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Eroberer des Alls

Eroberer des Alls

Titel: Eroberer des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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frei verfügbare Vorrat an.
    Und dann geschah es, daß Fallon beinahe verlorenging. Er war immer in Sichtweite der anderen, und trotzdem passierte es. Es war natürlich Vorschrift, daß jeder Mann sein Raumseil fest verankerte. Die Raumseile waren ziemlich lang, damit die Bewegungsfreiheit der Männer nicht behindert wurde. Sie waren unbequem, aber lebensnotwendig. Es war streng verboten, die Raumseile nachlässig zu handhaben.
    Eine Rakete wurde für den Start vorbereitet. Die Fracht wurde Stück für Stück hingebracht. Fallon arbeitete mit den anderen, die ihn auffallend nachsichtig behandelten. Dann war der Moment gekommen, daß einer von ihnen sein Raumseil woanders festmachen mußte. Zufällig traf es Fallon. Soames hielt Fallons Seil in der Mitte fest, während Fallon eine andere Verankerung suchte. Fallon war nervös und zerfahren. Er beeilte sich und ging zu den Frachtstücken, die noch weggebracht werden mußten.
    McCauley, der sich wie üblich auf einem Kontrollgang befand, sah den von Fallon geschlungenen Knoten. Er sagte scharf:
    »Fallon, bewegen Sie sich nicht und halten Sie sich gut fest!«
    Fallon schwang herum und blickte furchtsam zu McCauley hin. Er klammerte sich an eine der Halterungen, die im Boden verankert waren. McCauley überzeugte sich, daß Fallon sich festhielt, machte das Raumseil los und knotete es wieder fest.
    »Das war sehr unvorsichtig von Ihnen«, sagte McCauley. »Jetzt sind Sie wieder sicher.«
    McCauley ging weiter. Dieser Zwischenfall spielte sich nicht auf der von den Kargonetzen überspannten Fläche ab, sondern in der Nähe des Startgeländes. Fallon ließ die Halterung nicht los. Die anderen arbeiteten weiter. In der Ferne flammte der Sonnenball. Fallon rührte sich nicht vom Fleck und hielt die Halterung umklammert.
    Endlich bewegte er sich ganz unauffällig und zog an dem Seil. Der neue Knoten hielt. Er zog stärker. Der Knoten hielt. Dann zog er sich ganz sacht zu der Stelle hin, wo McCauley das Seil festgemacht hatte. Er prüfte den Knoten. Fallon hatte Angst vor McCauley, weil er glaubte, daß dieser den geschlossenen Pakt nicht einhalten würde. Er war überzeugt, daß McCauley als einziger Überlebender der Mars-Expedition mit gestohlenem Atomtreibstoff im Wert von Millionen heimlich zur Erde zurückkehren wollte.
    Und Fallon glaubte, daß McCauley Soames' und Hathaways Unfälle arrangiert hatte. Daher war er felsenfest überzeugt, daß McCauleys Anschläge gegen diese beiden und die anderen beim nächsten Mal besser klappen würden, und daß er, Fallon, der erste auf der Liste war, weil er McCauleys Pläne kannte.
    Der Knoten schien in Ordnung zu sein, aber ein überwältigendes Mißtrauen hatte ihn gepackt.
    Er machte den Knoten auf, um ihn selbst wieder neu zu schlingen. Da dröhnte McCauleys Stimme in seinem Helmgerät:
    »Fallon! Was machen Sie da?«
    Fallon zuckte heftig zusammen. Er sprang hoch. Das Raumseil war noch nicht befestigt, und Eros hat keine meßbare Anziehungskraft. Fallon trieb hoch und schwebte der Unendlichkeit entgegen. Mit ihm hob sich das Raumseil, das nicht hinter ihm nachschleppte, sondern sich schwerelos wand und kräuselte wie ein Rauchfaden. Panischer Schrecken lähmte ihn. Er konnte nicht einmal schreien.
    »Fangt ihn!« brüllte McCauley.
    In dem grellweißen Sonnenlicht wandten sich die Gestalten der Männer um, und pechschwarze Schattenrisse machten alle ihre Bewegungen mit. Fallon war drei Meter hoch – jetzt 15 Meter. Einer der Männer ruckte zur Sicherheit an seinem Raumseil und sprang Fallon nach, verfehlte ihn jedoch. Der glitzernde metallische Raumanzug schwang in weitem Bogen und kehrte auf den Boden zurück. Ein zweiter Mann sprang. Dann ein dritter. Das Raumseil des einen kreuzte das von Fallon. Wenn es Fallons Seil in der Mitte gekreuzt hätte, würde sich das Seil vielleicht verfangen haben, so aber rutschte Fallons Seil weg, und er schwebte weiter den Sternen entgegen.
    Jetzt erhob sich Stimmengewirr. Die Männer in den Raumanzügen zogen sich an ihren Seilen entlang, bis sie sich an einer Stelle trafen ... Fallon war 18 Meter hoch – jetzt 20 Meter.
    Dann schoß ein Mann empor. Er verfehlte Fallon zwar, aber er warf ein Seil aus, das sich in Fallons Seil verfing. Der Mann zog Fallons Seil zu sich heran und wickelte sich das Ende um den Arm. Es straffte sich, und Fallon verspürte einen Ruck.
    Auf dem Asteroid holte ein einzelner Mann das Seil des Retters ein, und so wurde Fallon in Sicherheit geschleppt. Er war wieder

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