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Erst ich ein Stuck dann du Luisa und der gro e Weihnachtswunsch

Erst ich ein Stuck dann du Luisa und der gro e Weihnachtswunsch

Titel: Erst ich ein Stuck dann du Luisa und der gro e Weihnachtswunsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schroder Patricia
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und drehte sich zur Wand. Was sie sich wünschte, konnte man weder zum Geburtstag oder zu Ostern noch zu Weihnachten bekommen. Luisa wünschte sich nämlich nichts sehnlicher als ein eigenes Zimmer. – Ein Zimmer, in dem alles so war, wie sie es gern hatte: Sauber und aufgeräumt, mit hübschen Bildern an den Wänden, sonnengelben Gardinen am Fenster und einem Regal voller Bücher, die nur ihr gehörten und in denen weder Leonie noch Lars herumkritzeln durften.
    Bisher hatte Luisa diesen Wunsch noch nicht ausgesprochen. Es war sozusagen ihr allergeheimster Geheimwunsch und er war viel zu groß, um jemals erfüllt werden zu können. Leonie, Lars und sie
bewohnten schließlich schon das größte Zimmer in der ersten Etage, in dem jeder seine eigene Ecke hatte und in dessen Mitte trotzdem noch genug Platz war, um gemeinsam etwas zu spielen. Meistens lagen dort allerdings Lars’ Fischertechnik-Teile oder Leonies Polly-Sammlung herum.
    Wenn Lars oder Luisa in Ruhe Hausaufgaben machen mussten, konnten sie sich in Papas Arbeitszimmer setzen. Aber am schönsten war natürlich das kleine Erkerzimmer im Erdgeschoss, das am Ende des Flurs direkt gegenüber dem Wohnzimmer lag und das die Willmers für ihre Gäste eingerichtet hatten.
    Darin übernachtete jetzt auch Oma Irmi. Oma Irmi mit dem großen Koffer und den tausend Kleidern darin.
     
    Ob sie sich wohl immer noch einen Tiger
    und eine Palmeninsel wünschte?
    Und ob in ihrem Riesenkoffer
    tatsächlich tausend Kleider steckten?
    Das waren lauter Fragen,
    über die Luisa unbedingt
    mit Lars sprechen musste.

Ertappt!
    Gleich nach dem Frühstück packte Luisa Lars an der Pyjamajacke und zerrte ihn ins Bad.
    „He, was soll das?“, schimpfte er. „Kannst du nicht alleine aufs Klo gehen?“
    „Ich muss gar nicht“, raunte Luisa, nachdem sie die Tür zugedrückt und den Schlüssel herumgedreht hatte. „Ich will bloß mit dir reden. Und zwar ohne, dass Leonie etwas davon mitkriegt.“
     
    Lars atmete auf.
    „Das will ich auch“, flüsterte er.
    Luisa nickte. „Gut“, sagte sie.

    „Wir müssen nämlich herausbekommen,
    was in Oma Irmis Koffer ist.“
    Lars runzelte die Stirn.
    „Wieso denn das?“

    Es interessierte ihn nicht die Bohne, ob Oma Irmi tausend Kleider, eine Million Strümpfe oder eine
aufblasbare Palmeninsel darin aufbewahrte. Er wollte einfach nur verhindern, dass Weihnachten ausfiel.
    „Das Ding ist mir nicht geheuer“, wisperte Luisa, „und Oma Irmi auch nicht. Die Sache mit der Rute nehme ich ihr jedenfalls nicht ab.“
    „Glaubst du etwa ich?“, knurrte Lars. „Außerdem finde ich es total gemein von Mama und Papa, dass sie so tun, als ob Oma Irmis Geschichte stimmt. Nur wegen ihr krieg ich die Autorennbahn nicht.“
    „Kannst du diese blöde Autorennbahn nicht mal für eine Sekunde vergessen?“, pflaumte Luisa ihn an.
     
    „Nein“, sagte Lars trotzig.
    „Ich brauche sie.“
    „Und ich hätte gern einen Tannenbaum“,
    sagte Luisa.
    „Und Kerzen und Würstchen
    und Kartoffelsalat.
    Alles andere ist mir egal.“

    Lars sah seine Schwester an und plötzlich hatte er einen dicken Kloß im Hals. „Na ja …“, druckste er. „Eigentlich brauche ich die Rennbahn auch nicht unbedingt.“
    „Siehst du“, sagte Luisa und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Eigentlich reicht es doch, wenn Jakob eine kriegt, oder?“, setzte sie hinzu. „Du besuchst ihn einfach und ihr spielt zu zweit.“
    Lars nickte. „Das macht sowieso viel mehr Spaß“, meinte er und seufzte leise. Luisa hatte ja recht. Und trotzdem: Eine eigene Autorennbahn war schon noch etwas Anderes. „Wünschst du dir wirklich überhaupt nichts?“, fragte er leise.
    Luisa angelte ihre Zahnbürste aus dem Becher und drückte etwas Zahnpasta darauf. „Doch“, antwortete

    sie ebenso leise. „Es gibt etwas, das ich mir wünsche. Und es ist auch nur eine einzige Sache. Aber die ist leider so groß wie ein echter Tiger oder eine Palmeninsel in der Südsee“, fügte sie seufzend hinzu.
     
    Lars senkte beklommen den Kopf.
    Wenn Luisa doch bloß nicht
    so traurig gucken würde!
     
    Auf einmal kam er sich richtig dusselig vor mit seiner Autorennbahn. Luisas Wunsch mochte vielleicht sehr groß und sehr unerfüllbar sein, aber ganz offenbar handelte es sich dabei um etwas, an dem ihr unheimlich viel lag. Er hätte sonst was darum gegeben, wenn sie ihm verraten hätte, was es war. Doch Luisa hatte sich bereits die Zahnbürste in den Mund gesteckt und mit dem Putzen

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