Erste Dressuruebungen
weitergearbeitet, bis das Pferd genauso gut geht wie auf der „Schokoladenseite“. Ist das erreicht, kann immer häufiger aus dem Zirkel gewechselt werden.
Durch den Zirkel wechseln
Durch den Zirkel wechseln wird genauso geritten wie aus dem Zirkel wechseln. Da die Wege kürzer sind, geht alles nur etwas schneller. Das erfordert vom Reiter größere Geschicklichkeit in der Hilfengebung, und vom Pferd wird schon einige Durchlässigkeit verlangt.
Beim Wechseln durch den Zirkel biegt man am Zirkelpunkt vor der offenen Seite von der Zirkellinie ab und reitet mit den entsprechenden Hilfen auf der Linie einer großen Volte auf den Mittelpunkt des Zirkels zu. Kurz bevor man diesen Punkt erreicht hat, geht das Pferd eine Pferdelänge in Richtung der kurzen Seite der Reitbahn geradeaus. Dann wird das Pferd nach einer deutlichen halben Parade umgestellt und wieder auf einer Voltenlinie auf die Zirkellinie geführt, die man am gegenüberliegenden Zirkelpunkt erreicht. Im Grunde besteht das Wechseln durch den Zirkel aus einer halben Zehnmetervolte zu einer Seite und gleich anschließend einer halben, ebenso großen Volte zur anderen Seite. Aber es wird immer zur geschlossenen Seite hin gewechselt.
Weil die Wendungen eng sind und die Hilfengebung sehr exakt erfolgen muss, wird diese Lektion nicht im Leichttraben geritten.
Zirkel verkleinern und vergrößern
Am Anfang wird das Zirkelverkleinern ganz schlicht geritten, das heißt, man reitet eine spiralförmige Linie in den Zirkel hinein bis auf die Größe einer zehn Meter großen Volte. Dabei belastet der Reiter den inneren Gesäßknochen vorwärts-abwärts. Der äußere Schenkel muss gut verwahren, damit die Hinterhand nicht ausfällt. Mit dieser Ausführung sollte man sich zu Beginn begnügen.
Rot: Zirkel verkleinern (1)
Blau: Zirkel vergrößern (2)
Wichtig ist, dass diese Figur ganz taktmäßig ausgeführt wird.
Wenn die Lektion sicher funktioniert und das Pferd schon durchlässiger und geschmeidiger geworden ist, kann das Verkleinern und Vergrößern des Zirkels zu einer anspruchsvolleren Übung ausgebaut werden. Das Gewicht des Reiters ist wieder vorwärts-abwärts gerichtet. Der innere, am Gurt liegende Schenkel muss die Bewegung erhalten, während der innere Zügel seitwärts führt. Der äußere Schenkel treibt seitwärts in den Zirkel hinein. Äußerer Zügel und Schenkel begrenzen die Schulter und Hinterhand. Sie bestimmen den Grad der Längsbiegung des Pferdes. So nähern sich Vor- und Hinterhand gleichzeitig dem Mittelpunkt der Volte. Das Pferd geht somit traversartig. Auch hier darf die äußere Reiterschulter nicht zurückbleiben, sondern muss sich parallel zur Pferdeschulter befinden. Ziel soll es sein, dass das Pferd später am äußeren Zügel geführt werden kann und nur durch Gewichts- und Schenkelhilfen Längsbiegung, Takt und Schwung erhalten werden.
Beim Vergrößern des Zirkels wird das Pferd mit dem äußeren Zügel und dem seitwärts treibenden inneren Schenkel (auch hier muss der äußere Schenkel gut verwahren!) wieder allmählich auf die Zirkellinie zurückgeführt. Dabei belastet der Reiter weiter den inneren Gesäßknochen vorwärts-abwärts, sodass das Pferd schulterhereinartig den Zirkel wieder vergrößert.
Zirkel verkleinern und vergrößern wird anfangs im Trab geritten. Wenn der Zirkel verkleinert wird, muss man das Tempo durch viele halbe Paraden einfangen. Beim Vergrößern dagegen wird etwas zugelegt. Diese Übung ist eine gute Vorbereitung für den Galopp, weil das Pferd bereits gut an die entsprechenden Hilfen gestellt ist und der Reiter bereits beinahe wie zum Angaloppieren sitzt. Er braucht nur noch mit dem inneren Schenkel etwas mehr zu treiben und mit der inneren Hand vorzugehen, um den Galoppsprung herauszulassen.
Halbe Parade: Gleichzeitiges Kreuzanspannen, Schenkeldruck und Zügelannehmen ergeben zusammen genommen einen kurzen Impuls.
Paraden
Halbe Paraden
Das junge Pferd hat jetzt gelernt, die beidseitig vorwärts treibenden, die Stellung gebenden und die verwahrenden Hilfen anzunehmen. Es kann nun dazu übergegangen werden, alle Hilfen (Gewichts-, Schenkel- und Zügelhilfen) gleichzeitig zur halben Parade einzusetzen. Der Reiter sitzt schwerer ein (belastende Gewichtshilfe), spannt das Kreuz mehr an, treibt mit beiden Schenkeln vor und verhindert mit durchhaltender oder annehmender Zügelhilfe ein Vorwärtsstürmen des Pferdes. Danach erfolgt gleich ein Nachgeben. Auf diese Weise wird ein
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