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Es: Roman

Es: Roman

Titel: Es: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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meisten.« Er sah Bill an. »Was glaubst du, Bill – können überhaupt irgendwelche Erwachsene Es sehen?«
    »Ich w-w-weiß n-nicht«, antwortete Bill. »Ein p-p-paar m-muss es w-wohl geben.«
    »Ich wünschte, wir würden einem von ihnen begegnen«, sagte Richie mürrisch. »Dies hier ist wirklich keine Aufgabe für Kinder, wenn ihr versteht, was ich meine.«
    Bill wusste genau, was er meinte. Jedes Mal, wenn die Hardy-Jungs in Schwierigkeiten gerieten, war ihr Vater, Fenton Hardy, zur Stelle, um ihnen beizustehen. Und ebenso Rick Brants Vater in den Wissenschaftsabenteuern von Rick Brant. Scheiße, sogar Nancy Drew hatte einen Vater, der in letzter Minute auftauchte, wenn die Bösewichter sie gefesselt und in einen Minenschacht geworfen hatten oder dergleichen.
    »Ein Erwachsener müsste hier sein«, seufzte Richie, während er das verschlossene Haus mit dem abbröckelnden Verputz, den schmutzigen Fenstern und der schattigen Veranda betrachtete. Ben spürte, dass ihrer aller Entschlossenheit für einen Moment ins Wanken geriet.
    Dann sagte Bill: »K-K-Kommt mal h-her und sch-schschaut euch d-das an.«
    Sie gingen zur linken Seite der Veranda, wo das Schutzgitter abgerissen war. Die verwilderten Rosen waren noch da … und jene, die Eddies Aussätziger berührt hatte, als er rausgeklettert war, waren immer noch schwarz und verdorrt.
    »Es hat sie nur berührt, und das ist passiert?«, fragte Bev erschrocken.
    Bill nickte. »S-S-Seid ihr euch immer n-noch ganz s-s-sicher? «
    Einen Moment lang schwiegen alle. Sie waren sich nicht sicher. Obwohl sie an Bills Gesicht ablesen konnten, dass er sein Vorhaben nicht aufgeben, dass er auch ohne sie dieses Haus betreten würde, waren sie sich nicht sicher. Neben der Entschlossenheit stand in Bills Gesicht auch so etwas wie Schuldbewusstsein geschrieben. Wie er ihnen schon früher einmal gesagt hatte – George war nicht ihr Bruder gewesen.
    Aber all die anderen Kinder, dachte Ben. Betty Ripsom, Cheryl Lamonica, der Clements-Junge, Eddie Corcoran (vielleicht), Ronnie Grogan … ja, sogar Patrick Hockstetter. Es tötet Kinder, verdammt noch mal, Kinder!
    »Ich komme mit, Big Bill«, sagte er.
    »Scheiße, ja«, sagte Bev.
    »Na klar«, sagte Richie. »Glaubst du, wir überlassen den ganzen Spaß dir allein?«
    Bill sah sie an, schluckte und nickte dann. Er reichte Beverly die Blechdose.
    »Bist du dir sicher, Bill?«
    »G-G-Ganz sicher.«
    Sie nickte, und trotz ihrer Angst vor der Verantwortung fühlte sie sich durch sein Vertrauen geschmeichelt. Sie öffnete die Dose und schob eine der beiden Kugeln in die rechte Vordertasche ihrer Jeans. Die andere legte sie in die Gummimulde für die Munition ein; dann schloss sie ihre Faust fest um die Gummischlaufe und entschied sich, die Schleuder so zu tragen. Sie konnte die Kugel fest in ihrer Faust spüren; zuerst ganz kalt, dann wärmer werdend.
    »Gehen wir«, sagte sie mit einer leicht schwankenden Stimme. »Los, gehen wir, bevor ich Feigling doch noch kneife.«
    Bill nickte, dann sah er Eddie forschend an. »Sch-Sch-Schaffst du’s, Eddie?«
    Eddie nickte. »Na klar. Letztes Mal war ich allein. Diesmal sind meine Freunde bei mir. Stimmt’s?« Er schaute in die Runde und lächelte. Sein Gesichtsausdruck war schüchtern, zerbrechlich und sehr hübsch.
    Richie klopfte ihm auf den Rücken und verkündete mit seiner Pancho-Vanilla-Stimme. »Stimmt genau, senhorrr. Wenn jemand versuchen sollte, dein Asthma-Spray zu stehlen, brrringen wirrr ihn um. Aberrr wir brrringen ihn mucho langsam um Carrramba!«
    »Das hört sich ja schrecklich an, Richie«, kicherte Bev.
    »Z-Zuerst unter die V-Veranda«, sagte Bill. »Ihr b-b-bleibt alle h-hinter mir. Dann in den K-K-K-Keller.«
    »Und was soll ich tun, wenn du vorangehst und das Ding dich dann anspringt?«, fragte Beverly. »Durch dich hindurchschießen?«
    »W-W-Wenn’s gar nicht anders g-g-geht«, sagte Bill. »Aber ich w-würde vorschlagen, d-dass du zuerst v-v-versuchst, an mir vorbei zu schießen.«
    Richie wieherte vor Lachen.
    »W-W-Wir werden d-durchs ganze H-H-Haus gehen, wenn’s sein m-muss.« Er zuckte die Achseln. »V-V-Vielleicht wird gar n-nichts p-p-passieren.«
    »Hältst du das für möglich?«, fragte Mike.
    »N-Nein«, gab Bill zu. »Es ist h-h-hier.«
    Ben glaubte, dass er recht hatte. Das Haus Nr. 29 in der Neibolt Street schien in einer Art giftigem Umschlag zu stecken. Er war nicht zu sehen … aber zu spüren. Ben fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.
    »S-S-Seid

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