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Es grünt so grün

Es grünt so grün

Titel: Es grünt so grün Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ward Moore
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nicht unter unseren Füßen wachsen.“
    „Aber ich habe einen Artikel gelesen, daß Dynamit, TNT oder Nitroglyzerin keine Wirkung auf das Gras haben; könnten sogar eher schaden als nützen.“
    „Schreiberlinge.“ Captain Eltwiss tat die Literatur ab, ohne auch nur ein Ausrufezeichen zu benutzen. „Schreiberlinge.“ Um seine Zuversicht noch zu unterstreichen, setzte das markerschütternde Rattern von Preßlufthämmern ein. Militärische Zielgerichtetheit würde in einem raschen, entscheidenden Schlag im Zentrum vollenden, was den Zivilisten mit dem Herumdoktern an den Rändern mißlungen war.
    Mit fast sentimentalem Bedauern blickte ich auf den großen, kegelförmigen Haufen. Ich hatte ihn erschaffen; in wenigen Stunden würde er dahin sein, und mit ihm wäre auch jeglicher Ruhm, den seine kurze Existenz mir verschafft hatte, dahin.
    Die Nationalgardisten begannen mit frischer Tatkraft zu graben. In gut organisierten Ablösetrupps ersetzten frische Arbeiter die erschöpften, und der Haufen ausgegrabenen Erdreichs wuchs zusehends. Da ihre Aktivität, abgesehen von der Dringlichkeit und Besonderheit der Situation, sich nicht von Arbeiten unterschied, die jederzeit bei Straßeninstandsetzungen oder beim Ausheben von Fundamenten beobachtet werden konnten, sah ich wenig Sinn darin, stundenlang zuzuschauen. Ich hielt Gootes’ Ausdauer weniger für Pflichtbewußtsein als vielmehr für die müßige Neugier, die erwachsene Männer dazu bringt, auf einen Dampfbagger zu starren.
    Doch meine Anspielungen waren vergebene Liebesmüh, deshalb erkundigte ich mich, wann sie fertig zu sein erwarteten, und ging nach Hause. Aufregung hin, Aufregung her, ich sah keinen Grund, jedwede Routine aufzugeben. Meine Voraussicht wurde bestätigt, als ich am Vormittag erfrischt zurückkehrte, als gerade die letzten Schaufeln voll Erde aus dem Tunnel kamen und die Sprengladungen eilends an Ort und Stelle gebracht wurden.
    Die Eile hatte ihren Grund. Während der Tunnel vorgetrieben worden war, waren alle anderen Aktivitäten zur Bekämpfung des Grases eingestellt worden, denn die Nationalgarde hatte Unkrautbrenner, Mähmaschinen, Bulldozer und alle anderen von der Szene verbannt. Das Unkraut, zum ersten Mal ungehindert, seit Mrs. Dinkman es mit ihrem Rasenmäher attackierte, reagierte mit stetem Anwachsen, bis immer mehr Nationalgardisten dafür abgestellt werden mußten, es von dem Erdloch fernzuhalten – mit den Mitteln, die sie soeben noch verschmäht hatten. Selbst ihre hektischsten Anstrengungen konnten das Gras nicht daran hindern, seine am weitesten vorgerückten Ranken in das klaffende Loch zu entsenden, wo die Drähte verlegt wurden, die die Ladung zünden sollten.
    Das war ein solches Hin und Her, ein Wirrwarr von Befehlen und Gegenbefehlen, Kommandos und Depeschen, daß die Szene mich eher an eine altmodische Aufführung des Bürgerkriegs als an eine friedliche Aktion der südkalifornischen Nationalgarde erinnerte. Captain Eltwiss – ich fragte mich noch immer, wo ich den Namen schon gehört hatte, – wurde bei seiner offenbar freundschaftlichen Unterhaltung mit Gootes ständig durch das Eintreffen amtlich wirkender Kuverts unterbrochen, welche er auf der Stelle mit allen Anzeichen des Ärgers in seine Tasche steckte. „Blöde Kerle“, murmelte er jedes Mal, wenn das geschah.
    Nach raschen Inspektionen und einer kurzen Überprüfung der Pläne ertönte der gekrächzte Befehl, die Umgebung zu räumen. Gootes’ verzweifelter Protest, daß er die Ereignisse für die Leser des Intelligencer aufzeichnen müßte, wurde ignoriert. „Ich kann keine Ausnahmen machen“, erklärte Captain Eltwiss. Alle – Presse, Gardisten und Zuschauer – mußten sich einige Häuserblocks weit zurückziehen; dort versperrten uns Bäume und Häuser den Blick auf den grünen Hügel.
    „Das ist schrecklich!“ rief Gootes entsetzt aus. „Tragisch. Wie soll ich das überleben? Wie stehe ich vor W. R. da? Heiliger Zorn.
    ,In was für einer Spielhalle haben Sie rumgepennt, Gootes? Sie sind wohl im Stehen eingeschlafen, hee, Sie schlafwandelnde Ausgeburt eines Faultiers?’ Die ganze Nacht auf eine Story warten und sie dann nicht zu kriegen, wie ein gottverdammter Pflastertreter. Ich werde nie mehr erhobenen Hauptes gehen können. Sagen Sie was, sagen Sie was, Weener – ich muß da ran!“
    „Wir können die Explosion von hier aus hören“, merkte ich an, um ihn zu trösten, denn seine Verzweiflung war echt.
    „Oh“, stöhnte er. „Die

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