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Es begann im Birkenhain (Heimatroman) (German Edition)

Es begann im Birkenhain (Heimatroman) (German Edition)

Titel: Es begann im Birkenhain (Heimatroman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Steingruber
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Hanna flüsternd gefragt und mit schreckgeweiteten Augen angestarrt.
    Auch darauf konnte ihr der Notarzt keine Antwort geben. Man brachte den Buben hinunter in die Stadt. Hanna fuhr mit, wogegen Berta und Max wieder in den Gasthof zurückkehrten. Dort hatten sich die Gäste unterdessen bereits selbst bedient. Eine heftige und heiße Diskussion entbrannte in der Gaststube, wie es denn zu diesem furchtbaren Unglück überhaupt kommen konnte. Barbara hockte still und mit blassem, abwesendem Gesicht in der Küche auf einem Stuhl. Schließlich trat Max ein. Er betrachtete seine Tochter.
    »Wie ist das passiert?«
    »Wenn ich es nit woaß«, schluchzte die Kleine. Ihre Schultern zuckten.
    »Grein nit«, stieß der Adlerwirt barsch hervor. »Immerhin bist du dabei gewesen. Hab ich's enk nit hundertmal oder noch mehr verboten, auf die Bäume zu steigen?«
    »Ich bin ja nit hinaufgestiegen. Aber der ...«
    »Wer war noch dabei?« wollte Max nun wissen. Damit ging er ein paar Schritte auf seine Tochter zu. Er zog sie an ihrer wollenen Weste hoch und ging mit seinem Gesicht ganz nah an ihres heran. »Also, sag es mir. Ich will wissen, wer noch im Birkenhain gewesen ist.«
    Durfte Barbara Löwinger ihre Freunde verraten? Heftig kämpfte sie mit sich selbst, weil sie ganz einfach schreckliche Angst hatte. Diese Angst in ihr war stärker als alles andere.
    »Raus mit der Sprache!«, schrie Max Löwinger nun außer sich. Er kannte sich ja selber nimmer aus. Die Angst um seinen Buben und Erben des Wirtshauses schnürte ihm beinahe die Kehle ab. Deshalb war er barscher und grober, als das gewöhnlich der Fall war. »Sagst du's mir noch alleweil nit?«, zischte er sie an. Dann holte er aus und versetzte ihr eine Ohrfeige. So etwas war sehr selten vorgekommen. Mit erschrockenen Augen starrte die blonde Barbara in das Gesicht ihres Vaters.
    »Hopp jetzt!« stieß er hervor. »Der Liebeiner-Christian«, stammelte sie unter Tränen.
    Da ließ er sie los und stolperte hinaus in den Gang.
    »Bub, Bub, wo willst du denn hin?«, rief Berta ihm hinterher. Sie eilte ihm nach und hielt ihn an der Joppe fest.
    »Der Liebeiner-Bub war dabei!«, stieß der Adler-Wirt hervor. »Na, denen werd ich etwas erzählen.«
    »Max«, bat Berta Löwinger begütigend, »das macht doch jetzt auch nix mehr anders. Komm, bleib halt da.«
    »Nein!«, stieß Max hart hervor. Er krempelte seine Hemdärmel auf. »Dem Früchtl werd ich dermaßen den Hosenboden versohlen, dass er's seiner Lebtag nimmer vergisst.«
    Dann war er zur Tür hinaus. Berta blieb mit hängenden Armen stehen. Dann seufzte sie schwer und betrat die Küche.
    »Madl, wenn du greinst, dann wird's auch nit besser«, sagte sie zu ihrer weinenden Enkelin und versuchte sie zu trösten.
    »Der Christian hat doch nix dafür können«, schluchzte Barbara. »Der Martin von der Frau Jaus ist auch dabei gewesen. Aber er hat auch nix dafür können. Ich bin schuld, Großmutter. Ich allein.«
    »Jessas, Madl! Wie kommst denn auf solchen Schmarrn?«, fragte Berta Löwinger erschrocken.
    »Ich - ich hab dem ein Zuckerl versprochen, der zuerst auf der Spitze droben ist. Der Erste war der Anderl gewesen. Aber er ist halt doch nit ganz hinaufgekommen, weil er ...«
    Weiter kam sie nicht. Wieder versank die dünne Kinderstimme in einem Aufweinen. Berta selbst fand nun keine Worte des Trostes mehr, weil sie wusste, dass es die nicht gab. Mit dem, was geschehen war, musste ihre Enkelin nun allein fertig werden.
    Mit hochgekrempelten Ärmeln und weit ausholenden Schritten stürmte der Adler-Wirt auf den Liebeinerhof zu. Christian hatte sich in der Scheune verkrochen. Durch die Bretterritzen konnte er Max Löwinger gut erkennen. Vor einer halben Stunde hatte die Hiobsbotschaft den Hof erreicht. Doch zu diesem Zeitpunkt wusste weder Bastian noch seine Frau davon, dass ihr Bub gemeinsam mit dem Anderl, Martin und Barbara im Birkenhain gewesen war. Die Liebeiners waren entsetzt, wie jeder andere in Briggs.
    »Du«, sagte Johanna zu ihrem Mann, »da kommt der Adler-Wirt. Was will der denn von uns? So wie er ausschaut, ist er ganz schön auf hundertachtzig.« Bastian Liebeiner hob den Kopf und spähte durch das Fenster.
    »Ich geh ihm entgegen«, sagte er.
    Im Hausgang trafen die beiden Männer aufeinander.
    »Grüß dich Max«, sagte Bastian Liebeiner. Denn zwischen ihm und dem Adler-Wirt war das Verhältnis eigentlich alleweil recht gut gewesen.
    Der massige Max Löwinger stand geduckt im düsteren Hausgang. Seine Augen

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