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Europa, unsere neue Heimat

Europa, unsere neue Heimat

Titel: Europa, unsere neue Heimat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Pohl
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Rahmenbedingungen eine Lösung zu finden. Unterschätzen wir also nicht unseren gesunden Menschenverstand.
    Mit Intelligenz und guter Rhetorik lässt sich alles behaupten, auch der größte Unsinn. Daher vertrauen wir nicht den Medien und schon gar nicht den Politikern, sondern unserem gesunden Menschenverstand. Und ab jetzt entscheiden Sie für sich selbst, ob ich richtig liege oder nicht.
    Es geht uns allen gut, aber bleibt dies so? Es ändert sich alles, aber wir wissen nicht, in welche Richtung! Wird es wieder besser oder schlechter? Wie schnell geht der Wandel voran? Wo werden wir landen? Inwieweit betrifft das mich persönlich?
    Sehen wir uns den Süden und Osten unseres Kontinents an. Im Osten war kurze Zeit nach der Öffnung und der Integration in die EU ein merklicher Fortschritt zu verzeichnen. Aber lesen Sie die Zeitungen: Diese Länder sind alle am Ende.
    Und im Süden unseres Kontinents regiert der blanke Wahnsinn. In Griechenland herrschen soziale Unruhen, wie wir sie in Europa bisher nicht kannten. Aus Spanien wandern die Menschen in Massen aus, weil sie im eigenen Land keine Zukunft mehr sehen und auch keine mehr haben. Reden Sie mit Italienern. Die wissen, wie es tatsächlich um sie steht. Sehen Sie weniger fern, und hören Sie bitte nicht mehr zu, wenn Politiker reden.
    Es wurde ein Rettungsschirm für alle diese Staaten ins Leben gerufen. Was heißt eigentlich Staaten? Das Geld aus dem Rettungsschirm erhalten Banken und Regierungen, die wiederum ihre Schulden bei den Banken nicht mehr zahlen können. Also erhalten das Geld wieder die Banken. Wir überweisen beispielsweise deutsches Steuergeld nach Griechenland, damit die Griechen ihre Schulden bei deutschen Banken zahlen können. Ich könnte anregen, das Geld aus Deutschland, also unser Geld, direkt bei den deutschen Banken einzuzahlen. Warum der Umweg über Griechenland?
    Jetzt gibt es sicher wieder kluge Leute, und das meine ich nicht ironisch, die mir schlüssig erklären werden, warum dies so sein muss und was der eigentliche Hintergrund dafür ist. Sie werden von Ratings reden, von höheren Refinanzierungskosten, vom Risiko, dass eine Bank oder ein Staat in den Konkurs geht, und den dramatischen Folgen für uns alle. Dies wird auch sicher alles seine Richtigkeit haben.
    Aber das ist so ähnlich, als würde ein Ehemann permanent Kredite aufnehmen, um das Kreditkartenkonto seiner Frau abzudecken. Irgendwann wird ihm das Geld ausgehen, auch wenn er noch so reich ist, insbesondere wenn die Kreditkarte ohne Limit und seine Frau eine Zockerin ist.
    Das Geld fließt, so wie ich es beschrieben habe, vom Steuerzahler zu den Banken. Die griechische Bevölkerung sieht tragischerweise keinen Cent von dem Geld, das den deutschen Steuerzahlern abgenommen wird. Im Gegenteil, sie muss genauso ihren Tribut zahlen, also das leidige Sparen des Staates und der Konzerne hinnehmen.
    Wo kommt das Geld also her, und wo geht es hin? Das Geld kommt vom Steuerzahler und landet bei den Banken, ob Deutscher oder Grieche, basta! Ich glaube nicht, dass es einen Professor oder Wissenschaftler gibt, der mich, mit welchen Statistiken, Studien oder Theorien auch immer, überzeugen kann, dass dies nicht so ist.
    Und jetzt kommt der Clou. Geben die Banken das Geld dem Steuerzahler wieder zurück? Nicht einmal gegen Zinsen. Nein, die Banken ziehen sich immer mehr aus dem Kreditvergabegeschäft zurück. Mit Basel I, II, III und vielleicht auch noch XV auf ihren Fahnen lehnen sie Kredit für Kredit ab. Die Klein- und Mittelbetriebe in Europa ächzen und stöhnen darunter. Wer kann schon ohne Geld Geschäfte machen? Sogar Lottogesellschaften haben Kredite, jeder hat einen. Die Wirtschaft braucht sie. Sie bekommt sie aber nicht.
    Meine lieben Professoren, Politiker, Fachleute und Manager: Wie können Sie mir das erklären? Es wird Ihnen nicht gelingen. Daher muss ich es selbst herausfinden.
    Banken haben über Derivate, das sind künstliche Kapitalgeschäfte, ein Vielfaches der realen Wirtschaft gehandelt. Einfach ausgedrückt wurde beispielsweise ein Getreidekorn hundertmal verkauft. Was passiert, wenn nun einer dieses Getreidekorn überraschenderweise haben will? Dann kommt es zur Finanzkrise. Keiner traut mehr dem anderen, denn vielleicht hat dieser das Getreidekorn ja gar nicht.
    Die Banken, korrekter gesagt: die Finanzinstitute, haben auf einmal aufgehört, miteinander zu handeln, weil

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