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Erwachen

Erwachen

Titel: Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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ich das ganze Viertel zusammenbrülle!«
    Der Froschmann grinste bloß. »Sag Clarence zu mir, in Ordnung? Dieser Froschname ist nicht unbedingt schmeichelhaft.«
    »Scheiße! Raus aus meinem Kopf!« Er hatte diese Nummer bereits auf der Straße abgezogen, und schon da hatte sie mir nicht gefallen. »Ich will Antworten! Sofort! Sag mir, wer du bist.«
    »Man könnte sagen, ich arbeite in der Personalabteilung. Ich bin hier, um dich am ersten Tag deiner neuen Arbeit zu begleiten.« Er zog die Stirn kraus. »Jeden Tag, genauer gesagt, aber immer schön eins nach dem anderen.«
    »Arbeit? Was für eine Arbeit? Wovon redest du eigentlich?«
    »Das fällt dir schon wieder ein.«
    »Tu mir den Gefallen und sag es mir einfach.«
    »Es ist eine einmalige Chance, Kleine! Eine Gelegenheit zur Buße. Die Chance, etwas wirklich Gutes zu tun. Aus der Welt einen besseren Ort zu machen, als sie es verdient hätte. Ein Paradies statt einer Jauchegrube.«
    Ich schauderte. Plötzlich befürchtete ich, ich hätte ihn tatsächlich richtig verstanden. Mein Verstand weigerte sich zu folgen, ganz egal, wie sehr der Froschmann drängte.
    »Clarence!«, sagte er. Ich bekam das kalte Grausen, weil er schon wieder in meinem Kopf herumturnte. »Und ja: eine Schlacht von biblischem Ausmaß. Der entscheidende Kampf zwischen Gut und Böse. Ein Krieg, der seit Jahrtausenden tobt, bis auf den heutigen Tag. Genau die Art Geschichte, bei der Fernsehproduzenten von Realityshows aus dem Sabbern gar nicht mehr rauskommen würden, wenn sie eine Kamera draufhalten könnten. Aber jetzt geht es dem Ende entgegen. Die Dinge spitzen sich zu. Böse Dinge, apokalyptische Dinge. Und da, Lily, kommst du ins Spiel.«
    »Ich?« Meine Stimme schra ubte sich aus Angst und Ungläu bigkeit in die Höhe. »Spinnst du?! Was hat denn die Apokalypse mit mir zu tun? Und was soll das heißen, ich könnte die Pforte geschlossen halten? Was für eine Pforte?«
    Er fuhr mit den Armen durch die Luft, als wolle er einen Filmtitel aus Neonlichtern präsentieren. »Die. Pforte. Zur. Hölle. Na? Na? Da fangen doch die Lebensgeister gleich an zu sprudeln, was?«
    Ich blinzelte. »Pforte zur Hölle? Pforte zur Hölle?«
    »Ganz genau, Kleine. Die Neunte Pforte öffnet sich, und die Unterwelt strömt herein. Und ich rede hier nicht von einem Rinnsal wie bei früheren Jahrtausendwenden, sondern von einer ausgewachsenen Sturmflut. Auf der anderen Seite sammelt sich eine ganze Armee. Sie macht sich bereit durchzustoßen, sobald die Dimensionen ausgerichtet sind.«
    Mir drehte sich der Kopf. »Dimensionen? Wovon redest du überhaupt?«
    »Glaubst du etwa, Dämonen können die Seiten wechseln, wann sie wollen? Das können sie nicht! Das gäbe ein schönes Chaos. Nein, Dämonen kommen nur auf unsere Welt, wenn ein Durchgang offen ist.«
    Ich traute mich kaum zu fragen. »Und wie öffnen sich diese Durchgänge?«
    »Es gibt da ein paar Zauberer auf dieser Welt, die die finsteren Tricks kennen, aber selbst sie können die Pforte nicht lange offen halten. Auf diese Art kommt immer nur ein Dämon durch, höchstens zwei. Aber wenn es eine natürliche Konvergenz gibt, und auf eine solche steuern wir gegenwärtig zu …«
    »Moment, nicht so schnell! Ich habe keine Ahnung, um was es geht.«
    »Um den nächsten Vollmond, Schätzchen. Eine vollständige interdimensionale Konvergenz ist im Anmarsch. Weißt du, was das bedeutet?«
    »Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und sage: das Ende der Welt .« Ich würde ja gern behaupten, dass ich kein Wort von dem ganzen Humbug glaubte. Aber ich war erst vor Kurzem in einem fremden Körper erwacht; ich war also auf bizarre Dinge geeicht.
    »Meine Einser-Schülerin! Und du kannst mir wirklich glauben, es gibt sehr viel mehr als nur vier apokalyptische Reiter. Glaubst du, das wäre ein hübscher Anblick? Dann glaubst du vielleicht auch, dass die Welt, wie wir sie kennen, das überleben würde?«
    »Warte mal kurz«, unterbrach ich ihn. Auch wenn meine Toleranz abgefahrenen Dingen gegenüber gewachsen war, übertrat dies doch eindeutig die Grenze zum ganz großen Scheiß. »Noch mal von vom. Was ist los?«
    »Eine Gruppe Dämonen ist drauf und dran, die letzte der neun Pforten zur Hölle zu öffnen«, erklärte Clarence langsam und deutlich. »Im Lauf der letzten Jahrtausende war es gelungen, die anderen acht Pforten endgültig zu versiegeln. Diese jedoch …« Er schüttelte den Kopf. »Tja, vielleicht gelingt es ihnen, die letzte zu öffnen.«
    »Aber …

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