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Es darf auch mal Champagner sein

Es darf auch mal Champagner sein

Titel: Es darf auch mal Champagner sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erma Bombeck
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rührend. Aber in meinem Alter braucht man keine Zustimmung. Was ich brauche, ist eine Zweitaussteuer.
    Ich will es Ihnen erklären: Eine Weile ging alles glatt. Jahrelang schenkten mir alle Freundinnen »was für den Haushalt« und meine Mutter löste zu Geburtstagen und an Weihnachten sämtliche Geschenkgutscheine ein - ich glaubte mich fürs Leben versorgt.
    Ich hatte für jeden Finger einen Toaster, Decken für drei Betten, genügend Geschirr, um ein Staatsbankett zu geben, und genügend neue Küchengeräte, um eine mittlere Haushaltswarenmesse damit zu bestücken.
    Geschirrtücher? Drei Jahre lang habe ich sie als Wegwerftücher behandelt. Im dritten Jahr bekam der Eierschneider eine Delle, und das Backblech hatte sich ein bisschen verbogen, aber mein Warenlager war immer noch prall gefüllt.
    In dem Jahr, in dem die Kinder anfingen abzuspülen, büßte ich sechs Garnituren Gläser ein, drei komplette Essgeschirre, Unterteller für sechzehn Personen und eine Kaffeemaschine, die streikte, wenn man den Stecker unter Wasser einsteckte.
    In dem Jahr, in dem die Kinder ins Ferienlager fuhren, verlor ich vier komplette Garnituren Handtücher, zwei Dutzend Bettlaken und eine Spieluhr, auf der zwei Figürchen Walzer tanzten. In dem Jahr, in dem die Kinder im Hinterhof eine Faschingsparty gaben, verlor ich einen Bridgetisch mit vier passenden Stühlen, ein großes Bowlengefäß mit sechzehn Bechern, ein Küchensieb und drei Kochtöpfe (die bei einem Fackelzug als Hüte verwendet worden waren), ferner einen Popcornröster und sämtliche Buchstaben des Scrabblespiels.
    Als die Kinder dann auf ihr jeweiliges College gingen, büßte ich unseren Fernseher ein, den kleinen Teppich aus dem Gästezimmer, fünf Lampen, den Wagen, die Nähmaschine, die Schreibmaschine, den Heizlüfter aus dem Bad und das Schachspiel.
    Als die Kinder später in eigene Wohnungen zogen, verlor ich den Rest.
    Was Sie nun vor sich sehen, ist das traurige Ende einer Traumhochzeit: eine Frau, die mit alten Unterhosen Geschirr abtrocknet..., die ihre Hühneraugenpflaster dazu verwendet, um Zettel ans schwarze Brett zu heften, und die aus Imbissstuben heimlich Plastiklöffel mitgehen lässt.
    Also los, einer muss anfangen! Überraschen Sie mich mit einer Geschenkparty, wie damals als Braut! Samstagabend habe ich noch nichts vor!

Nur nichts anmerken lassen!
    Eines Tages sah ich beim Verlassen eines Ladens meinen Mann über unseren Mietwagen gebeugt. Er hatte die Motorhaube geöffnet und blickte dem Wagen in die Eingeweide.
    Es hätte keinen tieferen Eindruck auf mich gemacht, wenn ich nicht wüsste, dass einmal ein Mechaniker zu ihm gesagt hat: »Einer Ihrer Kolben frisst«, und er erwiderte: »Was denn?«
    Deshalb fragte ich: »Ist was mit dem Wagen?«
    »Nein, nein«, sagte er und donnerte die Motorhaube wieder zu.
    »Warum glotzt du dann in den Motorraum?«
    »Ich wollte die Handbremse lockern, stattdessen ging die Motorhaube auf. Also musste ich aussteigen und so tun, als hätte ich sie absichtlich geöffnet.«
    Männer sind wirklich komisch. Warum können sie nicht so ehrlich sein wie Frauen? Haben Sie schon mal einen Tennisspieler gesehen, der einen Ball verfehlt, ohne sofort das Spiel zu unterbrechen und die Bespannung seines Schlägers zu prüfen? Ganz zu schweigen von der Nummer, die ein Golfspieler abzieht: die Füße zurechtstellt, die Handgelenke kontrolliert, spielerisch in den Knien wippt - und dann, wenn er daneben trifft, so tut, als habe er nur einen Übungsschlag getan.
    Ich war nicht zum ersten Mal Zeugin der Anstrengungen, die Männer unternehmen, um Fehler zu überspielen. Ich habe gesehen, wie sie jemandem begeistert zuwinken, den sie zu kennen glauben, und wie sie dann, wenn es sich als Irrtum herausstellt, so tun, als hätten sie sich nur durch die Haare fahren wollen - oder sich am Hals kratzen, eine Fliege erschlagen, den Schlips zurechtrücken. Einmal wollte mein Mann mir sogar weismachen, er zöge nur seine Armbanduhr auf.
    Neulich wollte er mir unterwegs etwas sagen, doch ich war schon ein Stückchen weitergegangen. Da fragte er eine wildfremde Frau, was es bei uns heute zum Abendessen gäbe. Statt den Irrtum richtig zu stellen, flüsterte er ihr zu: »Wenn Sie nicht wollen, dass ich rüberkomme, brauchen Sie es nur zu sagen, ich habe volles Verständnis dafür.«
    Vorgestern Abend kam ich in das Wohnzimmer von Freunden und stand einer Dame gegenüber, die genau das gleiche Kleid trug wie ich. Wir ähnelten uns wie zwei

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