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Erstkontakt

Erstkontakt

Titel: Erstkontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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tatsächlich eine Botschaft geschickt. Analytiker der NASA haben bereits erste Erfolge bei der Entschlüsselung der Sendung zu verzeichnen.« Das Space Center machte einem strahlenden, majestätisch rotierenden Sternensystem Platz. »Cass Woodbury meldet sich mit ihrem Bericht von Goddard.«
    Alles in allem war der Bericht zurückhaltend, ja, er spielte das Ereignis sogar etwas herunter. Der Sender brachte außerdem anstelle der eigentlichen geometrischen Bilder graphische Nachbildungen. Die Originale hätten auf dem kleinen Fernsehschirm überhaupt nicht richtig gewirkt, dachte Harry. Die Würfel und Dreiecke wurden eingeblendet, während ein Mathematiker die Formen und ihre mögliche Bedeutung kommentierte. Ein Astronom äußerte sich zu dem Bild von der Kugel mit den Ringen, bei der es sich seiner Meinung nach zweifelsfrei um den Heimatplaneten der Außeridischen handelte. Dann kam die letzte Darstellung: Einer der Redakteure hatte offenbar gespürt, daß in diesem Bild der Kern der ganzen Meldung lag, und der Sender ließ das Bild so, wie es auf dem Monitor bei Goddard zu sehen gewesen war.
    Die Wirkung war in einer Weise beängstigend, wie Harry es nicht hatte voraussehen können. Die Gestalt wirkte einfach deutlicher und größer. Sie wirkte lebendiger – und beunruhigender.
    Die restlichen Nachrichten faßten das Tagesgeschehen knapp zusammen: Araber hatten in einem Pariser Hotel eine Bombe hochgehen lassen, und im Profi-Football drohte ein neuer Drogenskandal.
    Addison McCutcheon beendete seine Nachrichtensendung in Baltimore mit einem bissigen Kommentar. »Am Ende der Pressekonferenz heute verteilte die Regierung zwei Dutzend Kopien von einem Teil der Ausstrahlung, die sie ›Datensatz Eins‹ nennen. Es gibt vierhundertsechzehn weitere Datensätze, über die nichts weiter als ihre bloße Existenz bekannt wurde. Als nach ihnen gefragt wurde, antwortete Parkinson, daß sie veröffentlicht würden, sobald sie entschlüsselt seien. Der wahre Hintersinn dieses Verschleierungsgeredes ist der, daß die Regierung beabsichtigt, diese historische Angelegenheit unter Verschluß zu halten, bis sie entschieden hat, was wir darüber wissen dürfen. Wieder einmal haben wir es mit einer Regierung zu tun, die sich die alleinige Entscheidung darüber anmaßt, was gut ist für uns.«
    Und die Geschichte um Hangar 51 ist auch nicht erfunden, dachte Harry ironisch. Zehn Minuten später rief ihn Gambini an. »Weißt du, was hier los ist?«
    »Wo? Bist du in der Operationszentrale?«
    »Ja. Du solltest rüberkommen und dir das mal anschauen.«
     
    Harry kannte weder den Mann noch die Frau, die am Haupteingang postiert waren. Beide trugen einen Plastikausweis an der Brust, auf dem in schwarzen Buchstaben SECURITY geschrieben stand. Man hatte ein Gerät aufgestellt, das an die Detektortore auf den Flughäfen erinnerte. Zwei Angestellte, die das Gebäude gerade verlassen wollten, wurden aufgefordert, durch das Tor zu schreiten.
    Überall hatte man deutlich sichtbar Schilder aufgestellt: DATENTRÄGER DÜRFEN NICHT AUS DEM GEBÄUDE MITGENOMMEN WERDEN. WARNUNG: AUCH DER VERSUCH, DATENTRÄGER ZU ENTWENDEN, WIRD STRAFRECHTLICH VERFOLGT.
    »Wer sind Sie?« fragte Harry die Frau, die anscheinend den Befehl innehatte. Sie runzelte die Stirn, als empfände sie die Frage als unhöflich, und deutete auf ihr Abzeichen. »Agent Hart«, sagte sie, »Sondersicherheitskommando. Der Präsident hat uns herbeordert. Was kann ich für Sie tun?« Sie war etwa Mitte vierzig, groß und dunkelhaarig. Früher mochte sie durchaus attraktiv gewesen sein, aber die vielen Dienstjahre spiegelten sich in der Schroffheit ihrer Züge wider, und das wirkte auf Harry nicht sonderlich anziehend.
    »Was haben Sie hier zu suchen?« verlangte er zu wissen.
    Sie blickte Harry mit kalten Augen an. »Darf ich fragen, wer Sie sind?«
    »Harry Carmichael, ich bin der …«
    »Ich kenne Ihre Funktion, Mr. Carmichael«, unterbrach sie ihn. Sie griff hinter sich und holte einen Plastikausweis hervor. »Der ist für Sie.« Auf dem Ausweis las Harry die Worte EINGESCHRÄNKT GÜLTIGE ID-KARTE. »Einer unserer Leute hat sich im Sicherheitsbüro am Haupttor eingerichtet. Dort liegt ein zeitlich unbegrenzter Ausweis für Sie bereit, den Sie jederzeit deutlich sichtbar tragen müssen.«
    »Auf wessen Anordnung?«
    »Ich schlage vor, Sie stellen Ihre Fragen, wenn Sie den Ausweis in Empfang nehmen, Mr. Carmichael. Unser Mann dort wird Ihre Fragen gewiß eingehender beantworten können

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