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Erobert von tausend Kuessen

Erobert von tausend Kuessen

Titel: Erobert von tausend Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Biachin
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würde alles wie am Schnürchen laufen, doch hinter dem Vorhang herrschte absolutes Chaos.
    "Heute ist wesentlich mehr Verkehr als sonst", sagte Francesca und schob den Kleidersack von einer Schulter auf die andere. "Wer fehlt denn noch?"
    "Annaliese und Cassandra."
    Cassandra war ein Schatz, der sich nie aus der Ruhe bringen ließ. Sie war sehr professionell und umgänglich. Annaliese dagegen war eine falsche Schlange mit Starallüren - sowohl auf dem Laufsteg als auch im Privatleben.
    "Sie werden sicher kommen." Francesca lächelte Anique aufmunternd zu.
    "Ich weiß, Herzchen. Aber wann?" Sie ließ den Blick über den Saal gleiten. "In wenigen Minuten nehmen die Gäste ihre Plätze ein, in zehn Minuten soll der Conferencier die Präsidentin der wohltätigen Stiftung vorstellen, die dann ihre Rede halten wird, und fünf Minuten später soll die Modenschau beginnen."
    "Keine Sorge, es wird schon alles schie f gehen."
    "Ich hoffe es", stöhnte Anique. "Was würde ich jetzt für eine Zigarette und einen doppelten Gin geben!" Sie seufzte sehnsüchtig. "Ich schwöre, im nächsten Jahr nicht einem einzigen Komitee vorzustehen, Darauf können Sie sich verlassen."
    "Lieber nicht, Anique. Ohne Sie läuft doch nichts." Das war nur zu wahr. "Keinem außer Ihnen gelingt es, so viele Leute zusammenzutrommeln."
    Anique lächelte herzlich. "Sie sind sehr lieb, Francesca."
    Die Garderobe war das reinste Tollhaus, wie Francesca es geahnt hatte. Überall hingen Kleidungsstücke und Accessoires.
    Halbnackte Mannequins kümmerten sich um ihr Make-up.
    Assistenten der verschiedenen Designer, Koordinatorinnen und andere Hilfskräfte führten unzählige Probeläufe durch, bevor die eigentliche Modenschau beginnen konnte.
    Natürlich gab es auch dieses Mal Änderungen in letzter Minute, die jedem Beteiligten noch schnell mitgeteilt werden mussten.
    Francesca sah sich die Sachen an, die sie vorführen sollte, warf einen Blick auf den Zeitplan und zog sich bis auf die Dessous aus, bevor sie sich ihrem Make-up widmete.
    "Hallo, Fran, meine Süße." Cassandra, groß und gertenschlank, war von Natur aus blond. Sie stellte sich neben Francesca vor den Spiegel. "Ich brauche jemanden, der mir sagt, dass ich noch normal bin."
    "Du bist normal", sagte Francesca gehorsam. "Ist es so schlimm?"
    Cassandra suchte in ihrer Kosmetiktasche herum und legte Sekunden später in atemberaubendem Tempo Make-up auf.
    Rouge, Lidschatten und Wimperntusche. Zwischendurch erzählte sie, was sie bedrückte. "Meine Tochter hat eine Mandelentzündung, ich habe mir eben einen Fingernagel abgebrochen und mir eine Laufmasche in die Strumpfhose gerissen, und ich habe endlos im Stau gestanden." Sie griff nach einem Konturenstift und umrahmte ihre Lippen. Dann trug sie rotes Lipgloss auf, bevor sie fortfuhr: "Annaliese ist immer noch nicht da, und Anique ." Sie schwieg und verzog bedeutungsvoll das Gesicht.
    "Anique geht gleich in die Luft?" Francesca beendete hilfreich den Satz.
    "Du hast es erfasst."
    Von der Bühne ertönte die Begrüßung des Conferenciers.
    "Noch fünf Minuten", sagte eine der Koordinatorinnen, um die Mädchen vorzuwarnen, und fuhr herum, als eine ganz in Rot gekleidete junge Frau hereinstürzte. "Annaliese! Sie kommen viel zu spät."
    Die langbeinige Brünette zuckte gleichgültig die Schultern.
    "Tut mir leid, aber daran ist nur der Taxifahrer schuld."
    "Sie gehen im ersten Teil als letzte hinaus." Die Koordinatorin musste improvisieren. "Aber beeilen Sie sich jetzt, bitte."
    Sie änderte ihren Plan und sagte den anderen Bescheid.
    Francesca zog sich Shorts und ein Top an, zu denen sie hochhackige weiße Sandaletten trug. Lässig legte sie sich einen Wickelrock über die eine Schulter.
    Die Präsidentin hatte ihre Rede beendet, der Conferencier verabschiedete sie, und die Musik begann zu spielen.
    "Okay, Mädchen", sagte die Koordinatorin. "Auf geht's.
    Zuerst Cassandra, dann Francesca."
    Anregende Musik, Blitzlichter, Showtime.
    Für Francesca war dies Routine. Sie wartete auf ihren Einsatz, lächelte und ging hinaus auf die Bühne. Jeder Schritt, jede Geste saß perfekt. Francesca ging bis zur Mitte, blieb stehen, drehte sich um die eigene Achse und betrat den Laufsteg. Alles war genau einstudiert und hatte zum Ziel, die Kleidung besonders vorteilhaft zu präsentieren.
    Freizeitkleidung, Badekleidung, elegante Outfits für die berufstätige Frau, Kollektionen, Abendgarderobe, Hochzeitskleidung.
    Designer gingen den Mannequins auf die Nerven, nichts

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