Ersehnt
stakste zu ihrem Auto zurück.
Ich beobachtete, wie sie davonfuhr, und stieg dann selbst in mein Auto. Mir ging ihre Bemerkung über Woods und sein Privatleben einfach nicht aus dem Kopf. Sie hatte recht, über so etwas redete man nicht, aber jetzt war ich neugierig. Auch wenn ich es nicht hätte sein sollen.
I ch hatte Jaces Haus gefunden, vor dem überall Autos parkten. Ich hatte ein wenig Angst hineinzugehen, aber wenn ich neue Erfahrungen sammeln wollte, musste ich da durch! Ich stieg aus meinen Wagen und hoffte, das richtige Outfit gewählt zu haben. Ich hatte geschwankt, ob ich mich in meiner Kleidung eher den Clubmitgliedern anpassen sollte, die ich in den vergangenen zwei Tagen kennengelernt hatte, oder eher Bethy. Schließlich hatte ich mich für einen Mix entschieden. Mein blauer Jeansrock mit den schwarzen Lederstiefeln und einem Bob-Marley-T-Shirt im Vintage-Stil würden hoffentlich passen.
Noch ehe ich klopfen konnte, wurde die Tür schon aufgerissen, Bethy packte mich und zog mich hinein. »Da bist du ja!«
Bevor ich antworten konnte, schrie sie jemanden an, er solle gefälligst aufhören, Salsa über dem weißen Teppich zu essen. Dann lotste sie mich durch das volle Haus auf die hintere Veranda. »Sorry, das ist einfach der Wahnsinn hier. Draußen geht’s aber ruhiger zu«, sagte sie und sah zu mir hinter.
Ein paar Typen saßen mit Bierflaschen in den Händen um eine Feuergrube herum. Sah so aus, als sei das unser Ziel.
»Jungs, das hier ist Della. Eine Freundin von Tripp.« Sie lächelte mich an und deutete dann auf einen attraktiven Mann, der mich so sehr an Tripp erinnerte, dass es mich nicht überraschte, als sie sagte: »Das ist Jace.« Dann zeigte sie auf einen Typen mit langen blonden Locken und einem schelmischen Grinsen. »Und das Thad.« Er zwinkerte mir zu, und ich entschied, dass ich ihn mochte. Er sah aus, als würde er das Leben unter dem Motto ›Just for Fun‹ angehen. »Und das hier ist Grant, mit dem wir eigentlich gar nicht gerechnet haben, weil wir dachten, er würde sich wieder irgendwo im Norden rumtreiben.« Von dem Trio sah Grant bei Weitem am besten aus. Er hatte sich sein dunkles Haar hinter die Ohren gesteckt, und seine Augen funkelten verschmitzt. Der Blick, den er in meine Richtung schickte, war extrem verführerisch.
»Hallo, Della, wieso kommst du nicht und teilst dir einen Platz mit mir? Ich würde dich sogar von meinem Bier trinken lassen«, sagte er.
Ich wollte eigentlich ablehnen, doch dann dachte ich noch mal kurz nach, lächelte ihn an und ging zu ihm. »Na, rutschst du ein Stückchen, oder möchtest du, dass ich mich auf deinen Schoß setze?«, fragte ich. Ich konnte nur hoffen, dass der neckende Ton in meiner Stimme nicht doof rüberkam. Grants Schmunzeln verwandelte sich in ein breites Grinsen. »Na, und ob ich das möchte!«
Ich überlegte, ob Braden das jetzt lustig und mutig gefunden hätte oder ob ich damit nuttig wirkte. Ich selbst konnte so etwas immer schwer beurteilen. Bislang hatte ich mich immer auf Braden verlassen, wenn ich nicht wusste, ob ich etwas tun oder lassen sollte. Was einer der Gründe war, warum sie mich in die Welt hinausgeschickt hatte: Sie wollte, dass ich lernte, solche Situationen selbst einzuschätzen.
Aber jetzt konnte ich das genauso gut auch durchziehen. Darauf kam es nun auch nicht mehr an. Ich stieg über Grants Beine, die er auf das Eisengeländer gestellt hatte, das um die Feuergrube verlief, und nahm dann auf seinem Schoß Platz.
»Grant wird aber gar nicht lang hier sein, Baby«, bemerkte Thad von der anderen Seite des Feuers. »Vielleicht setzt du dich lieber auf meinen Schoß. Ich wohne immer hier.«
Grant schlang die Arme um mich und zog mich an sich. »Hach, wer weiß, Thad. Vielleicht habe ich ja einen Grund gefunden, hier eine Weile abzuhängen!«
O je, die Situation wuchs mir jetzt schon über den Kopf!
»Grant, mach keinen Unsinn. Sie ist eine Freundin von Tripp«, schimpfte Bethy. Ich fragte mich, ob sie mich inzwischen für ein billiges Flittchen hielt.
»Jetzt spann dich doch nicht gleich so an, Süße. Lehn dich zurück und mach’s dir bequem«, flüsterte Grant mir ins Ohr. Beim Klang seiner schmeichelnden Stimme wurde mir warm. Ich mochte diesen Typen. Und schaffte es tatsächlich, mich zu entspannen.
»Hier, du kannst mein Bier haben. Sobald einer dieser Trottel hier wieder Bier holen geht, kriege ich ein neues.«
Eigentlich war ich gar nicht so scharf auf Bier. Aber ich wollte ihn nicht vor
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