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Es ist ja so einfach

Es ist ja so einfach

Titel: Es ist ja so einfach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Stellung in Thurston.«
    Ganz leidenschaftslos und vernünftig. Nicht einmal meine Hand hatte er berührt. Überhaupt nicht versucht, mich zu küssen. Keine Silbe von Liebe in seinem ganzen >Antrag    »Schönen Dank für den Vorschlag, doch es läßt sich nicht machen«, sagte ich gemessen.
    »Und warum nicht?«
    »Ich könnte Peter nicht im Stich lassen, ihm auch nicht die ganze Verantwortung für das Camp aufpacken. Daran bin ich jetzt gebunden, auch wenn ich vielleicht etwas anderes tun möchte.«
    »Glauben Sie bitte nicht, ich hätte meinen Vorschlag übereilt oder ohne gründliches Nachdenken gemacht«, fuhr er mit einer Ruhe fort, die mich auf die Palme bringen konnte. »Ich halte es für die beste Lösung, wenn meine Tante, die sich — wie Bruce auch — in Ihrem Hause sehr wohl fühlen würde, künftig Peter und auch Andy betreute. Beide haben Peter gern, und Bruce hat keine Lust, Farmer zu werden. Es würde ihm Freude machen, im Camp mitzuhelfen; er und Andy könnten alle Arbeit tun, und Peter würde nicht zu sehr in Anspruch genommen. Bruce könnte außerdem, wenn er will, noch für mich einiges arbeiten. Peter hätte also Zeit, an seinem Buch weiterzuschreiben, und Sie wären ganz in seiner Nähe, falls er Sie mal brauchte. Ich glaube, das ist ein sehr vernünftiger Plan, und ich möchte Sie bitten, es sich einmal richtig zu überlegen.«
    Nun wurde ich aber wirklich zornig. Was für eine Methode, so ein Heiratsantrag! Das war ja ein rein geschäftlicher Vorschlag, und das Beleidigende daran war, wie sicher John sich gefühlt hatte, daß ich ja sagen würde! So sicher, daß er schon Zukunftspläne für uns alle machte! Wahrscheinlich hatte er sich sogar dazu verstiegen, vorher mit Mrs. Warren darüber zu sprechen! Doch einerlei, wie es gekommen sein mochte — ich mußte mich unbedingt beherrschen und ihm nicht zeigen, wie empfindlich mich das getroffen hatte.
    »Ich glaube, Überlegung ist wirklich nicht nötig, denn ich kann’s Ihnen sofort beantworten«, gab ich zurück. »Meine Ansicht ist, daß es nicht gutgehen würde. Sagen Sie mir doch einmal — ich frage aus reiner Neugier — , weshalb Sie sich verheiraten wollen.«
    In wohlberechneter Absicht bot er mir eine Zigarette an, und als ich hochmütig ablehnte, begann er selbst zu rauchen und schwieg ein Weilchen, bevor er sagte: »Aus vielerlei Gründen. Einige können Sie gewiß nicht recht würdigen, für die rein praktischen aber haben Sie sicher Verständnis. Meine Ansicht ist, daß jeder Mann lieber heiraten als alleinbleiben sollte, und ich bin jetzt vierunddreißig. Also durchaus ehereif. Im übrigen glaube ich ganz fest daran, daß solche — eh — solche Kameradschaften glücken können und finde, daß Sie und ich gut zusammenpassen würden. Sie sind weltklug und kühl, erliegen keinen Illusionen, sind außerordentlich tüchtig und eine vortreffliche Hausfrau und Gastgeberin. Ich bewundere Sie sehr und bin überzeugt, wir würden gut miteinander auskommen.«
    Er machte eine Pause, während ich meine Hände zusammenpreßte, um ihm nicht empört auf den Kopf zuzusagen, was ich von ihm und seinem gräßlichen Vorschlag dachte.
    »Das ist also mein Standpunkt, doch ich habe auch an Ihren gedacht«, begann er wieder. »Sie haben hier sehr viel geleistet, aber doch ausschließlich im Interesse Ihres Bruders. Seine Gesundheit war Ihr Problem. Aber jetzt geht es ihm wieder gut; Sie würden in seiner Nähe bleiben und könnten ihn immer noch mit mütterlichem Auge bewachen. Meine Tante würde ihn vortrefflich pflegen, und mit Bruce ist er ja gut befreundet. Seine schriftstellerische Arbeit absorbiert ihn immer mehr; deshalb müßte im nächsten Jahr dafür gesorgt werden, daß der Hauptteil der Arbeit auf andere Schultern übertragen wird. Es gibt heutzutage ein System, wobei quartiersuchende Feriengäste sich zu einem Verband zusammentun und für jedes Jahr diesselben Campingplätze fest buchen, so daß der Besitzer nur wenig Arbeit hat. Ich habe genaue Einzelheiten angefordert.«
    Mit ungeheurer Anstrengung konnte ich mich darauf beschränken, ruhig zu sagen: »Wie gründlich Sie sind und Ihrer Sache so sicher!«
    »Keineswegs, doch ich spreche ja mit einer Geschäftsfrau; deshalb ordne ich alle zweckdienlichen Tatsachen sauber ein. Andererseits dürften Sie ein

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