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Es: Roman

Es: Roman

Titel: Es: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Pumpstation nicht finden kann?
    Er keuchte, hatte Seitenstechen, und sein Hintern schmerzte an der Stelle, wo der Stein ihn getroffen hatte. Beverly hatte gesagt, Henry und seine Freunde hätten die Absicht, sie zu töten, und Ben glaubte das jetzt auch, o ja, er glaubte es ohne Weiteres.
    Die Uferböschung des Kenduskeag tauchte so plötzlich vor ihm auf, dass er nicht mehr rechtzeitig abbremsen konnte und – obwohl er wild mit den Armen ruderte, um das Gleichgewicht zurückzuerlangen – den steilen Abhang zum schnell dahinströmenden Wasser auf dem Hosenboden hinabschlitterte, wobei sein Hemd hochrutschte und nasser Lehm an seinem Rücken kleben blieb.
    Bill rannte fast in ihn hinein und zog ihn dann hoch.
    Nacheinander kamen nun auch die anderen aus dem Gebüsch am Rande der Uferböschung gestürzt und kletterten den Abhang hinunter. Richie und Eddie kamen zuletzt, Richie hatte einen Arm ungeschickt um Eddies Taille geschlungen, um ihm hinabzuhelfen; seine nasse Brille war ihm bis auf die Nasenspitze heruntergerutscht.
    »W-W-Wo?«, schrie Bill Ben zu.
    Ben sah nervös nach links und nach rechts und war sich nur allzu deutlich der Tatsache bewusst, dass die Zeit furchtbar knapp war. Der Fluss schien bereits gestiegen zu sein, und der wolkenverhangene Regenhimmel hatte ihm eine bedrohliche, schiefergraue Farbe verliehen. Seine Ufer waren mit Büschen und verkümmerten Bäumen überwuchert, die jetzt zu den Melodien des Windes einen wilden Tanz vollführten. Er konnte Eddie nach Luft schnappen hören.
    »W-W-Wo?«
    »Ich weiß ni…«, setzte er an, und dann sah er den Baum und die durch Erosion darunter entstandene Höhle, in der er sich damals versteckt hatte, und die ihm so behaglich erschienen war. Er war eingeschlafen, und etwas später, nachdem er wieder aufgewacht war, hatte er dann Bills und Eddies Bekanntschaft gemacht. Später waren Henry Bowers und seine Freunde zurückgekommen … hatten gesehen … hatten gesiegt. Glaubt mir, es war ein richtiger Babydamm. Ohne seid ihr besser dran.
    »Dort!«, rief er. »Da lang!«
    Ein Blitz zerriss den Himmel, und diesmal konnte Ben ihn hören – ein Summen und Brummen wie von einem überbeanspruchten Eisenbahntransformator. Der Blitz schlug in den Baum ein, und blauweißes elektrisches Feuer schoss zischend durch seinen Stamm; Holzsplitter flogen umher, die sich gut als Zahnstocher für einen Märchenriesen geeignet hätten. Der Baum stürzte mit ohrenbetäubendem Krachen in den Fluss; Wasserfontänen spritzten hoch. Ben nahm einen heißen, wilden, unangenehmen Geruch wahr und hielt vor Schreck die Luft an. Ein Feuerball rollte am Stamm des ertrunkenen Baumes entlang, flammte noch einmal grell auf und erlosch. Donner explodierte, nicht über ihnen, sondern um sie herum, als stünden sie genau im Zentrum des Donnerschlags. Der Regen prasselte auf sie hernieder.
    Bill stieß ihn in den Rücken und riss ihn aus seiner Erstarrung. »L-L-L-LOS!«
    Ben stolperte am Ufer entlang; er war jetzt so durchnässt, dass er nicht mehr unterscheiden konnte, ob er noch an Land war oder durchs Wasser platschte. Er erreichte den umgestürzten Baum – die kleine, durch Erosion entstandene Höhle war vernichtet worden – und kletterte darüber hinweg, grub seine Zehen in die nasse Rinde, schürfte sich an den Ästen die Hände und Unterarme auf.
    Bill und Richie hoben Eddie hinauf; er rutschte auf dem Baumstamm aus, und als Ben ihn auffangen wollte, fielen sie beide hin. Eddie stöhnte.
    »Alles in Ordnung?«, schrie Ben.
    »Ich glaub schon«, schrie Eddie zurück und stand auf. Er griff nach seinem Asthma-Spray und hätte es fast fallen gelassen. Ben nahm es ihm aus der Hand, und Eddie sah ihn dankbar an, als er es ihm in den Mund schob und den Mechanismus drückte.
    Richie kletterte über den Baumstamm hinweg, dann Stan und Mike. Bill schob Beverly hoch, und Ben und Richie fingen sie auf der anderen Seite auf. Ihre Haare klebten am Kopf, und ihre Jeans war jetzt vollständig schwarz.
    Bill erklomm als Letzter den Baumstamm und sah Henry und die beiden anderen Jungen kommen. Während er sich auf der unteren Seite vom Stamm herabließ, schrie er: »Sch-Sch-Steine! Werft Steine!«
    Hier am Ufer lag genügend Munition herum, und der vom Blitz getroffene, umgestürzte Baum bildete eine ausgezeichnete Barrikade. Sie warfen Steine auf Henry, Victor und Belch, die den Baum fast schon erreicht hatten. Die drei Jungen brüllten vor Schmerz und Wut, als Steine ihre Gesichter, ihre

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