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Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde

Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde

Titel: Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gudrun Mebs , Harald Lesch
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1. Der erste Treff im Stadtpark
Wir erfahren, wie unsere Erde entstanden ist
    Punkt drei versammeln wir uns im Stadtpark und hocken uns erwartungsvoll ins Gras. Kein Geschwatze und Gekicher. Ich glaub, wir sind alle ein bisschen aufgeregt. Ich jedenfalls schon. Einen Professor habe ich noch nie getroffen, und wenn ich nun nix kapiere? Lacht er mich dann aus? Lachen die anderen mich dann aus?
    Tim kommt als Letzter angeschlappt. Na ja, wenn man so dick ist wie er, dauert halt alles ein bisschen länger.
    Lisa hat natürlich ein Heft dabei und gespitzte Stifte, das sehe ich gleich. Na klar, sie ist ja unsere Schlaue! Ganz bestimmt schreibt sie blitzgeschwind das auf, was uns der Professor vorlesen wird.
    Ich hab keins dabei… Lucas aber auch nicht und Celia sowieso nicht. Die kann ja überhaupt noch nicht schreiben,
die ist ja noch ein Kindergartenzwerg. Und was Tim da in seinem Rucksack hat, das ist bestimmt ein dick belegtes Brötchen und kein Heft!

    Ja, jetzt sind wir alle da. Und wo ist jetzt unser Professor? Den ich doch allen versprochen habe? Wenn er nicht kommt, dann hab ich mich aber mächtig blamiert. Lisa guckt auch schon so komisch zu mir her…
    Aber da, da kommt ein Mann gerannt, springt über eine Bank und winkt zu uns rüber. Ganz deutlich.
    Ist das etwa unser Professor? Der sieht ja gar nicht so aus! Kein Anzug mit Krawatte, kein Buch unterm Arm zum Vorlesen. Der sieht ja aus wie mein Papa, wenn er daheim ist. T-Shirt, Jeans und Turnschuhe, da baumeln die Bändel.

    Aber obenherum, da sieht er doch ein bisschen aus wie ein Professor. Wenig Haare, ein bisschen Bart und eine Brille.
    Er ist es! Ich hab’s geahnt und die anderen staunen wie ich! Ein Professor in Turnschuhen, der winkt und lacht: »Prima, dass ihr da seid! Verzeiht, aber ich bin stecken geblieben im bescheuerten Stau!«
    So spricht doch kein Professor, oder? Doch, der schon. Und er hockt sich auch gleich zu uns auf den Boden. Da hab ich gleich gewusst, mit dem wird’s lustig und nicht streng.
    »Nun denn, auf zur Tat«, sagt er und lümmelt sich im Gras.
    »Ich bin also euer Professor, der euch was erzählen wird. Harald heiße ich, ihr könnt aber auch Prof zu mir sagen. Entscheidet euch.«

    Wir schauen uns an. Was denn! Wir müssen nicht Herr Professor zu ihm sagen, wie wir das unseren Eltern haben versprechen müssen?
    Na ja, einer, der mit Turnschuhen mit uns im Gras sitzt und uns zublinzelt, das ist ein…
    »Prof!«, rufen wir alle, da sind wir uns einig. Prof klingt wie ein lustiger Hundename.
    »Alles geklärt!«, sagt der Prof und kaut an einem Grashalm. »Jetzt möchte ich gerne meine jungen Studenten kennenlernen. «
    Ehe ich aufstehen kann, ist schon Lisa aufgesprungen, ihr Heft fest an sich gedrückt. Hätte ich mir ja denken können! Lisa, die Streberin!

    Und schon legt sie los: »Ich heiße Lisa, bin neun Jahre alt und ich komme bald ins Gymnasium, denn ich bin eine sehr gute Schülerin, und ich habe auch gleich eine wichtige Frage.«
    Na klar, das musste ja kommen! Lisa hat immer wichtige Fragen und alle Lehrer lieben sie!
    Lisa kramt in ihrem Heft und liest laut vor: »Warum dehnt sich das Universum aus? Das habe ich nämlich mal gehört.«
    Der Prof setzt sich auf und seufzt. »Das fängt ja gut an! Nämlich mit einer Frage, Lisa, die ich absolut nicht beantworten kann! Ich weiß es nicht! Das hier, was wir hier sehen…«, er zeigt nach oben, rechts und links, »das Universum, also der Himmel, dehnt sich immer weiter weg. Das wissen wir! Aber wohin er sich dehnt und warum, keine Ahnung! Lisa, bist du zufrieden?«
    »Nein!«, sagt Lisa und kritzelt in ihr Heft.
    »Ich auch nicht, Lisa«, seufzt der Prof und putzt seine Brille.
    Was denn! Ein wichtiger Professor, der was nicht weiß und es auch noch zugibt? Ich kann so was nicht, weil, dann fühle ich mich immer blöd. Der aber kann das und schämt sich dabei kein bisschen! Das muss ich mir merken, das probiere ich mal aus!
    Aber jetzt bin ich erst mal dran. »Ich heiße Ida, wie meine Uroma, und…« Und jetzt weiß ich nicht weiter. Soll ich’s sagen
oder nicht? Ist doch ein bisschen komisch, oder nicht? Doch, ich sag’s! Leider werde ich dabei knallrot. »Sie sind nämlich mein Geburtstagsgeschenk!«
    Sofort kichern alle los, der Prof aber nicht.
    »Wirklich eine Ehre für mich, Ida!«, sagt er und schüttelt meine Hand. Ganz ernst! Ich schaue schnell zur Lisa. Hat sie das gesehen? Ihre Hand hat er nämlich nicht geschüttelt!
    Lucas steht auf und nuschelt:

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