Erst ich ein Stuck dann du Luisa und der gro e Weihnachtswunsch
Vase
haben wir nämlich nicht.“
Unerfüllbare Wünsche
Als Luisa, Lars und Leonie abends in ihren Betten lagen, gab es nur ein Thema: Oma Irmi!
„Man kann sich doch keine ganze Südseeinsel wünschen“, sagte Lars, „Oder einen echten Tiger!“ Denn das hatte ihnen die alte Dame beim Abendbrot erzählt.
Lars tippte sich an die Stirn. „Ich glaube, Oma Irmi ist nicht nur ein bisschen verrückt, sondern ziemlich plemplem.“
„Also, ich finde sie lustig“, erwiderte Leonie und kuschelte sich in ihr Kopfkissen. „Dumm ist nur, dass sie jetzt gar keine Geschenke mehr will.“
„Falsch“, knurrte Lars. „Dumm ist, dass wir dieses Jahr nur wegen ihr keine Weihnachtsgeschenke bekommen. “
„Na ja, es ist ja nur dieses eine Mal“, sagte Leonie tapfer. „Dann wünsche ich mir das Glimmerpony eben zum Geburtstag. Und das Polly-Haus ist sowieso blöd.“
Lars schoss in die Höhe und funkelte seine kleine Schwester wütend an. „Die Autorennbahn ist aber überhaupt nicht blöd! Ich brauche sie. Kapiert!“
„Quatsch“, brummte Luisa. „Du brauchst höchstens
eine neue Unterhose. Die du heute anhattest, hat nämlich hinten ein Loch.“
„Hihihi“, kicherte Leonie.
„Man konnte deinen Po sehen.“
„Auch Quatsch!“, fauchte Lars.
„So groß ist das Loch bestimmt nicht!“
„Doch“, gickerte Leonie.
„Es ist so groß wie ein Mondkrater.“
Lars schlug die Decke zurück, landete mit einem großen Satz auf dem Fußboden und hechtete zu seiner Schwester ins Bett.
„Und wieso sagst du mir das nicht?“, zischte er.
„Warum lässt du mich mit einem Riesenloch in der
Unterhose rumlaufen?“
„Weil es lustig ist“, sagte Leonie und kicherte von Neuem los.
„Du bist ultramegasuperdoof“, sagte Lars finster.
Zur Strafe legte er Leonie seine Hände um den Hals und würgte sie ein bisschen.
„Arrrhh!“, schrie Leonie. „Lars erwürgt mich.“
„Mann, jetzt hört endlich auf mit diesem Mist!“, ermahnte Luisa ihre Geschwister. „Könnt ihr euch nicht mal zu Weihnachten vertragen?“
Lars ließ Leonie los.
„Weihnachten fällt doch sowieso aus“,
sagte er
und tappte zu seinem Bett zurück.
Missmutig zog er sich die Decke über den Kopf. Oma Irmi hatte alles verdorben. Es machte ja nicht einmal mehr Spaß, Leonie zu erwürgen.
„Vielleicht hat sie uns angeschwindelt“, sagte Luisa leise.
Leonie schüttelte den Kopf. „Erwachsene dürfen doch gar nicht lügen“, erwiderte sie. „Höchstens manchmal. Zum Beispiel in einem Notfall oder wenn es nicht so schlimm ist. Aber auf keinen Fall dürfen sie ihre Kinder oder ihre Enkel anschwindeln.“
Lars wurde hellhörig unter seiner Bettdecke. „Erstens sind wir nicht Oma Irmis echte Enkel“, sagte er mit dumpfer Stimme. „Und zweitens ist dies ja vielleicht wirklich ein Notfall.“
„Könntest du mal die Bettdecke aus dem Mund nehmen? “, brummte Luisa. „Dann versteht man dich nämlich besser.“
„Ich habe Lars verstanden“, rief Leonie triumphierend. „Und ich finde, er hat recht. Es ist ein Notfall! Oma Irmi hat Haue vom Weihnachtsmann gekriegt und jetzt hat sie Angst.“
Luisa verdrehte die Augen.
„Genau das ist doch der Schwindel“,
stöhnte sie.
„Oma Irmi hat überhaupt keine Angst.“
„Woher weißt du das?“,
fragte Leonie erstaunt.
Lars arbeitete sich wieder unter seiner Bettdecke hervor. „Luisa weiß es nicht“, entgegnete er. „Sie vermutet es ja bloß.“
Er befürchtete allerdings, dass seine große Schwester damit genau richtig lag. Da es in Wahrheit keinen Weihnachtsmann gab, konnte der einen auch nicht mit der Rute verhauen. Oma Irmi hatte also wahrscheinlich nie eins hinten drauf gekriegt, sondern diese Geschichte frei erfunden. Die Frage war bloß, warum sie das getan hatte.
Und wieso spielten seine Eltern dieses Spiel mit? Darüber musste Lars so bald wie möglich mit Luisa unter vier Augen reden. Solange Leonie dabei war, hatte das überhaupt keinen Sinn.
Lars seufzte leise. Wie schön wäre es doch, wenn der Weihnachtsmann tatsächlich existierte! Dann nämlich könnte der ganz alleine entscheiden, ob er ihm an Heiligabend die Autorennbahn brachte oder nicht. „Was hast du dir eigentlich gewünscht?“, fragte er an Luisa gewandt.
„Nix“,
antwortete sie.
„Was?“
Leonie richtete sich auf.
Ihre Augen funkelten
im Dunkeln.
„Gar nix?“, wunderte sie sich.
„Nein“, sagte Luisa. „Gar nix.“
Sie zog die Decke bis zum Kinn hinauf
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