Erste Dressuruebungen
der Geschwindigkeit, weil der anschließende Trab dann viel besser gelingt.
Das Pferd sollte die halbe Parade durch den ganzen Körper schwingen lassen und dadurch mehr Last mit der Hinterhand aufnehmen. Am Anfang ist es gut, wenn man bei den ersten Tritten nach dem Galopp die Knie fest an den Sattel presst, um dem Pferd nicht mit dem eigenen Gewicht in den Rücken zu fallen. Man sollte versuchen, den ersten Trabtritt so schön wie den fünften oder sechsten zu gestalten, also keine unklare Übergangsphase zuzulassen. Ebenso wie vom Galopp in den Trab gelangt man vom Trab in den Schritt (halbe Parade) und vom Schritt zum Halten (ganze Parade). Die halben Paraden vom Galopp in den Trab und vom Trab in den Schritt fallen natürlich stärker aus als die halben Paraden innerhalb einer Gangart. Gelingen die Übergänge Galopp - Trab, Trab - Galopp ganz weich und flüssig, wird das Pferd auch mit anfangs deutlichen Hilfen zum Angaloppieren aus dem Schritt angaloppiert. Dann kann man zwischen den drei Grundgangarten beliebig wechseln, was eine sehr gute Gymnastik für das Pferd ist. Der Übergang vom Galopp in den Halt wird erst sehr viel später verlangt, weil dieser Übergang schon eine große Herausforderung für Pferd und Reiter ist und eine gute Versammlungsfähigkeit erfordert.
Ganze Bahn
Geht das Pferd ganz gleichmäßig auf beiden Händen auf der Zirkellinie, kann man auf die ganze Bahn übergehen. Es ist sinnvoll, zu Beginn nur eine lange Seite geradeaus zu reiten, um gleich wieder auf die Zirkellinie abzuwenden. Das junge Pferd muss lernen, das Tempo auch auf der Geraden gleichmäßig einzuhalten. Der junge Reiter dagegen bekommt ein Gefühl dafür, wenn das Pferd auf der Geraden versucht, schneller zu werden oder schief zu gehen, weil es die Hinterhand in die Bahn hineinnimmt. Auf schnurgerader Linie eine ganze Bahn im Schritt oder Trab zu gehen, erfordert schon mehr Gleichgewicht vom jungen Pferd, es darf nicht mehr schwanken. Der Reiter muss sich nun gut ausbalancieren und mit beiden Schenkeln und gleichmäßig anstehenden Zügeln sein Pferd sicher einschließen. Das Pferd soll mit einer geringen Stellung ganz geradeaus gehen. (Man sieht das innere Auge und den Nüsternrand eben schimmern.) Weil das anfangs vom jungen Pferd und lernenden Reiter viel verlangt ist, sollte man so oft wie möglich wieder auf eine Zirkellinie abbiegen. Auf der Geraden sollte das innere Hinterbein nicht mehr als Stütze in die Bahn hineingenommen werden. Die Ecken werden zu Beginn bis zur Zirkellinie abgerundet.
Rot: Ganze Bahn (1).
Grün: Durch die ganze Bahn wechseln (2).
Hellgrün: Durch die halbe Bahn wechseln (3).
Blau: Durch die Länge der Bahn wechseln (4).
Beim Wechseln durch die ganze oder durch die halbe Bahn und später durch die Länge der Bahn ist die Wechsellinie eine Art Prüfstein. Es fehlt auf der diagonalen Linie die Bande als Begrenzung. Das junge Pferd muss jetzt ohne optische Stütze seine Balance halten. Für den jungen Reiter mag es eine Hilfe sein, wenn er den Punkt, an dem er den gegenüberliegenden Hufschlag erreichen will, fest anschaut. Es erleichtert ihm, das Pferd gerade zu führen und selbst im Gleichgewicht zu bleiben. Es braucht Zeit und Geduld, bis es richtig gelingt und das Pferd taktmäßig schnurgerade im Trab und im Schritt gehen kann. Ist das erreicht, kommen immer mehr die halben Paraden ins Spiel, um das Pferd immer besser zu regulieren.
Sind Pferd und Reiter im Gleichgewicht schon etwas fortgeschritten, kann es eine schöne Übung sein, gelegentlich auch auf dem zweiten oder dem dritten Hufschlag parallel zur langen Seite zu reiten, um zu überprüfen, ob die Balance sicher erhalten bleibt. Das geht am besten, wenn man allein in der Bahn ist, damit kein Mitreiter beim Reiten von Hufschlagfiguren und beim Beachten der Reitbahnregeln gestört wird.
Rückwärtsrichten
Gelingt die ganze Parade aus dem Schritt und aus dem Trab sicher, ohne dass das Pferd gegen die Hand geht, nach hinten ausweicht oder mit dem Kopf schlägt, sondern auf allen vier Füßen gleichmäßig belastend und geschlossen steht, kann das Pferd rückwärtsgerichtet werden. Es ist sehr wichtig, dass die ganze Parade vor dem Rückwärtsrichten sauber gelingt. Steht das Pferd mit einem Hinterbein nach hinten hinaus (nicht geschlossen) oder gibt es im Genick nicht nach, ist es ihm unmöglich, den Reiterhilfen zum Rückwärtsrichten ohne Widerstand Folge zu leisten. Im Rückwärtsrichten soll das Pferd im
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