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Es ist ja so einfach

Es ist ja so einfach

Titel: Es ist ja so einfach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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schlecht gelaunten Frau, über die ich mich früher stets mokiert habe.«
    »Sie müssen etwas ausspannen. Wann machen Sie denn Urlaub?«
    »Zur Zeit nicht. Vermutlich nie. Ich kann hier nicht gut weg.«
    »Also haben Sie doch wenigstens eine Illusion — die echt weibliche, daß Sie unentbehrlich seien.«
    »Das denke ich durchaus nicht«, sagte ich mufflig. »Ganz im Gegenteil. Phyllis Morris könnte leicht meine Arbeit tun, wenn der lästige Cyril zu Hause ohne sie auskommen würde. Aber wie die Dinge liegen, muß doch einer den Haushalt führen und Essen kochen, auch außerhalb der Hochsaison. Nur in diesem Sinne bin ich unentbehrlich.«
    »Sie unterschätzen sich. Sie sind auch noch für allerlei Anderes hier nötig.«
    Da er das ganz ernst sagte, war ich so töricht, zu fragen: »Wofür denn?«
    »Für Ihren Bruder. Für Andy. Für Venedig.«
    Ich versank in mürrisches Schweigen und sprach kilometerweit kein Wort. Schließlich hatte ich mich gefaßt und mußte auf einmal lachen. Weil ich wußte, daß John viel zu klug war, mein Schweigen falsch zu deuten.
    Es wurde ein herrliches Wochenende, genau das belebende Mittel, das ich brauchte. Angus hatte doch eine Menge zu tun — ein gutes Zeichen dafür, daß die Leute in der Umgebung nicht zu unangenehm gesund seien, meinte er. Da John ihn auf der Rundfahrt zu den Patienten begleitete, konnte ich mich mit Trina, zu beiderseitiger Freude, lange über alles, was uns einfiel, unterhalten. Ihr Leben sei nun ganz anders geworden, sagte sie. »Angus hält mich jetzt nicht mehr für dumm, und deshalb bin ich’s vielleicht auch nicht. Natürlich gibt es auch mal Zank, einmal war er ganz fürchterlich, so daß ich beinah meine Sachen gepackt hätte, um zu dir zu fahren, doch da sagte Angus: >Einmal bist du damit durchgekommen — aber ein zweites Mal nicht. Also fall mir nicht auf die Nerven und probier’s nicht noch mal!< Da haben wir beide gelacht, und es war alles wieder gut.«
    »Fein, lach nur tüchtig. Ach, es ist schön, wieder bei dir zu sein, Trina. Ich bin schrecklich stumpfsinnig geworden. Im Camp ist es still, und Peter hat den Kopf ewig in seinen Manuskripten und hebt ihn nur zu Gesprächen mit Phyllis. Mit ihr bespricht er die kniffligen Punkte, und ich möchte wetten, daß sie das fertige Buch noch eher liest als ich.«
    »Vielleicht wird er es ihr widmen, und wie gut ist das für Cyril, und welch eine Erlösung für dich!«
    »Erlösung? Inwiefern denn?«
    »Nun ja, Peter ist dir doch ganz ergeben und wird es immer sein, doch keine Schwester möchte ihr ganzes Leben einem Bruder weihen, und wenn er noch so goldig ist. Viel lieber soll sie’s jemand anders weihen, weil es sich für Brüder letzten Endes sowieso nicht lohnt. Ich meine, daß sie ja mal heiraten — und wo bliebst dann du?«
    »Beiseite geschoben vermutlich, aber bei Peter gibt es noch kein Anzeichen dafür.«
    »Doch, gibt es, Süße. Verheiratet an sein Romaneschreiben. Ich wette, daß Peters Buch ein toller Erfolg wird und daß er dann bis über die Ohren in Manuskripten sitzen und nichts weiter sehen wird als sein Ziel. Und es ist klar, daß jemand wie Phyllis sich dafür begeistert, weil sie zu Hause diesen schrecklichen Cyril hat, den sie aber anbetet, und deshalb kann es mit Peter ja bloß Freundschaft sein, nicht wahr? Aber dir gefällt das nicht, weil du ihn eben zu gern hast. Nun hör mal auf mit dem Gedanken, daß du außer Kurs bist, bloß weil Peter wenig Zeit für dich hat. Schau dich doch um — es gibt nämlich noch andere.«
    Trina lachte, und gerade jetzt, als ein scheußlicher Geruch ins Zimmer drang, fiel ihr ein, daß sie vergessen hatte, den Elektroherd niedriger zu schalten. Da brannte ja das Abendessen an!
    Als ich mir ihre konfusen Sätze überlegte, kam ich auf den Sinn des Gesagten. Daß der Mensch nicht gierig danach verlangen soll, etwas für sich ganz allein zu haben — wie ich es stets anderen Leuten gepredigt hatte, während ich selbst nicht ganz danach handelte. Die Schriftstellerei würde nun einmal Peters große Leidenschaft sein, bis — bis er etwas, nein: jemanden fände, der ihm noch wichtiger würde. Und das würde nicht ich sein. Also — ermahnte ich mich — gewöhne dich an diesen Zustand und fühle dich nicht gekränkt. Und was >andere< betrifft, die es noch gibt... wenn Trina den unglaublichen Heiratsantrag gehört hätte, wäre sie fuchsteufelswild geworden. So? Wirklich? grübelte ich. Nein, wahrscheinlicher ist, daß sie gelacht hätte.
    Als

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