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Eroberer des Alls

Eroberer des Alls

Titel: Eroberer des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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unten, ehe er einen Laut hatte ausstoßen können.
    Es war McCauley, der das Seil eingeholt hatte. Die anderen hielten sich in gebückter Stellung an den metallischen Bodenzacken fest. Sie hatten ihre Raumseile hergegeben, damit daraus ein langes Seil für Fallons Rettung geknüpft werden konnte. Während ein Mann ihm nachsprang und McCauley aufrecht dastand, um das Seil wieder einzuholen, hatten sich die anderen nur mit den Fingerspitzen festhalten können, um sich davor zu bewahren, daß sie Fallons Schicksal teilten. Sie hatten riskiert, genauso hilflos abzutreiben wie er selbst, und sie hatten ihr Leben für ihn aufs Spiel gesetzt.
    McCauley erteilte Fallon keine Rüge, dankte aber den anderen sehr betont für ihre prompte Hilfsbereitschaft.
    Später fragte Randy.
    »Was hatte sich Fallon dabei gedacht? Er wußte doch, daß er das Raumseil nicht losmachen durfte.«
    »Das Seil war nicht sicher befestigt gewesen, daher habe ich es neu verknotet«, sagte McCauley trocken. »Aber er glaubt, daß ich euch alle umbringen will, und ihn zuerst. Als ich nach seinem Raumseil griff, dachte er, jetzt sei er dran. Er wollte den Knoten neu schlingen, um meine bösen Absichten zunichte zu machen.«
    »Dieser Dummkopf!« schnappte Randy. »Wir müssen jetzt reinen Tisch machen, sonst können wir vor seinen Eskapaden nie sicher sein.«
    »Ich fürchte, du hast recht«, sagte McCauley angewidert. »Er wird niedergeschmettert sein, wenn er erfahren muß, daß ich ihn nur beruhigen wollte. Na egal, bring' ihn her!«
    Ein metallisches Knacken ertönte. Die innere Schleusentür schloß sich, dann erklangen die Geräusche der sich schließenden Ventile. Sofort danach öffnete sich die äußere Schleusentür. Randy ging auf die Suche nach Fallon. Er kam mit besorgter Miene zurück.
    »Fallon war gerade hinausgegangen. Dabei hat er jetzt Freischicht!«
    McCauley runzelte die Stirn. Dann schaltete er die Außensprechanlage ein. Die Anlage war für Wechselverkehr eingerichtet, so daß jedes Geräusch von draußen sofort durch die Lautsprecher im Schiff zu hören war. Der Kontrollraum brauchte nicht ständig besetzt zu sein, während draußen gearbeitet wurde. Jeder, der sich im Schiff aufhielt, wußte sofort Bescheid, wenn draußen etwas los war.
    »Fallon«, sagte McCauley ins Mikrophon, »ich suche Sie. Bitte, kommen Sie ins Schiff.«
    Schweigen. Die Dunkelheit hüllte das Schiff ein, und die Sterne wanderten über den schwarzen Himmel. Die rote Scheibe des Mars, die jetzt ganz nahe war, bildete die hellste Lichtquelle.
    »Fallon!« rief McCauley. »Ich suche Sie. Kommen Sie sofort ins Schiff!«
    Ein rasselnder Laut tönte aus allen Schiffslautsprechern. Dann kam Fallons Stimme.
    »Moment mal!« Er keuchte, als ob er etwas Schweres schleppte, hier, wo alles schwerelos war. »Ah-h-h! Was wollen Sie?«
    »Ich will, daß Sie ins Schiff zurückkommen«, sagte McCauley streng.
    Wieder ein Klirren. Die Geräusche schienen von der Art zu sein, wie sie in das Innere eines luftgefüllten Raumanzugs eindringen und vom Helmmikrophon aufgefangen werden.
    »Was treiben Sie da?« fragte McCauley.
    »Ich versuche gerade ... ah!« Ein angestrengtes Keuchen. »Ich versuche gerade, etwas zu arrangieren ... jetzt bin ich fertig.«
    »Fallon!« sagte McCauley zornig. »Sie kommen sofort zurück! Das ist ein Befehl!«
    »Ich habe etwas anderes zu tun«, sagte Fallon aufsässig. »Aber ich werde Ihnen etwas verraten. Ich fliege nicht mit euch auf die Erde zurück. Ich war auf der Flucht, als ich mich für jemand anderen ausgab und mich so auf das Schiff schmuggelte. Ich war auf der Flucht aus der Todeszelle. In zwei Tagen sollte ich auf den elektrischen Stuhl. Weshalb sollte ich zur Erde zurückkehren?«
    Er machte eine Pause. Dann fuhr er fort:
    »Ihr könnt mich alle hören, dafür habe ich gesorgt. Ich habe an der Antenneneinstellung so lange 'rumgedoktert, daß man den Empfang nicht mehr abschalten kann. McCauley kann nichts dagegen machen, daß ihr mich alle jetzt hört! Und wie wird er sich jetzt winden! Ich hatte mit ihm vereinbart, daß wir euch alle umbringen und mit dem ganzen Atomtreibstoff zur Erde zurückkehren, damit McCauley ihn dort verkaufen kann. Er hat versucht, Soames umzubringen, und er hat versucht, Hathaway umzubringen. Heute hat er versucht, mich umzubringen, indem er mich in den Raum treiben ließ, aber ihr seid mir gleich zu Hilfe gekommen, und so mußte er auch so tun, damit ihr nicht merktet, was er beabsichtigt hatte.«
    McCauley

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