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Es grünt so grün

Es grünt so grün

Titel: Es grünt so grün Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ward Moore
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Leute, – holt einen guten Mäher, einen, der nach dem Bürgerkrieg gebaut worden ist.“ „Hat denn hier keiner einen Honestogod-Rasenmäher?“
    Die letzte Frage stachelte offenbar den Lokalstolz an, denn kurz darauf kam ein heiterer, breitschultriger kleiner Mann, der ein blitzendes Gerät auf Gummireifen vor sich herschob. „Der wird es schaffen“, kündigte er im Brustton der Überzeugung an, als ich mit verständlicher Bereitwilligkeit zu seinen Gunsten aus dem Scheinwerferlicht trat. „Das ist ein echter Prachtkerl.“
    Das war er gewiß. Das Teufelsgras wuchs respektlos über die Räder und floß voll anmutiger Neugier über die Flügel, aber der muntere kleine Mann schob entschlossen drauf los, und der Apparat drehte sich mit einem kaum hörbaren Klicken. Kein Stocken, kein Klagen, kein Zaudern. Sauber abgetrenntes Gras wirbelte durch die Luft und ergoß sich auf den glatten Streifen, den der Mäher hinter sich zurückließ. Jeder lächelte über den Triumph des Prachtkerls, und mein Seufzer war der lauteste und aufrichtigste. So bescheiden, wie ich konnte, zog ich mich zurück.
     
    4.
     
    Für Schwächlinge, die sich über schlecht gemischte Karten beklagen, habe ich wenig übrig, aber es schien wirklich so, als ginge das Schicksal ausgesprochen unfreundlich mit mir um. Da war ein gutes Projekt, das genau zu der Zeit kam, als ich es am meisten brauchte, und dann veränderte es sich rasant zum Schlechteren. Auf dem kurzen Weg zu Miss Francis’ Apartment konnte ich meine Gedanken nicht zur Ruhe bringen und zu geistiger Ausgeglichenheit gelangen. Das Geld war da; im Metamorpher steckte Geld – jede Menge Geld –, aber möglicherweise steckte auch Ärger darin jede Menge Ärger. Die Sache war, nun, sie war gefährlich. Welchen Zweck hatte es, seine Fähigkeiten einzusetzen, um etwas zu verkaufen, das Rückschläge erleiden konnte, die auf künftige Käufer abschreckend wirkten? Natürlich mußte ein Mann Risiken auf sich nehmen …
    Nach einer angemessenen Verzögerung öffnete sich die Tür mit einem ächzenden Klicken. Miss Francis sah aus, als wäre zu ihren übrigen Enthaltsamkeiten auch noch Schlaflosigkeit hinzugekommen, oder sie hatte sich seit gestern überhaupt nicht verändert, bis hin zum Rock und dem Schmutzfleck am linken Nasenloch. „Wenn Sie wegen der Kühltruhe kommen, sind Sie eine Woche zu spät dran. Ich habe sie selbst repariert“, begrüßte sie mich muffig.
    „Weener“, erinnerte ich sie, „Albert Weener – erinnern Sie sich? Ich verkaufe … das heißt, ich bin dabei, das Mittel zu verkaufen, das Sie erfunden haben, damit Pflanzen alles mögliche verdauen.“
    „Aah. Weener – richtig.“ Sie holte den Zahnstocher von irgendwoher und kratzte sich damit am Kinn. „Ach ja, der Metamorpher.“ Sie hielt inne und rieb sich den Ellbogen. „Ein Fehler, fürchte ich. Ein Irrtum.“
    Aha, dachte ich, ein neues Geschäft. Jemand hatte ihr Unterstützung angeboten. Wollte ihre Erfindung stehlen, meine ganzen Anstrengungen, sie unabhängig zu machen, hinwegwischen und mich um den Lohn für meine mühsame Vorarbeit betrügen. Man würde sie nicht als zarte, leichtgläubige Frau einschätzen, die sich vom erstbesten Schönschwätzer bereden läßt, aber schließlich ist eine Frau eine Frau.
    „Sehen Sie, Miss Francis“, argumentierte ich, „Sie haben da eine große Sache, eine großartige Sache. Die Möglichkeiten sind praktisch unbegrenzt. Natürlich werden Sie einen Manager brauchen, um es zu lancieren – einen Geschäftsführer, einen Mann mit Erfahrung –, jemanden, der das große Reservoir der Kaufkraft anzapfen kann, indem er die Leute von einem neuen Bedürfnis überzeugt; der eine Verkaufskampagne organisiert, die Produktion rationalisiert, alles auf eine kommerzielle Basis stellt. Für all das brauchen Sie einen Mann, der die Öffentlichkeit auf jeder Ebene kontaktiert hat – vorzugsweise von Tür zu Tür und mit einem vielfältigen Hintergrund.“
    Sie schritt an dem Herd vorbei, der während der Nacht noch mehr beladen worden war, und blickte in den trüben Spiegel, als suche sie nach einem fehlplazierten Gedanken. „Zweifellos, Weener, zweifellos. Aber bevor all diese romantisch geschönten Dinge stattfinden, muß es eine Pause geben. In meiner Eile habe ich gestern ein Detail übersehen, belanglos vielleicht, vielleicht aber auch von größter Bedeutung. Ich hätte Sie niemals so früh losschicken dürfen.“
    Das war schlecht; jetzt kämpfte ich um meinen Job

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