Es grünt so grün
ihr war.
Zuerst lehnte Mrs. Dinkman es ab, die Brücke zur Straße zu benutzen, aber nach einigem Drängen, das wir an den Bewegungen der Feuerwehrmänner erkennen konnten, wagte sie sich vorsichtig auf die schwankenden Leitern, um sich sofort wieder aufs Dach zurückzuziehen. Einer der Feuerwehrleute demonstrierte, wie einfach die Überquerung war, aber es war vergeblich; Mrs. Dinkman wurde, bester Kintopp-Stil, galant hinübergetragen, während Mr. Dinkman und die Feuerwehrmänner ruhigen Schritts hinterherkamen.
„Ein Verbrechen“, sagte Mrs. Dinkman gerade, als sie in Hörweite kam. „Ein Verbrechen. Vorsätzliche Bosheit. Er sollte lebenslänglich eingesperrt werden.“
„Reg dich nicht auf, Liebes“, meinte Mr. Dinkman. „Es ist sehr betrüblich, aber schließlich könnte es schlimmer sein.“
„‚Schlimmer’! Adam Dinkman, hat das Unglück deinen Verstand völlig verwirrt? Das Geld zum Fenster rausgeworfen, von aalglatten Schuften betrogen, unser Haus von diesem … diesem widernatürlichen Zeug verschluckt und schließlich noch dadurch gedemütigt, vor einer gaffenden Menge aus unserem eigenen Haus herausgetragen zu werden!“ Sie drehte sich um und rief: „Schsch, schsch – warum geht ihr nicht nach Hause?“ Und dann wieder zu Mr. Dinkman: „‚Schlimmer’, also wirklich! Ich möchte wissen, was schlimmer sein könnte.“
„Also weißt du …“ begann Mr. Dinkman, aber den Rest hörte ich nicht mehr, denn ich fürchtete, daß Mrs. Dinkman mit ‚Schuften’ ungerechterweise mich gemeint hatte und hielt den Zeitpunkt für günstig, Gootes daran zu erinnern, daß er seinen Auftrag noch nicht vollständig erfüllt hatte.
„Richtig“, bestätigte er und sprach plötzlich mit dem Akzent eines unglaubhaften Engländers, „sehr richtig, alter Knabe. Machen wir uns auf und lassen uns davon überraschen, was Fu Man-chu zu seiner Verteidigung zu sagen hat. Als allererstes werde ich aber Fleet Street … ich meine W. R., anrufen.“
„Prima. Sie können ihn gleich bitten, Sie zu ermächtigen, mir weitere dreißig zu geben.“
Gootes verlor seine britische Sprechweise auf der Stelle: „Was für weitere dreißig, Lümmel?“
„Na, der Ausgleich zu den fünfzig. Um Mi … um den Hersteller des Metamorpher kennenzulernen. Um mir einen Ausgleich für meine Einkommensverluste zukommen zu lassen.“
„Weener, Sie haben alle Anzeichen eines knallharten Schnorrers. Eines muß ich Ihnen sagen, Sörr, solche Methoden sind unpassend. Sie stinken verdammt nach Nötigung und Erpressung, Yankeemethoden, Sörr. Denken Sie an den Wiederaufbau und die weiße Vorherrschaft!“
Wäre ich gegen das dumme Geschwätz der Leute hyperempfindlich gewesen, hätte ich meinen Beruf schon längst aufgegeben. Ich tat so, als hörte ich ihn nicht. Wir betraten einen Drugstore, er warf einen Nickel in einen Münzfernsprecher und klemmte sich den Hörer zwischen Ohr und Schulter. „Fünfzig sind Ihr letztes Wort?“ fragte er aus dem Mundwinkel.
Ich nickte.
„Hallo? Intelligencer! Gootes. Hee, Süße? Alles klar mit der Syphilis? Na … na, Schätzchen … na gut, wenn du es förmlich willst – gib mir W. R.“ Er drehte sich zu mir und beobachtete mich aus den Augenwinkeln.
„… Chef? Gootes. Hab’ die Dinkman-Story im Sack. Sie wissen doch – Monster-Rasen verschluckt Haus in Hollywood. Ich hab’ den Burschen, der das Zeug auf das Gras gespritzt hat. Ja. Hab’ ich gemacht. Ja. Und der Mistkerl hält die Hand für noch mal dreißig auf. Sonst spuckt er nichts aus. Ja, ja. Ich weiß. Aber es geht nicht, Chef. Ich komm’ nicht ran. Ich weiß nicht, Chef, nicht allzuviel, schätze ich. Einen Moment.“
Er wandte sich mir zu: „Hören Sie, kleiner Mann: Mr. Le ffaçasé“ – er sprach es ‚1’fessessie’ aus, und er sprach es mit Ehrfurcht aus. Auch ich war einigermaßen beeindruckt, denn mir war bisher nicht klar gewesen, wen er gemeint hatte, wenn er leichthin von „W. R.“ gesprochen hatte. Ich kannte wie jeder Zeitungsleser den Namen William Rufus Le ffaçasé. ‚Der letzte der großen Herausgeber’, aber ich hatte ihn nicht mit dem Daily Intelligencer in Verbindung gebracht – „Mr. Le ffaçasé gönnt Ihnen noch ’nen Zehner und dann Schluß. Wie steht’s damit?“
Nun, der Ruf des berühmten Zeitungsmannes verbot mir, ihm zu sagen, er möge sich zum Teufel scheren, auch nicht durch einen Vermittler; das wäre dasselbe, als schreibe man seinen Namen auf das Lincoln Memorial. Deshalb
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