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Erst ich ein Stück /Benni u. d. Buchstabenm.

Titel: Erst ich ein Stück /Benni u. d. Buchstabenm. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Schröder
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war ein M,
    vielleicht aber auch ein W.

    Line wartete geduldig, bis Benni die ersten beiden Silben entziffert hatte. Inzwischen hatte die Ampel längst wieder auf Rot geschaltet.
    „Molke“, sagte Benni schließlich.
    Line kniff die Augen zusammen und schüttelte den Kopf. „Ich glaube, da ist noch ein t dazwischen.“
     
     
    „Wo?“, fragte Benni.
    „Hinter dem l“, sagte Line.
    Benni zog die Nase kraus.
    „Ich seh da keins“, sagte er.
     
     
    Line reckte sich auf die Zehenspitzen und streckte ihren Zeigefinger aus. Dummerweise reichte sie so aber noch lange nicht bis an das Schild heran. „Hilf mir mal“, sagte sie, umfasste den Pfahl mit den Armen und Beinen und begann, sich daran hochzuziehen.
    „Du musst von unten schieben.“
    Unschlüssig betrachtete Benni Lines Po. Schließlich biss er die Zähne zusammen und drückte mit allen Kräften.
    Line ächzte und schnaufte fürchterlich, und auch Benni stand vor Anstrengung schon bald der Schweiß auf der Stirn.

    „Bist du gleich oben?“, japste er.
    „Ja, ja“, keuchte Line. Wieder streckte sie die Hand aus, und diesmal konnte sie mit den Fingerspitzen das l berühren.
     
     
    „Hier! Guck mal genau hin!“
    Benni schielte an Lines Po vorbei
    zum Schild hinauf.
    Er erkannte das l,
    und jetzt sah er dahinter auch das t.
    „Stimmt!“, stieß er hervor.
     
     
    Dann ließ er den Po los, und Line sauste an der Stange wieder herunter.
    „Kannst du jetzt den ganzen Straßennamen lesen?“, fragte sie.
    Benni reckte den Hals und buchstabierte: „M-o-l-t-k-e-s-t-r-a-ß-e... Moltkestraße!“, rief er.
    „Super!“Line klatschte in die Hände.
    „Du kannst es doch!“

    „Trotzdem wäre es besser, wenn es gar keine Buchstaben gäbe“, erwiderte Benni. „Dann könnte niemand lesen und schreiben und es gäbe auch nicht dauernd Ärger.“
    Line zuckte mit den Schultern. „Mama sagt immer, Lesen- und Schreibenkönnen ist nützlich.“
    Benni schüttelte missmutig den Kopf. Im Moment wünschte er sich nichts sehnlicher, als dass es tatsächlich ein echtes Buchstabenmonster gab, das über Nacht alle Buchstaben aus allen Büchern und Zeitungen der ganzen Welt wegfraß. Aus den Augenwinkeln sah er, dass die Fußgängerampel auf Grün schaltete.
    „Ich muss jetzt nach Hause“, sagte er und rannte los.
     
     
    „He, Benni!“, rief Line. „Warte doch mal!“
    Aber Benni hörte nicht hin.
    Sollte Line doch rufen.
    Er hatte keine Lust mehr
    auf ihr Legaste-Dings-Dängs.

Buchstabenfresserei
    Abends nahm Benni das Piratenbuch, einen Zettel und einen Stift mit ins Bett.
    „Das lob ich mir“, sagte sein Vater und strubbelte seinem Sohn durch die Haare. Er setzte sich auf die Bettkante und wollte Benni das Buch aus der Hand nehmen, doch der stopfte es rasch unter seine Bettdecke.
    „Heute lese ich allein“, sagte er.
    „Na, umso besser“, meinte Herr Engels. „Dann wünsche ich dir viel Spaß. Und morgen musst du mir dann erzählen, wie die Geschichte weitergegangen ist.“
    „Klar“, sagte Benni. Dabei hatte er gar nicht vor, in dem Buch zu lesen. Es sollte ihm bloß als feste Unterlage dienen.

    Als Papa das Zimmer verlassen und die Tür hinter sich zugezogen hatte, legte Benni den Zettel auf das Buch, nahm den Stift und begann zu schreiben:
    Benni notierte das ganze ABC.
    Dann legte er den Stift beiseite
    und starrte auf das Aa.
    Er guckte es sehr zornig an.
    „Haaarrr!“, knurrte er.
    Er riss das Aa ab
    und stopfte sich den Fitzel in den Mund.
     
     
    Benni-Buchstabenmonster kaute und kaute und kaute, bis der Fitzel klein und matschig war. Dann schluckte er ihn hinunter. Und so machte er es dann mit dem gesamten Alphabet. Der Reihe nach starrte er jeden Buchstaben wütend an, riss ihn ab und aß ihn auf.
Wenn ihm das Papier nicht allzu schwer im Magen lag, würde Benni morgen mit dem Piratenbuch anfangen. Wenn er jeden Tag eine Seite schaffte, würde es in ungefähr vier Wochen verschwunden sein. Und Papa würde nie erfahren, wie die Geschichte ausging. Nachdem Benni das Licht ausgemacht hatte, dachte er noch kurz an Line und die Straßenschildleserei. Nee, nee, bei so etwas würde er nie wieder mitmachen. Wenn Line unbedingt lesen üben wollte, dann sollte sie gefälligst allein in der Stadt herumlaufen und die Buchstaben auf Schildern und Plakaten entziffern.
     
     
    Am nächsten Tag war es sehr heiß.
    Am Himmel türmten sich dicke Wolken.
    Ein Gewitter lag in der Luft.
    Frau Engels fuhr Benni zur Schule.
    „Wenn es nachher noch

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