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Eroberer 3 - Die Rache

Eroberer 3 - Die Rache

Titel: Eroberer 3 - Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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er einem spektakulären und feurigen Tod entgegen.
    Er gab vollen Schub auf die Triebwerke und spürte die plötzliche Woge des Schuldgefühls, die gegen Bokamba anbrandete, als beide Männer in die Sitze gepresst wurden. Ein Schwall von Wärme traf ihn im Gesicht und an der Brust - und ihm wurde immer wärmer, als die Luftreibung die ohnehin schon überbeanspruchte Hülle der Corvine gefährlich aufheizte. Er spürte, wie Bokamba hinter ihm verzweifelt versuchte, noch ein Quäntchen mehr Leistung aus den Triebwerken herauszukitzeln - die ganze Zeit im vollen Bewusstsein, dass sie es doch nicht mehr schaffen würden ...
    Und dann loderte plötzlich ein Antriebs-Feuerstoß kaum einen Kilometer von der Corvine der Frauen entfernt auf.
    Ein schemenhaftes Schiff, das sich überhaupt nur durch die Luftturbulenzen verriet, die es einhüllten, näherte sich schnell dem angeschlagenen Jäger.
    Es ist ein sensorgeschirmtes Schiff, sagte Bokamba, aus dem die Erleichterung fast sichtbar hervorsprudelte.
    Wahrscheinlich ein Auf klärungsschiff der Trafalgar.
    Quinn hielt den Atem an und ignorierte die nun schon sengende Hitze auf der Haut. Das verfolgende Schiff hatte den Jäger fast erreicht... die beiden Turbulenzmassen verschmolzen miteinander...
    Und plötzlich änderten sich Form und Textur, als das verfolgende Schiff wieder in den Raum aufstieg - die waidwunde Corvine sicher an Bord.
    »Ich glaube, das war's«, sagte Quinn laut, drückte den Schubhebel nach vom, ging mit der Corvine in den Steigflug und ließ den Planeten unter sich zurück. Der Kampf war vorbei und damit auch die Notwendigkeit, auf Level X zu bleiben. Er bereitete sich darauf vor und trennte die MindLink-Verbindung.
    Mit atemberaubender Schnelligkeit verblassten die brillanten Farben. Die Farben, die Aromen, die Wahrnehmungen und überhaupt jede Präsenz im Bewusstsein. Er war wieder allein und hing als schwacher Mensch in einem riesigen, gefühllosen Universum, das wieder dunkel und trist geworden war.
    Ein Universum, in dem mehrere seiner Freunde und Kameraden zurückgeblieben waren. Für immer.

    Für einen langen, qualvollen Moment focht er wieder den alten lautlosen Kampf mit sich aus: ob er hierbleiben oder noch einmal für ein paar Minuten auf Level X gehen sollte. Aber im tiefsten Innern wusste er, wie dieser Kampf schließlich ausgehen musste. Level X war eine glorreiche Existenz, ein fulminantes Universum, wo das Leben in geordneten Bahnen verlief und wo einem niemand ein emotionales Messer in den Leib rammte und es noch einmal umdrehte. Aber es war nicht die Realität; und er hatte sich auch schon vor langer Zeit entschieden, wo er sein Leben leben musste.
    Und so wendete er - mit einem Gefühl der Leere in der Seele und mit stillen Tränen, die ihm über die Wangen liefen - die Corvine, um dem Rettungsschiff durch die Dunkelheit des Weltalls zur ramponierten Flotte zu folgen.
    Und er bedauerte es, dass er nicht zu denen gehörte, die gestorben waren.
    Das durch Mark und Bein gehende Kreischen von Metall auf Metall verstummte, und die vordere Ladeluke schlug mit einem leisen Scheppern zu. »Sie ist drin«, rief Cho Ming.
    »Gut«, sagte Daschka, drückte den Schubhebel nach vom und stieg in den Weltraum empor. »Ich hoffe, wir konnten Ihnen behilflich sein, Cavanagh. Zufrieden?«
    »Ja«, murmelte Aric. »Danke.«
    Daschka zuckte die Achseln. »Ich hatte nie gesagt, dass ich nicht bereit wäre, zu helfen«, sagte er. »Ich wollte dabei nur nicht über den Jordan gehen.«
    Aric lächelte. »Dafür kann man durchaus Verständnis aufbringen.«
    »Darauf können Sie Ihre edelsten Teile wetten«, pflichtete Daschka ihm bei. »Fliegen wir zur Trafalgar rüber. Wir haben beschädigte Ware auszuliefern. Und ich glaube auch, dass wir ein längeres Gespräch mit Commodore Montgomery führen werden.«
    21
    Valloittajas Fell hatte sich während Nzz-oonaz' Beschreibung des Kampfs immer stärker gesträubt - eine Geste oder Reaktion, die der Sucher als Störung und Ablenkung empfunden hatte. Und plötzlich legte er das Fell wieder glatt an. »Dann willst du damit also sagen, dass ihr uns im Stich lasst«, sagte der Mrachani.
    »Es tut mir leid«, sagte Nzz-oonaz automatisch, ehe er es sich anders überlegte. Er hatte keine Veranlassung, sich bei den Mrachanis zu entschuldigen. Wenn überhaupt Entschuldigungen und Erklärungen angebracht waren, hätten sie in die andere Richtung gehen müssen. »Falls man die Schuldfrage überhaupt stellen will, glaube ich,

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