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Eroberer des Alls

Eroberer des Alls

Titel: Eroberer des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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würde. Aber das war Ed ganz gleichgültig. Wenn nur im Bunker alles gutginge, dann hatte er keine Sorgen mehr. Die Aussicht, daß dort noch einmal alles in der Schwebe hing, ließ ihn für sich selbst die Daumen drücken. Ja – der Bunker war die schwerste Hürde. Wieder wollte er beten, diesmal wegen des Bunkers, aber dann unterließ er es.
    Die beiden Offiziere traten ins Freie und gingen auf den wartenden Jeep zu. Am Steuer saß Sergeant Hall.
    »Morgen, Sir! Wie fühlen Sie sich?«
    Der Sergeant sah McCauley mit demselben Gemisch aus Neid und Sorge an, wie Randy es gezeigt hatte: Neid auf das, was vor McCauley lag, Besorgnis darüber, ob er sich auch wohl genug fühle, um es zu schaffen.
    »Nun hört mal genau zu!« sagte McCauley ärgerlich. »Ich fühle mich prächtig. Worüber sollte ich mir Sorgen machen? Schließlich hat man es ja schon öfters ausprobiert – mit Instrumenten, Puppen und Affen. Jetzt bin ich an der Reihe. Ich bin bloß ein neuer Versuchsaffe. Das ist alles! Hört endlich auf mit dem Geunke!«
    Sergeant Hall legte den Gang ein.
    »Schon gut, Sir«, sagte er milde. »Ich wollte Ihnen ja nur gutes Gelingen wünschen.«
    »Drücken Sie mir lieber die Daumen für die Untersuchung«, sagte McCauley säuerlich. »Ich hab' Ärzte nie leiden können. Und heute muß ich ungeschoren davonkommen.«
    Der Jeep schoß aus dem Gebäudeschatten hervor in den grellen Sonnenschein.
    Die Gegend war bar aller Reize. Die Straße bestand aus hitzebrüchigem Lehm und Sand, und so weit das Auge reichte, gab es nur dichtes Mezquite-Gesträuch. Die Sonne brannte heißer hernieder als irgendwo sonst auf der Welt. Es war noch lange nicht Mittag, und dennoch waberte der Horizont in der Hitze, und ab und zu hob sich eine Sandwolke, die sich aber gleich wieder legte, als ob es auch für Wirbelwinde zu heiß sei. Weit in der Ferne lag das Gebirge. McCauley hatte einmal einen Abstecher dorthin unternommen, und es war ihm vorgekommen, als ob die Gipfel nach dem Himmel griffen, aber jetzt war kaum etwas davon zu sehen. Die Hitze kam aus allen Richtungen, auch vom sonnengebackenen Boden, und kroch in den Jeep. Nach einer Viertelstunde Fahrt konnte er den schlanken Abschußturm sehen, als der Jeep über eine Bodenwelle fuhr, eine gewaltige gelbe Staubwolke hinter sich aufwirbelnd.
    McCauley machte die Hitze nichts aus. Er fühlte sich hellwach und lebendig, er war sich der Sonnenstrahlen und sogar einer Knautschfalte in seiner Hose bewußt. Kurze Zeit später sah er das flache Dach des Bunkers. Da packte ihn wieder die Angst. Er fürchtete sich vor dem Bunker. Dort wartete die letzte Untersuchung auf ihn, bei der man herausfinden wollte, ob er in Ordnung war, ganz normal, nicht nervöser, als es den Ärzten plausibel erschien, und so weiter. Sein Herz schlug dumpf, und das brachte ihn zur Verzweiflung. Wenn sie jetzt sagten, daß irgend etwas nicht stimme ...
    Er ertappte sich bei einem Stoßgebet: Bitte, lieber Gott, laß die Untersuchung ohne Schwierigkeiten vorbeigehen! Ich möchte das Kommando so gern haben!
    Randy sah ihn nicht an. Ein guter Kerl, Randy. Er würde wissen, daß es nur Widerwille gegen die Ärzte war, die mit ihren Stethoskopen herumwedeln und dann murmelnd ihre Diagnosen austauschen würden.
    »Randy, wenn ich ängstlich aussehe, so entspricht das durchaus der Wahrheit«, stieß McCauley zwischen den Zähnen hervor. »Einer von den Medizinmännern im Bunker wollte, daß sein Schwager gewählt wird. Würde mich nicht wundern, wenn der mir noch ein Bein zu stellen versucht!«
    Randy bot ihm eine Zigarette an. McCauley schüttelte den Kopf.
    Der Bunker war tief in die trockene Erde eingebettet. Von dieser Seite aus sah man nur meterdicken Beton und eine tiefe Eingangsnische. Auf der anderen Seite war ein Sehschlitz ausgespart, dort gab es Periskope und da drüben in der Grube Radargeräte. Über das ganze Gelände bis zu den fernen Bergen war Suchradar verteilt, aber von hier aus konnte man nicht viel davon sehen.
    Nur die Rakete. Eine der neuen riesigen Aerobees. Nichts Aufregendes. Heutzutage galt das allgemeine Interesse nur den Atlas- und den Fernraketen. Aber die Aerobees waren solide, leistungsfähig und hundertfach bewährt. Die anderen Raketen wirkten eben dramatischer und entsprachen der durchschnittlichen Vorstellung von ferngelenkten Flugkörpern. Doch die Aerobees waren die Arbeitstiere, die ohne Trara aufstiegen, die gewünschten Informationen sammelten und damit wieder zurückkamen. Es war eine

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