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Erwacht

Erwacht

Titel: Erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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sehen, hatte sich nicht unbedingt wie meine Entscheidung angefühlt. Während im Hades alle damit beschäftigt waren, aufzuräumen, war er einfach aufgestanden und verschwunden. Er hatte sich nicht verabschiedet und seitdem auch nicht mehr gemeldet. Wenn er versuchte, mir damit etwas zu sagen, kam das nur allzu deutlich rüber.
    »Er will mich nicht sehen«, sagte ich. »Und wie ich ihn behandelt habe, kann ich ihm das nicht mal verübeln. Ich denke noch immer an einige der schlimmen Sachen, die ich zu ihm gesagt habe … wenn ich er wäre, würde ich mich auch nie wieder sehen wollen.«
    »Klar, aber es war doch nicht deine Schuld«, sagte Steph mitfühlend. »Du wirst es nie wirklich wissen, bevor du nicht mit ihm sprichst. Er wird für etwa hundert Leben oder was auch immer dein Partner sein. Da ist es irgendwie problematisch, wenn ihr euch aus dem Weg geht.«
    »Stimmt.«
    Aber allein an Lincoln zu denken, zerriss mir schon das Herz. Wie konnte er mir jemals verzeihen? Ich war mir sicher, er würde ebenso gut wie ich wissen, dass der ganze Hass, den Phoenix verwendet und ausgenutzt hatte, von meinen eigenen Gefühlen herrührte – auch wenn er sie millionenfach vergrößert hatte. Früher hatte ich geglaubt, dass eine Freundschaft mit Lincoln nicht genug sei, aber jetzt sehnte ich mich so sehr danach, ihn wieder in meinem Leben zu haben, dass ich mich mit allem zufriedengeben würde. Ich wusste nur nicht, wie ich mit einer Abweisung zurechtkommen würde.
     
    G riffin erwartete mich vor unserem Gebäude. Wir trafen uns regelmäßig, um daran zu arbeiten, meine Kräfte zu bündeln.
    »Weißt du, ich würde mich sehr viel besser fühlen, wenn du einwilligen würdest, für ein paar Monate in eine unserer Trainingseinrichtungen zu gehen. Die meisten Grigori verbringen dort einige Zeit, lernen unsere Geschichte und üben, ihre Kräfte zu steuern.«
    Anstatt nach oben zu gehen, wie sonst, deutete er geradeaus. Wir gingen den Gehweg entlang und nippten an unserem To-go-Kaffee, den er mitgebracht hatte.
    »Sorry, geht nicht. Zumindest nicht im Moment. Ich habe Prüfungen und dann will ich auf die Kunstakademie, und ich habe vor, beides durchzuziehen. Du bist sowieso praktisch eine wandelnde Enzyklopädie in Bezug auf alles, was mit den Grigori zu tun hat, deshalb bin ich mir sicher, dass du mir alles beibringen kannst.«
    »Ich denke, ich kann ein paar ältere Tutoren dazu bringen, uns irgendwann mal zu besuchen«, sagte er, wobei er so tat, als hätte ich ihm nicht gerade eines seiner Lieblingskomplimente gemacht.
    »Echt? Aber ist die Trainingseinrichtung nicht in New York oder so?«
    »Ja, aber ob du es glaubst oder nicht – ich bin tatsächlich ein bisschen wichtig. Außerdem schadet es auch nichts, dass du eine Grigori-Anomalie bist.«
    Ich verdrehte die Augen. »Danke, Griffin, du verstehst es wirklich, einem das Gefühl zu geben, etwas ganz Besonderes zu sein.«
    »Sorry.«
    »Schon okay.« So sehr ich mich auch dagegen gewehrt hatte, ich lernte allmählich, meine Zukunft als Grigori zu akzeptieren und sogar gut zu finden. Selbst der Gedanke, dass noch immer so viele Fragen offen waren, ängstigte mich nicht mehr so sehr wie früher. Ich wusste, dass die Antworten da waren und nur gefunden werden mussten – und ich wusste, dass ich sie finden würde.
    »Also, wie steht es mit dieser Liste, von der sie gesprochen haben?«, fragte ich und konzentrierte mich wieder auf das, was gerade Priorität hatte.
    »Ich habe Leute, die dem nachgehen. Wir hatten immer gedacht, das sei nur ein Mythos, aber da sowohl Onyx als auch Joel von ihrer Existenz überzeugt waren, verfügen sie offensichtlich über Informationen, auf die wir bisher noch nicht gestoßen sind.«
    »Wenn es da draußen eine derartige Liste oder ein derartiges Dokument gibt, dann müssen wir es finden, Griff.« Der Gedanke daran, dass Verbannte die Identität künftiger Grigori erfahren könnten, bevor diese selbst auch nur eine Ahnung von dem Ganzen hätten – ganz zu schweigen von der Tatsache, dass sie machtlos wären –, war undenkbar.
    »Ich weiß. Das werden wir.«
    Ich hielt abrupt an. »Woher wisst ihr überhaupt, wer ein Grigori wird, wenn ihr keine Liste habt?«
    Griffin hielt ebenfalls an. »Die führenden Engel. Sie sorgen immer dafür, dass wir die Identität des ersten eines Paares kennen.«
    »Und der erste findet dann den zweiten, so wie Lincoln mich gefunden hat.«
    »Richtig.«
    »Griff?«
    »Ja«, sagte er wie irgendein unterbezahlter,

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