Erobert von tausend Kuessen
blieb sie stehen.
"Warum haben Sie eigentlich in der Lebensmittelabteilung eingekauft, wenn Sie eine Haushälterin haben, die solche Sachen erledigt?"
Natürlich hätte er irgendeine plausible Erklärung finden können, doch er beschloss, bei der Wahrheit zu bleiben. "Ich wollte Sie wiedersehen."
Francesca spürte ein Flattern im Magen, und wieder lief ihr ein Schauer über den Rücken.
"Gute Nacht." Sie ging an ihm vorbei, setzte sich ins Auto und fuhr los. Am liebsten wäre sie davongerast, doch sie nahm sich zusammen. Dominic sollte nicht wissen, wie sehr er sie verunsichert hatte.
Verflixt! dachte sie, als sie über die Harbour Bridge fuhr.
Dieser Mann, bringt mich noch um den Verstand. Was fällt ihm ein, sich in mein Leben zu drängen?
Am dunkelblauen Nachthimmel funkelten die Sterne, und auf der Erde blinkten die hellen Neonlichter der Großstadt. Ein Nahverkehrszug rauschte fast lautlos vorbei, die hell erleuchteten Abteile waren nur spärlich besetzt.
Obwohl es noch recht früh war, warteten die leichten Mädchen am Straßenrand bereits auf Kundschaft. Auffällig unauffällig mischten sie sich unter die Touristen und Neugierigen.
Francesca nahm die Schnellstraße zurück, umging Kings Cross und fuhr auf der Hauptverkehrsstraße nach Double Bay.
Am liebsten hätte sie noch etwas frische Luft geschnappt, doch statt dessen steuerte sie direkt auf die Tiefgarage zu und nahm den Lift zu ihrer Wohnung.
Nach einer kühlen Dusche und einem eisgekühlten Getränk fühlte sie sich schon etwas besser. Vielleicht fand sie etwas im Fernsehen, was sie ablenken würde. Doch die Hoffnung war vergeblich. Ständig kreisten ihre Gedanken um den Mann, der so unvermittelt in ihr Leben getreten war.
Auch an Schlaf war zunächst nicht zu denken. Als ihr schließlich doch die Augen zufielen, träumte sie von Mario, der sich lächelnd den Helm aufsetzte, bevor er am letzten Rennen seines Lebens teilnahm. Schweißgebadet und mit feuchten Augen fuhr sie hoch.
Am anderen Ende der Großstadt stand Dominic am Fenster seines luxuriösen Hauses und betrachtete die glitzernden Lichter des Hafens, während er über die Frau nachdachte, die ihn kurz zuvor verlassen hatte.
Da er sowieso keinen Schlaf finden würde, wollte er sich einen Plan zurechtlegen, wie er Francesca erobern könnte.
Zunächst würde er Gabbi bitten, ihm zu verraten, an welchen gesellschaftlichen Veranstaltungen Francesca teilnehmen würde.
Im Krieg und in der Liebe war schließlich jedes Mittel erlaubt, beruhigte er sich.
3. KAPITEL
Während der nächsten Tage konnte Francesca sich
entspannen. Sie traf sich mit Freunden, machte einen Einkaufsbummel und aß mit ihrem Vater in einem exklusiven Restaurant in der Nähe seines Bürogebäudes zu Mittag.
Das Essen war ausgezeichnet, das Ambiente herrlich.
"Wie geht es Madeline?" Ihre Stiefmutter war eigentlich ganz zugänglich, obwohl sie mit Francesca um Ricks Zuneigung konkurrierte. Wenn Francesca in Sydney war, brach immer so eine Art Konkurrenzkampf um Rick aus.
"Danke, gut." Er lächelte warmherzig, und Francesca verzieh Madeline fast alles, solange sie nicht zu verhindern suchte, dass sich Vater und Tochter trafen.
"Und was machen Katherine und John?" Sie hing sehr an den beiden, die für sie wie leibliche Geschwister waren. "Wir müssen uns unbedingt bald sehen."
"Wie wäre es mit heute Abend?" fragte ihr Vater. "Katherine würde nur zu gern ihr neues Kleid vorführen, und John ist überzeugt, dass er in seinem neuen Anzug viel reifer aussieht. Er freut sich sehr darauf, seine berühmte Stiefschwester in ein Nobelrestaurant zu begleiten, und hofft, ein Fotograf wird die Geistesgegenwart haben, dich mit ihm zu fotografieren, damit das Bild am nächsten Tag in der Zeitung erscheint und John beim Studentenball Hahn im Korb ist."
Francesca lachte amüsiert. "Dann sollte ich mich wohl richtig in Schale werfen, oder?"
Rick Cardelli erwiderte ihr Lächeln. "Allerdings, mein Liebes. Es wird dir gar nichts anderes übrigbleiben."
Francesca wurde ernst. "Ich möchte aber Katherine nicht ausstechen", sagte sie besorgt. Oder Madeline.
Rick strahlte. "Meine liebe Francesca, Katherine möchte aber, dass du einfach umwerfend aussiehst."
"Okay. Abgemacht." Sie hob ihr Glas und stieß mit ihrem Vater an. "Salute, Papa", sagte sie feierlich.
"Ecco. Gesundheit und Glück", fügte er zärtlich hinzu.
Sie griff nach ihrem Besteck und spießte eine der saftigen Garnelen auf, die auf einem Bett aus Roma gna-Salat,
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