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Erst ich ein Stück /Benni u. d. Buchstabenm.

Titel: Erst ich ein Stück /Benni u. d. Buchstabenm. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Schröder
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sie.
    „Einen Spaßfresser“, brummte Benni.
    „Ich habe ein Buchstabenmonster
    und der Zwickel hat einen Spaßfresser.“
    „Ach so“, gickerte Line.
    „Ich hätte auch gerne einen.“
    „Was?“, fragte Benni.
    „Einen Gackerfresser?“
    Und dann mussten sie beide
    lauthals lachen.
     
     
    Zu Mittag gab es Bennis Lieblingsgericht: Gemüsebratlinge mit Erdbeersoße und dazu einen bunten Salat.
    „Und?“, fragte Herr Engels. „Wie war’s in der Schule?“Bennis Vater hatte eine Dreiviertelstelle. Er arbeitete nur vier Tage in der Woche. Montags hatte er immer frei.
    „Gut“, sagte Benni und tunkte ein Stück von dem Gemüsebratling in die Erdbeersoße.
    „Was habt ihr gemacht?“, wollte Papa wissen. „Wie klappt es mit dem Lesen?“

    „Nicht so gut“, sagte Benni. „Aber wir haben über das Gewitter gesprochen.“
    „Aha, hm“, sagte sein Vater. „Dann müssen wir heute wohl wieder ein bisschen üben.“
    Benni seufzte. Plötzlich schmeckten die Bratlinge nur noch halb so gut.
     
     
    „Ich muss noch zu Jannik“, sagte er.
    „Sooo?“, fragte Herr Engels
    und guckte verwundert.
    „Ich soll ihm die Hausaufgaben bringen“,
    sagte Benni.
„Das ist gut“, freute sich Papa.
    „Dann kannst du mit Jannik lesen üben.“
    Benni stöhnte und verdrehte die Augen.
    „Vielleicht ist er ja noch ansteckend“, sagte er.
     
     
    „Das glaube ich nicht“, meinte Herr Engels. „Er hat die Windpocken doch schon seit über einer Woche.
    Benni nickte. Es war ja nicht so, dass er sich nicht gerne mit Jannik traf. Er freute sich schon wie verrückt darauf, dass sie bald wieder Fußball spielen oder zum Angeln gehen konnten. Jannik die Hausaufgaben erklären zu müssen, fand er allerdings weniger toll. Aber Benni wollte auch nicht, dass es jemand anderer tat. Schließlich war er Janniks bester Freund. Und das wollte er auch bleiben.

    Plötzlich musste Benni an Line denken, an ihre braunen Kulleraugen und die kurzen dunklen Zöpfe unter ihren Ohren. Eigentlich war sie nett. Und eigentlich störte es ihn auch nicht, dass sie ihm plötzlich dauernd nachrannte und mit ihm reden wollte. Trotzdem wollte er nicht mit ihr befreundet sein. Und überhaupt: Wie sollte er das denn Jannik verklickern?

    Nach dem Essen
    räumte Benni den Tisch ab.
    Dann ging er in sein Zimmer
    und begann mit den Hausaufgaben.
    Zuerst schlug er die Lesefibel auf.
    Benni wollte die Geschichte
    noch einmal lesen.
    Vielleicht klappte es heute ja besser.
    Später kam Papa dazu.
    „Lesen wir zusammen ein Stück?“,
    fragte er.
    Benni schaffte drei Zeilen,
    dann war Papa dran.
    Gemeinsam ging es tatsächlich ganz gut.
     
     
    Nachmittags rief Janniks Mutter an und fragte, ob Benni ihr die Hausaufgaben für Jannik rüberfaxen könnte. - Oje, dachte Benni. Jetzt wurde es ernst.
    „K-kann ich sie nicht vorbeibringen?“, stammelte er.
    „Oder ist Jannik immer noch ansteckend?“
    „Nein, das ist er nicht“, sagte Frau Gabler. „Allerdings
darf er erst am Wochenende wieder raus. Bestimmt freut er sich riesig, wenn du kommst.“
    Und auf einmal freute Benni sich auch.
    Rasch suchte er alle Unterlagen zusammen und stürmte aus dem Haus. Jannik wohnte genau gegenüber vom großen Spielplatz. Die Haustür war nachmittags meistens nur angelehnt. Vier Treppen ging es hinauf in den zweiten Stock.
     
     
    Benni klingelte
    an der linken Wohnungstür.
    Frau Gabler öffnete ihm,
    und Benni stürmte sofort
    in Janniks Zimmer.
    Darin roch es nach Medizin.
    „Hallo“, sagte Jannik und grinste.
    Er hockte auf dem Bett
    und hatte lauter weiße Tupfen im Gesicht.
    „Das ist gegen das Jucken“,
    erklärte er Benni.
    „Und damit die Windpocken austrocknen.“

     
     
    Zögernd schob Benni sich zu seinem Freund auf die Bettkante. Wenn die Windpocken noch juckten, waren sie vielleicht doch noch ansteckend.
    „In Mathe machen wir jetzt Kettenaufgaben“, sagte er.
    „Außerdem haben wir Gewitter gespielt“, fuhr er fort, und dann erzählte er Jannik voller Stolz, dass er der Einzige war, der das mit dem Sekundenabstand zwischen Blitz und Donner gewusst hatte.
    „Lukas weiß das auch“, erwiderte Jannik. „Obwohl er erst vier Jahre alt ist.“
    Lukas war Janniks kleiner Bruder. Er fand Gewitter spannend und lustig und einfach toll. „Er kann es kaum erwarten, dass es endlich wieder eins gibt.“
    „Dann weiß er wohl nicht, wie gefährlich die sind“, erwiderte Benni.

    Jannik schüttelte den Kopf. „Mama hat es ihm schon so oft erklärt.

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