Erst ich ein Stuck dann du Luisa und der gro e Weihnachtswunsch
Schultern. „Wahrscheinlich hat sie Angst, dass wir sie beklauen.“
„Quatsch“, flüsterte Luisa. „Es bedeutet, dass sie tatsächlich ein Geheimnis hat. Versuch doch mal, ob der Reißverschluss sich bewegen lässt.“
Lars nickte. Plötzlich war auch er total zitterig. Ganz egal, ob Weihnachten noch zu retten war oder nicht,
er wollte unbedingt herausfinden, was die alte Dame in ihrem Monsterkoffer verbarg.
Lars legte sich bäuchlings auf den Boden. Er fummelte an dem Schloss herum. Tatsächlich ließ sich der Reißverschluss ein winziges Stück öffnen. Lars lugte in den Koffer hinein.
Es war sehr dunkel darin.
Doch halt!
Blitzte da nicht etwas Gelbes auf?
„Pssst“, machte Luisa.
Sie hatte ein Geräusch gehört.
Im nächsten Augenblick tauchte Oma Irmi im Flur auf. Zielstrebig kam sie auf das Gästezimmer zu. Luisa rutschte das Herz in die Hose.
„Pssst!“, machte sie noch einmal. Doch Lars hörte sie nicht. Er war viel zu sehr mit dem Koffer beschäftigt. Inzwischen hatte er das linke Auge zugekniffen und schielte mit dem rechten durch das winzige Loch. Außer dem Gelb blitzte jetzt auch noch etwas Rotes auf.
„Keine Ahnung, was das sein soll“, murmelte er.
Plötzlich packte ihn etwas am Bein. Vor Schreck sauste Lars‘ Kopf hoch. Beinahe hätte er aufgeschrien. Aber dann merkte er, dass es nur Luisa war. „Achtung!“, zischte sie. „Oma Irmi im Anmarsch!“
Blitzschnell kroch sie unters Bett.
Lars folgte ihr.
Aber leider war er zu langsam.
„Ja, wen haben wir denn da?“,
rief Oma Irmi fröhlich.
„Eine blaue Socke
an einem grünen Hosenbein!
Wem die wohl gehört?“
Hastig zog Lars seinen Fuß an und hörte auf zu atmen. Auch Luisa hielt ganz still und tat so, als ob sie eine Mumie wäre, die zufällig unter dem Gästebett herumlag. Dummerweise hatte Frau Willmers Staubsauger nicht alle Wollmäuse erwischt. Sie wirbelten hoch, huschten über Luisas Gesicht und kitzelten sie in der Nase. „Haaa … tschi!“, machte sie.
„Gesundheit!“, sagte Oma Irmi. „Ich glaube, unter
meinem Bett liegt jemand. Und solange es nicht der Weihnachtsmann ist, sollte derjenige jetzt bitte hervorkommen. “
Unschlüssig sah Lars seine Schwester an.
Luisas Augen funkelten. Noch einmal machte sie: „Ha…“ Aber diesmal hielt sie sich rechtzeitig die Nase zu.
„Kann es sein, dass du ein Spion bist?“, hörten sie Oma Irmi fragen.
„Nö“, sagte Lars.
Langsam kroch er unter dem Bett hervor.
„Ich bin bloß Lars.“
„Aha“, sagte Oma Irmi.
„Und was suchst du unter meinem Bett?“
„Mich“, antwortete Luisa schnell. Sie krabbelte nun ebenfalls aus ihrem Versteck und rappelte sich neben ihrem Bruder auf die Füße. „Mich hat er gesucht.“
„Aha“, wiederholte Oma Irmi und stemmte die Hände auf ihre Hüften. „Und was hast du unter meinem Bett gemacht?“, erkundigte sie sich.
„Nichts“, schwindelte Luisa. „Ich habe da bloß ein bisschen gelegen.“
„So, so.“ Die alte Dame kräuselte ihre Lippen. „Ist bestimmt sehr gemütlich da unten, was?“
Lars und Luisa senkten den Kopf und traten zerknirscht von einem Fuß auf den anderen.
„Ich glaube ja eher, ihr wolltet mal nachschauen, was in meinem Koffer ist“, meinte Oma Irmi.
Lars und Luisa nickten zögernd.
„Warum habt ihr mich denn nicht einfach gefragt?“, wollte die alte Dame wissen, woraufhin Lars und Luisa nur mit den Schultern zuckten.
„Denkt ihr etwa, ich hätte euch nicht die Wahrheit gesagt?“, fragte Oma Irmi entrüstet.
Lars schluckte. Dann holte er einmal tief Luft, hob den Kopf und sah die alte Dame mit klopfendem Herzen an. „Was ist denn drin?“, krächzte er.
„Dreimal dürft ihr raten“, sagte Oma Irmi.
„Vielleicht tausend Kleider“, meinte Luisa.
Die alte Dame schüttelte den Kopf.
„Ein Plüschtiger?“, riet Lars.
„Nein“, sagte Oma Irmi
und zeigte auf den Koffer.
„Da drin ist eine Weihnachtsmannfalle!“
Lauter Pläne
Leonie hatte tiefe Stiefelspuren in der unberührten Schneedecke hinterlassen und hockte nun unter ihrem Lieblingsbusch, dem knorrigen alten Holunder, der ganz am hinteren Ende des Gartens stand. Unter seinen tief hängenden Zweigen hatte sie sich eine Höhle eingerichtet, in der sie alleine oder mit ihren Freundinnen Sarah und Miriam spielte. Und hierhin verzog sie sich auch, wenn sie traurig war oder über knifflige Dinge nachdenken musste.
Die Sache mit Oma Irmi und dem Weihnachtsmann war allerdings ganz
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