Ersehnt
auch. Aber wie kam er hierher?
»Äh, danke. Aber sag mal, was machst du eigentlich hier?«, fragte ich.
Die Belustigung in seinen Augen wich etwas anderem. Ich fragte mich, ob ich seine Gefühle verletzt hatte. Hatte ich etwas vergessen? Bekam ich inzwischen schon Blackouts? O Gott …
»Ich bin gestern Abend hergekommen, als du schon eingeschlafen warst«, erklärte er.
Mir fiel ein Stein vom Herzen. Ich hatte weder ein Blackout gehabt noch etwas vergessen. Aber wieso war er zurückgekommen?
»Und warum?«
»Weil ich hier sein wollte, wenn du einen Albtraum hast. Der Einzige, der dich in den Armen halten sollte, bin ich, nicht Tripp!«
Allmählich dämmerte es mir, und ich wollte mich von ihm lösen. Doch er hielt mich nur umso fester, und ich konnte mich nicht rühren. »Tu’s nicht«, sagte er bloß. »Lass mich erst ausreden.«
Ich blieb reglos und vollkommen verspannt in seinen Armen liegen. Er war hier gewesen, um zu erleben, wie ich austickte. Hatte er es mitbekommen? Aufgewacht war ich nicht. Würde er mich nun verlassen? Sah er jetzt ein, wie verrückt ich war? Ich hasste Tripp. Er musste es Woods erzählt haben. Er hatte uns gestern zusammen gesehen und hatte ihn gewarnt, dass ich nicht ganz richtig im Kopf sei.
»Tripp hat sich Sorgen über meine Absichten dir gegenüber gemacht. Deswegen ist er gestern auch zu mir ins Büro gekommen, wo er uns dann zusammen ertappt hat. Er wollte sehen, wie ernst es mir mit dir ist, und mich gegebenenfalls warnen. Ich habe ihn davon überzeugt, dass ich es ernster mit dir meine als je mit einer Frau zuvor. Na, und dann hat er mir von deinen Albträumen erzählt. Da wollte ich hier sein. Ich habe den Gedanken einfach nicht ertragen, dass er dich in den Armen hält und versucht, dich zu beruhigen. Dass du so etwas durchmachen musst, ohne dass ich für dich da bin. Sei nicht sauer auf mich, Liebes. Bitte! Ich möchte nicht, dass du je wieder ohne mich an deiner Seite schläfst. Ich kann den Gedanken nicht ertragen, dass du dich allein mit diesem Horror herumschlagen musst.«
Mir kamen die Tränen. Ich vergrub mein Gesicht in seiner Brust und schluchzte leise auf. Süß, was er da gesagt hatte, und so ehrlich. Er war hier gewesen. Hatte mich in meinem schlimmsten Zustand erlebt, und trotzdem wollte er wieder herkommen. Warum? Hatte ihm das denn keine Angst eingejagt?
»Nicht weinen. Ich kann’s nicht ertragen, wenn du das tust. Ich möchte dich einfach nur glücklich machen.«
Seine Worte drangen tief in mein Herz, und in diesem Augenblick wusste ich, dass ich mich in Woods verliebt hatte. Es mochte dumm von mir sein, jemanden zu lieben, aber ich tat es. Ich liebte ihn. Was ich ihm allerdings unmöglich sagen konnte. Er wusste nicht alles über mich, und es wäre unfair gewesen, ihm meine Liebe zu gestehen. Dennoch, ich liebte ihn. So sehr!
Ich wischte mir die Tränen aus den Augen und sah ihn dann wieder an.
»Warum möchtest du mit mir zusammen bleiben? Du hast doch gesehen, dass ich total neben der Spur bin. Warum läufst du nicht davon?«
Woods nahm mein Gesicht in seine Hände und küsste mich auf die Nasenspitze. »Deswegen. Weil du nicht verstehst, wie liebenswert du bist. Hast du eine Ahnung, wie viele Angelinas ich schon kennengelernt habe? Die ständig hofiert werden wollen und erwarten, dass man nach ihrer Pfeife tanzt? Und ihre Schönheit als Mittel zum Zweck einsetzen? Du dagegen … du hast nicht den leisesten Schimmer, wie unglaublich schön und begehrenswert du bist. Bist weder berechnend noch egoistisch. Und du erweckst den Wunsch in mir, ein besserer Mensch zu werden.«
Ich war geliefert. Dieser Mann besaß die Gabe, mich zu zerstören. Ich beugte mich über ihn und setzte mich rittlings auf ihn. Griff erst nach dem Saum seines Shirts, um es ihm über den Kopf zu ziehen, und schlüpfte dann aus seinem Kapuzenshirt. Ich wollte seine Haut an meiner spüren.
Ich drückte meine nackte Brust an seine und stöhnte lustvoll auf. Sein Brustkorb hob und senkte sich, und seine Hände umschlossen meine Taille. Aber er rührte sich nicht. Überließ mir die Initiative. Ich rutschte ein Stück nach oben, ließ dann meinen Busen über seine harten Brustmuskeln gleiten und beobachtete, wie sich unsere erhitzten Körper dort berührten.
»Baby …«, knurrte er und verstärkte den Griff an meinen Hüften.
»Fühlt sich gut an, oder?«, fragte ich, nicht imstande, den Blick von unseren Oberkörpern zu lösen. Ich drückte das Kreuz durch und fuhr mit
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