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Erste Dressuruebungen

Erste Dressuruebungen

Titel: Erste Dressuruebungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne-Katrin Hagen
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kauen zu lassen. Im normalen Arbeitstempo beziehungsweise im Mittelschritt öffnet der Reiter ein wenig die Finger; daraufhin „sucht“ das Pferd das Gebiss, indem es sich vorwärts-abwärts an das Mundstück herandehnt. Der Reiter nimmt den Oberkörper ein wenig vor die Senkrechte − er trabt im Entlastungssitz leicht, denn das Pferd soll den Rücken aufwölben. Die Hand des Reiters geht dabei in Richtung Pferdemaul vor, eine leichte Verbindung muss aber bestehen bleiben. Es wäre schön, wenn sich das Pferd jetzt dicker anfühlt und triebiger wird. Das heißt, dass man nun etwas mehr treiben muss, um den Takt und Schwung zu erhalten. Die Dehnung erfolgt weich, bis das Maul mindestens auf der Höhe der Buggelenke ist. Das Pferd darf dabei nicht eiliger werden und nicht die Balance verlieren. Die Nase muss vor der Senkrechten bleiben.
     

    Zügel aus der Hand kauen lassen: Wenn man die Finger öffnet, „sucht“ das Pferd das Gebiss und dehnt sich vorwärts-abwärts.
     
    Es ist besser, diese Übung häufiger über kurze Strecken zu reiten. Geht das Pferd zu lange in dieser starken Dehnungshaltung, besteht die Gefahr, dass es auf die Vorhand kommt. Das heißt, dass die Hinterbeine nicht mehr unter den Schwerpunkt treten, sondern nach hinten heraus „schieben“.
    Stützt sich das Pferd auf den Zügel (es „bohrt“ den Zügel nach unten), muss weiter an der Balance des Pferdes gearbeitet werden. Wenn es nur am Anfang eine Dehnung zeigt, dann aber schnell Hals und Kopf wieder hochnimmt und dabei von den Hilfen kommt, sollte man sich Gedanken über den Zustand des Pferderückens machen. Ist man vielleicht in der Ausbildung zu schnell vorgegangen? Oder sollte ein Tierarzt klären, ob ein Schaden vorliegt?
Überstreichen
    Das Überstreichen wird in nahezu allen Dressurprüfungen der Klassen A und L verlangt. Überstreichen ist keine Lektion, sondern dient der Überprüfung der Selbsthaltung des Pferdes. Dabei zeigt sich, ob das Pferd sicher an den Gewichts- und Schenkelhilfen des Reiters steht. Der Reiter sitzt bewusst schwer im Sattel und schließt sein Pferd gut mit beiden Schenkeln und mit beidseitigen vorwärts treibenden Hilfen ein. Nun schiebt er beide Zügelfäuste für ungefähr zwei bis drei Pferdelängen am Hals entlang nach vorn. Dann werden die Hände wieder weich in die Ausgangshaltung zurückgenommen. Danach folgt eine halbe Parade. Auch diese Übung kann in allen Gangarten durchgeführt werden. Das Pferd sollte, während die Verbindung zur Reiterhand für kurze Zeit unterbrochen worden ist, nur durch Kreuz und Schenkelunterstützung in schöner Selbsthaltung und ohne Taktverlust in der jeweiligen Gangart weitergehen.
     

    Überstreichen: Beide Fäuste werden einige Sekunden lang am Pferdehals entlang nach vorn geschoben.
Das Pferd sollte in Selbsthaltung weitergehen.
Schenkelweichen
    Schenkelweichen ist eine lösende Übung. Sie ist eine wichtige und nützliche Übung zu Beginn der Dressurausbildung. Auch zu Beginn einer Reitstunde kann man mit dieser Lektion sein Pferd, wenn es bereits weiter ausgebildet ist, lösen und aufmerksam für die seitwärts treibenden Hilfen machen. Später, wenn es um Schwungentfaltung und Versammlung geht, ist das Schenkelweichen nicht mehr ratsam, weil das Pferd aufgefordert wird, dem Schenkel auszuweichen, und die Vorhand nicht auf die Hinterhand eingestellt wird. Am Anfang der geraderichtenden Arbeit ist das Schenkelweichen jedoch eine sehr lehrreiche Lektion für Reiter und Pferd. Sie schult das Gefühl für den richtigen Einsatz der Hilfen, besonders der diagonalen Hilfen.
    Das Schenkelweichen soll die Durchlässigkeit des Pferdes fördern und es für die seitwärts treibenden Hilfen sensibilisieren. Durch das Schenkelweichen treibt man das Pferd mit dem inneren Schenkel vermehrt an den äußeren Zügel heran. Beim Schenkelweichen bewegt sich das Pferd mit geringer Stellung, aber ohne Biegung vorwärts-seitwärts auf zwei Hufschlägen, wobei es doppelt so viel vorwärtstritt, wie es seitwärtsgeht. Dabei treten nun die inneren Vorder- und Hinterfüße gleichmäßig vor und über die äußeren. Die Stellung des Pferdes erfolgt immer zur Seite des treibenden Schenkels, auch wenn der Schenkel der Bande zugewandt ist. Die Abstellung zur Bande soll 30 bis 45 Grad betragen.
     

    Beim Schenkelweichen müssen einseitig belastende Gewichtshilfen und vorwärts-seitwärts treibende Schenkelhilfen genau aufeinander abgestimmt werden.
     
    Anfangs lässt man den äußeren

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