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Ersehnt

Ersehnt

Titel: Ersehnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abbi Glines
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hätte ihr das Ganze erklären sollen. Fand aber einfach nicht die richtigen Worte dafür.
    »Okay, wenn du dir sicher bist …«, sagte sie bedächtig und langte nach dem Türgriff.
    »Warte, ich bringe dich noch an die Tür.« Ich stieg aus, ging ums Auto herum und machte ihr die Tür auf. Sie beobachtete mich mit noch immer verwirrter Miene. Die einfach anbetungswürdig aussah. Ich ergriff ihre Hände und half ihr hinunter. Mein Blick nahm den gut sichtbaren feuchten Fleck im Schritt ihrer Shorts ins Visier. Ich sah mich nach Tripps Harley um und entdeckte sie neben Dellas Auto. Zum Teufel, nein! Das würde er nicht zu sehen kriegen! Jegliche Beweise ihrer Erregung waren nur für meine Augen bestimmt. Ich griff nach einem Kapuzen-Sweatshirt, das ich auf den Rücksitz des Pick-ups liegen hatte, und gab es ihr.
    »Zieh das an«, sagte ich und zog es ihr über den Kopf, bevor sie protestieren oder auch nur nach dem Grund fragen konnte. Nachdem sie die Arme gehorsam in die Ärmel gesteckt hatte, reichte ihr das Sweatshirt bis zur Mitte ihrer Oberschenkel. Und bedeckte damit ihre Shorts vollständig. Na, ging doch! Ich stieß einen Stoßseufzer der Erleichterung aus.
    »Warum soll ich das denn tragen?«, fragte sie und musterte mich, als fürchtete sie um meinen Verstand.
    Ich schlang eine Hand um sie und zog sie näher. Dann beugte ich mich zu ihr hinunter. »Tripp ist zu Hause, und diese süße feuchte Stelle auf deinen Shorts ist nur für meine Augen bestimmt! Wenn du drin bist, wechsle bitte sofort in was Weites und Schlabberiges, okay? Und zieh dir um Gottes willen bitte ein Höschen und einen BH an«, flüsterte ich ihr ins Ohr.
    Della nickte. Ich ließ sie los und trat einen Schritt zurück. Sie roch einfach zu gut. Da half es wenig, dass sie in meinem Kapuzenshirt wie ein putziger Zwerg aussah. Im Gegenteil, in meiner Hose regte sich nur noch mehr! »Na, dann geh mal rein. Ich muss hierbleiben. Wenn ich mit dir bis zur Tür ginge, käme ich niemals hier weg.«
    Sie steckte die Hände in die Vordertaschen des Kapuzen-Sweatshirts. »Okay, dann, äh, bis morgen!«, stammelte sie, wandte sich um und stapfte ins Haus. Ich wartete, bis sie sicher drin war, ging dann zum Wagen und fuhr davon. Eigentlich hätte ich sie bis an die Tür begleiten müssen, aber ich wusste, sie in Tripps Wohnung zu sehen hätte den Höhlenmenschen in mir vollkommen zum Austicken gebracht. Ich wäre ihr hineingefolgt, um uns dann in ihrem Zimmer einzuschließen. Nur so hatte ich von ihr lassen können.
    Es wurde Zeit, dass ich mich mit meinem Dad befasste.
    M eine Mutter öffnete mir mit verkniffener Miene die Tür. Sie fragte weder, wie es mir ging, noch ließ sie sich zu irgendeinem Small Talk herab. Sie deutete nur den Flur entlang und sagte: »Dein Dad ist in seinem Arbeitszimmer.« Damit ließ sie mich wortlos stehen.
    Den Großteil meines Lebens hatte meine Mutter mir gegenüber nur dann Zuneigung gezeigt, wenn ich mich genau so verhielt, wie sie es wollte. Wann immer ich scheiterte oder sie verärgerte, hatte sie mir sehr deutlich zu verstehen gegeben, was sie von mir hielt. Eigentlich sollte mich so etwas inzwischen nicht mehr jucken. Ich war ein vierundzwanzigjähriger Mann. Da brauchte ich nicht mehr um ihre Anerkennung zu buhlen. Trotzdem hatte ich an ihrer Auslegung von Liebe manchmal immer noch schwer zu schlucken.
    Ich klopfte an der Tür des Arbeitszimmers meines Vaters und öffnete sie. Es brachte nichts, zu warten, bis er mich hereinrief. Er war sowieso sauer auf mich. Bei meinem Eintreten saß er an seinem Schreibtisch und telefonierte gerade. Durch seine Lesebrille funkelte er mich wütend an.
    »Natürlich, ganz meine Meinung. Woods ist gerade gekommen. Ich spreche mit ihm und melde mich danach wieder bei dir. Dann sehen wir weiter«, sagte er und legte auf. Dann lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und musterte mich abfällig.
    Dass mein Großvater ihm den Titel des Vizepräsidenten gegeben und ihm das große Büro zur Verfügung gestellt hatte, sobald er seinen Collegeabschluss in der Tasche hatte, war mir von jeher sauer aufgestoßen. Mein Vater setzte mich ständig unter Druck, mich zu beweisen, obwohl ich schon mehr im Club gearbeitet hatte als er. Er hatte sich nie die Hände schmutzig machen oder sich mit Angestellten herumschlagen müssen. Und doch erwartete er, dass ich mir meine Sporen selbst verdiente.
    »Ich hoffe, du bist hier, um mir zu erklären, warum du alles wegwerfen willst, wofür wir gearbeitet

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