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Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde

Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde

Titel: Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gudrun Mebs , Harald Lesch
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»Ich heiße Lucas mit C und ich habe eine Zahnspange, seit vorgestern. Also, wenn ich mal spucke und lisple, dann kann ich nichts dafür, ich sag’s lieber gleich.«
    »Lieber Lucas mit C, ich kann dich hervorragend verstehen«, sagt der Prof. Und ich freue mich. Lucas kriegt auch nicht die Hand geschüttelt. »Als ich so alt war wie du, hatte ich auch so ’n Ding im Mund. Da siehste’s mal, wir haben was gemeinsam.«
    Lucas grinst stolz und breit, dass die Zahnspange glitzert in der Sonne, und stupst Tim an.
    Der bleibt im Gras hocken und bewacht seinen Rucksack. Mal wieder typisch für Tim! Bloß keine Bewegung zu viel. Aber immerhin, er macht den Mund auf und nicht nur, um was reinzustopfen.
    »Tim heiße ich und ich geh mit denen da in eine Klasse.« Er zeigt auf Lisa, Lucas und mich. »Ich bin bloß gekommen, weil
mein Papa das gut findet. Aber wenn’s mir langweilig wird, geh ich wieder!«

    Der Prof nickt. »Das heißt also, wenn du dableibst, ist das ein großes Kompliment für mich?«
    »Ist es!«, sagt Tim und drückt mit seinem dicken Hintern noch mehr Gänseblümchen platt.
    »Ich werde mich bemühen«, sagt der Prof und reckt den Hals. »Und wer bitte ist diese junge Dame dahinten, die sich gerade offenbar gut mit einem Hund unterhält? Gehört sie auch zu uns?«
    Wir drehen uns um und sofort kreischt Lisa los: »Celia, Windelzwerg, hör auf, komm her, aber sofort!«
    Celia ist davonmarschiert, in den Park hinein, und wir haben
es nicht gemerkt. Und klar, Celia kommt nicht sofort. Celia kommt überhaupt nicht, Celia spricht mit dem Hund. Und jetzt purzeln unsere Sätze durcheinander, weil Lisa und ich, wir müssen doch dem Prof Celia erklären.

    »Lisas Schwesterchen« … »Muss ich doch immer mitschleppen, voll nervig« … »Lisas Eltern haben halt keine Zeit« … »Immer ist dieser Windelzwerg dabei« … »Mensch, Lisa, Celia ist so süß, die stört doch gar nie« … »Hast du eine Ahnung, Ida« … »Also, ich hätte gern so ein Schwesterchen« … »Na bitte, kannst sie haben, ich schenk sie dir.« Klappe, Lisa! Ist ja richtig peinlich, unser Geschrei!
    Und was macht der Prof? Der steht einfach auf und weg ist er. So! Das haben wir jetzt davon! Lisa und ich, wir starren uns böse an. Du bist schuld, nein, du! Da ist er schon wieder da, und an seiner Hand marschiert Celia und teilt ihm stolz mit: »Hab keine Windeln mehr. Bin kein Windelzwerg!«
    »Herzlichen Glückwunsch, Celia!« Der Prof setzt sie neben sich auf eine Bank. Celia hockt ganz still und staunt andächtig seine Glatze an.
    »Nun sind wir vollzählig, nun können wir beginnen«, sagt der Prof und lächelt zur staunenden Celia runter.
    »Ich unterrichte hier an der Universität Astronomie, das heißt, ich bin ein Astronom. Ihr wisst, was der macht?«
    Ja, sicher wissen wir das! Das ist einer, der schaut durchs Fernrohr in den Nachthimmel und schreibt dann auf, was er da sieht.

    »Teleskop heißt das!«, ruft Lisa sofort, diese Besserwisserin !
    »So sagen wir heute dazu!«, sagt der Prof und zwinkert mir zu. »Das Wort Fernrohr stimmt natürlich auch, es ist nur ein bisschen aus der Mode gekommen. Durch so ein Fernrohr hat nämlich vor 400 Jahren zum ersten Mal ein italienischer Astronom geschaut, das war Galileo Galilei, und hat mächtig gestaunt. Was er da gesehen hat, ich sag’s euch, da waren alle platt. Aber davon erzähle ich euch später. Bleiben wir doch erst mal auf der Erde, einverstanden? Schließlich hocken wir ja da drauf, stimmt’s, Celia?«
    »Nein, auf der Bank!«, sagt Celia bestimmt und zappelt mit den Beinen.
    »Und die steht auf der Erde«, grinst der Prof und hält mit einer Hand die Zappelbeinchen fest. »Unsere Erde! Wenn wir geboren werden, dann ist da schon alles da! Wälder und Berge und Meere und Häuser…«
    »Und Fußballplätze«, nuschelt Lucas, und »Hund!« kräht Celia, und wenn der Prof jetzt nicht aufpasst, dann hüpft sie gleich von der Bank und ist schon wieder auf der Suche nach einem Hund. Aber, er passt auf! Celia bleibt sitzen und er kann weitererzählen:
    »Ja, da fragt man sich doch, wie ist unsere Erde überhaupt entstanden? Wie ist überhaupt etwas entstanden? Da muss
man sich doch wundern. Wo kommt was her, was vorher noch nicht da war im riesengroßen Universum? Also, unsere Erde ist uralt, wirklich ur-ur-alt. Wollt ihr eine Zahl wissen, wie alt sie ist?«
    Lucas, Tim und ich schütteln die Köpfe. Neee, brauchen wir nicht. Heute ist doch keine Mathestunde. Nur Lisa,

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