Eroberer 3 - Die Rache
Leistungsbeurteilung der Krieger in diesem Kampf vorgenommen hat. Erst dann werden wir darüber sprechen, welche weiteren Maßnahmen ergriffen werden sollen.«
»Aber das wird Zeit in Anspruch nehmen«, wandte Valloittaja ein. »Zeit, die zu verschwenden weder ihr noch wir uns leisten können.«
»Wir glauben nicht, dass solche Bewertungen eine Zeitverschwendung sind«, sagte Nzz-oonaz fest. »Wie dem auch sei, es wird so gehandhabt.«
Für ein paar Takte schaute Valloittaja die drei Sucher der Reihe nach an. Seine großen, feuchten Augen drückten einen Schmerz und eine Enttäuschung aus, bei der Nzz-Oonaz eine schmerzhafte Scham wegen der Dinge empfand, die sein Volk diesen unschuldigen Opfern der Tyrannei der Eroberer ohne Grund antaten. Aber er hatte seine Anweisungen, und zur Abwechslung erinnerten sowohl Svv-selic als auch Gll-borgiv sich an das Protokoll und enthielten sich jeglichen Kommentars. Schließlich seufzte Valloittaja. »Wenn es so geschehen soll, dann soll es so geschehen«, sagte er; und der entsagungsvolle Ton in seiner Stimme verstärkte Nzz-oonaz' Schmerz noch.
»Dürfte ich eure Anführer wenigstens darum bitten, sich mit ihrer Beurteilung möglichst zu beeilen?«
»Das werden sie«, versprach Nzz-oonaz und kämpfte gegen den Drang an, diese Zusage wieder zurückzunehmen.
Das war nämlich eine Entscheidung, die gar nicht in seinem Ermessen stand. »Wir sind uns der Gefahren genauso bewusst wie ihr.«
Der Mrachani lächelte verhalten. »Das bezweifle ich, Sucher Nzz-oonaz«, sagte er leise. »Das bezweifle ich stark.«
Er drehte sich um und verließ den Konferenzraum. »Sucher Nzz-oonaz?«, ertönte die leise Stimme eines Älteren in Nzz-oonaz' Ohr. »Ein privater Pfad wartet auf dich an Bord der Geschlossener Mund.«
Innerlich züngelte Nzz-oonaz anerkennend. »Ich muss für ein paar Centumtakte zum Schiff zurückkehren«, sagte er Svv-selic und Gll-borgiv - die übliche Vorgehensweise, wenn Ältere im Spiel waren. »Ihr zwei geht schon einmal in unser Quartier, und ich werde dann zu euch kommen.«
Ein Älterer wartete an Bord der Geschlossener Mund in dem Raum auf ihn, wo immer die Kommunikation mit Oaccanv stattfand. »Wer ist es?«, fragte Nzz-oonaz und verschloss die Tür hinter sich. »Der Oberclan-Primus?«
»Nein«, sagte der Ältere düster. »Es ist Sucher Thrr-gi-lag von Kee'rr.«
Nzz-oonaz spürte, wie die Mittellicht-Pupillen sich verengten. Thrr-gilag? »Öffne den Pfad«, befahl er. »Thrr-gilag, das ist aber eine angenehme Überraschung.«
Der Ältere bewegte sich nicht. »Wenn ich dich daran erinnern darf, Sucher, dass diese Mission eine sehr hohe Krieger-Sicherheitsstufe hat«, sagte er. »Du darfst mit niemandem außer dem Oberclan-Primus und dem Krieger-Kommando darüber sprechen.«
»Ich weiß«, sagte Nzz-oonaz. »Aber Thrr-gilag hat einmal zu dieser Studiengruppe gehört, und in meinen Augen gehört er noch immer dazu. Zumal der Umstand, dass die Älteren, die unsere Kommunikation koordinieren, ihm diesen Kontakt ermöglicht haben, ein Indiz dafür ist, dass er die Erlaubnis des Oberclan-Primus für ein Gespräch mit mir hat. Öffne also bitte den Pfad.«
»Zu Befehl«, sagte der Ältere knurrend und mit unverhohlener Missbilligung in der Stimme. Dann verschwand er.
Er kehrte ein paar Takte später zurück. »>Für mich auch, Nzz-oonaz<«, zitierte er Thrr-gilags Antwort. »>Welche Fortschritte machst du bei den Gesprächen mit den Mrachanis?<«
»Sie sind überaus interessant«, sagte Nzz-oonaz. »Mehr kann ich im Moment noch nicht sagen. Wo bist du überhaupt? Ich dachte, du solltest mit uns nach Mra kommen.«
»>Das wurde auf den letzten Takt geändert. Ich bin mit meinem Bruder, Thrr-mezaz, und Klnn-dawan-a auf Dorcas. Wir sind hierhergeschickt worden, um einen menschlichen Gefangenen zu untersuchen und zwei Mrachanis zu überprüfen, die sich als Botschafter ausgeben.«<
»Da bin ich aber erleichtert«, sagte Nzz-oonaz. »Ich hatte schon befürchtet, man hätte dich in einem Fluss an einen Pfahl gebunden, damit du von den Schnappfischen gefressen wirst.«
»>Wenn du wüsstest<«, kam die verschmitzte Antwort. »>Ich weiß, dass du wahrscheinlich gar nicht mit mir sprechen dürftest - also mache ich es kurz. Hast du zufällig die metabolischen Daten der zwei Mrachanis, die wir von der Stützpunktwelt Zwölf nach Oaccanv mitgebracht haben?«<
»Diejenigen, die uns vor den Mensch-Eroberer gewarnt hatten und dann gestorben sind?«, fragte Nzz-oonaz,
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