
“Nimm den Dank aus der Entfernung entgegen. Ich sage dir, etwas ist faul hier. Glaube mir.”
Ihr Haar streichelte ihre bloßen Schultern als sie ihren Kopf schüttelte. Die Bewegung machte sie etwas benebelt. “Oh, das hört sich gut an, aus deinem Mund.”
“Gut. Traue nicht mir. Aber traue meinen Instinkten.”
Sie war etwas überrascht von seiner Leidenschaft. Jon war viele Dinge, Panikmacher war nicht dabei. Seine Instinkte waren immer gut. Wer war sie schon, um dem nicht Aufmerksamkeit zu schenken? “Ich habe nichts anzuziehen. Ich kann nicht einfach in meinem geborgten Jungfrau-Schlampe Nightie hier hinausmarschieren.”
Sein Ausdruck weichte etwas auf. “Ich habe am Flughafen ein paar Sachen für dich zusammengeworfen. Ich dachte mir, du würdest irgendwann etwas zum Anziehen brauchen.”
Wann machte Jon—ihr Jon—je Notiz von solchen Bedürfnissen? Aber er war nicht ihr Jon. Nicht mehr. “Du hast?” Sie stand wackelig.
“Ja,” sagte er schroff, stopfte seine Finger in die Fronttaschen seiner Jeans, als sie ihm einen bleib-wo-du-bist Blick zuwarf. “Machst du Runden?” forschte er sanft. “Oder zielst du auf den Sessel dort drüben?”
“Im Moment muss ich nur stehen. Gerade hier.” Sie hatte vor, den Rest ihrer Lethargie mit Bewegung abzuschütteln, weil Jon Recht hatte. Sie musste einen klaren Kopf bekommen und ihre steifen, verkrampften Muskeln wieder hinkriegen, bevor sie versuchte wieder ein Flugzeug zu boarden.
Falls sie wieder ein Flugzeug boarden konnte. Allein bei dem Gedanken presste sie ihre Hand auf die Magengrube. Natürlich konnte sie, sagte sie sich selbst streng. Gesetz des Durchschnitts— Sie richtete abwesend die Laken aus Ägyptischer Baumwolle aus und zog die aprikose-, weiß- und creme-farbene Bettdecke zurecht. Sie glättete die Falten des Kissenbezuges und plazierte das Kissen präzise auf das Bett. Dann drehte sie sich zu ihm um. Oh, Gott. Welch Anblick er war. Ein MIAMI DOLPHINS navy Langarm-T-Shirt, eine Größe zu klein-was an ihm perfekt aussah-lag eng an seinen breiten Schultern, schmiegte sich über seine Brust und war in neue Jeans eingesteckt. Sein Haar war wild zerwühlt, dunkle Ringe zierten seine Augen und die scharfen Kanten seiner Backenknochen waren blass unter seiner Bräune. Er sah höllisch aus.
Er sah himmlisch aus.
“Ich kann nicht einfach gehen, Jon. Der Mann ist der Präsident.”
“Er ist nicht dein Präsident. Sag ihm, du bist ausgelaugt. Du mußt zu Hause sein. Zum Teufel, erzähl ihm irgendetwas.”
Starrsinnig, vorsichtig schüttelte sie ihren Kopf.
“Dani, denk , um Gottes Willen. Diese Typen entfernten dich von amerikanischem Boden ohne jemanden zu informieren. Sie ließen mich stundenlang da draußen warten, während sie dir eine Art von Betäubungsmittel einflößten-und du möchtest hier bleiben?”
Okay, das störte sie. Sie hielt nichts davon, von dankbaren Eltern entführt und dann bis zu den Kiemen mit Drogen vollgestopft zu werden. Aber sie würde nicht gerade umfallen und Jon ihr Leben diktieren lassen, nur weil er im letzten Augenblick aufgekreuzt war. Falls sie gerettet werden mußte, würde sie es selbst tun, vielen Dank.
“Erstens,” erklärte sie entschieden, “ob ich hierbleiben will oder nicht, ist nicht die Frage. Tatsache ist, ich bin siebenundzwanzig Jahre alt. Und
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