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Eroberer des Alls

Eroberer des Alls

Titel: Eroberer des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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haben.
    Die für den Transport bestimmten Sachen wurden so zusammengestellt, daß jede Warenklasse gleichmäßig auf alle Frachtraketen verteilt werden konnte. Es stand zu erwarten, daß ein Teil der Fracht verlorenging, und man mußte verhindern, daß der Verlust einer bestimmten Rakete die gesamte Arbeit der Expedition in Frage stellen konnte.
    Eine ganz bestimmte Fracht würde jedoch den Raketen nicht anvertraut werden: Der Treibstoff für den Atomreaktor würde auf das Schiff übernommen werden. Wenn das Schiff nicht glücklich landete, war es mit der Expedition sowieso aus, und wenn es gut ankam, würde der Treibstoff von größter Wichtigkeit sein. Die dünne Marsluft müßte zu dem vom menschlichen Organismus benötigten Druck verdichtet und der Sauerstoff konzentriert werden. Für die bitterkalten Marsnächte brauchte man Wärme. Man mußte also eine Energiequelle haben, und dafür war Atomenergie am besten geeignet.
    Die erste Frachtrakete wurde von Eros abgeschossen, als der Asteroid rund 2,5 Millionen Kilometer vom Mars entfernt war. Die Fracht bestand aus Raketentreibstoff, einem Triebwerk und einer Funkanlage. Die Rakete war weder stromlinienförmig noch elegant; sie bestand nur aus einem Gerüst mit einem Hecktriebwerk, einer Halterung für die Fracht und einer Fernsehkamera an der Spitze. Zuerst wurde nur relativ unwichtiges Material auf den Weg gebracht, damit eventuelle Verluste durch die anfängliche Unerfahrenheit keine ernsten Folgen hätten. Als der Asteroid weitere 300 000 Kilometer zurückgelegt hatte, wurde eine Serie von Raketen abgeschickt. Dabei kam es zweimal fast zu tödlichen Unfällen. Die Raketen wurden während des halbstündigen »Tages« beladen. Sie wurden jedoch erst dann abgeschossen, wenn der Startplatz der Sonne abgekehrt und dem Mars zugekehrt war. Bei Tageslicht machte McCauley eine Raketenserie startklar und kehrte dann zum Schiff zurück. Später ging Hathaway hinaus, um diese »Nachtsalve« abzuschießen. Die erste Rakete explodierte während des Starts, und Hathaway kam gerade noch mit heiler Haut davon.
    Später kam man zu der Erkenntnis, daß sich das Triebwerk in der kalten »Nacht« so abgekühlt hatte, daß das Metall spröde wurde und beim Start auseinanderriß, ehe es sich genügend erwärmen konnte. McCauley machte sich bittere Vorwürfe, weil er nicht daran gedacht hatte. Die Zündung der restlichen Raketen wurde bis zum nächsten »Sonnenuntergang« zurückgestellt, und der Start erfolgte innerhalb von fünf Minuten nach Einbruch der Dunkelheit, ehe das Metall sich zu stark abkühlen konnte.
    Der andere Unfall ereignete sich, als der Feuerstoß einer Rakete an einer metallischen Bodenerhebung abprallte und gegen Soames' Beine geschleudert wurde. Er sprang sofort hoch, heraus aus der Flamme, ehe sie seine Beine braten oder den Raumanzug verschmoren konnte. Vor Entsetzen keuchend, trieb er empor, so lang das Raumseil war. Die Rakete zischte in kaum fünf Meter Entfernung an ihm vorbei. Der Feuerschweif hätte ihn um ein Haar verbrannt oder zumindest seinen Gesichtsschutz zerstört. Doch es war gerade noch einmal gutgegangen.
    Als Fallon von einer Arbeitsschicht zurückkam, suchte er McCauley auf, öffnete den Gesichtsschutz seines Raumanzugs und lächelte unsicher.
    »Ach bitte«, sagte er liebenswürdig, »ich hätte Sie gern gesprochen.«
    »Und weshalb?« fragte McCauley. Er war immer noch völlig konsterniert. Natürlich hätte Soames nicht so dicht an die Rakete herangehen dürfen, aber McCauley fühlte sich schuldig, weil er ihn nicht extra angewiesen hatte, auf sichere Distanz zu gehen.
    »Soames hat es fast erwischt«, sagte Fallon nervös.
    »Ja«, sagte McCauley kurz.
    »Und Hathaway ging es genauso«, sagte Fallon. »Als die Rakete explodierte, hätte er getötet werden können.«
    »Das weiß ich selbst«, schnappte McCauley zurück.
    »Ich ... ich ...« Fallon zögerte. »Wir hatten ... eine Meinungsverschiedenheit. Ich habe mich sehr daneben benommen und möchte mich entschuldigen.«
    McCauley runzelte die Stirn. Es gab vieles, worüber er sich Sorgen machte, und Fallon gehörte dazu. McCauley hatte die einzige Möglichkeit ausgenutzt, die ihm zur Verfügung stand, um Fallon eventuell von unerfreulichen Eskapaden abzuhalten. Er hatte ihm Angst eingejagt, und das schien zu wirken. Aber diese Entschuldigung jetzt – das war etwas ganz anderes. Das bedeutete, daß aus der Aufsässigkeit Panik geworden war.
    »Gut, reden wir nicht mehr davon«, sagte

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