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Sowjets sollen 2000 Offiziere und 91 000 einfache Soldaten gefangen genommen haben. Nur wenige von ihnen kehrten nach Hause zurück. 1955 schrieb von Manstein, »daß von den 90 000 Gefangenen, die schließlich noch in sowjetische Hand gefallen sind, heute wohl nur noch wenige tausend am Leben sein dürften« (S. 391). Ursprünglich lag die Mannschaftsstärke der 6. Armee bei ungefähr 300 000. Die rund 200 000 nicht Gefangengenommenen dürften bereits im Kampf gefallen sein. Mitcham (S. 239) führt die »allgemein akzeptierte Zahl« von 230 000 im Verlauf der Kesselschlacht gefallenen oder gefangengenommenen Deutschen an, ohne die Verwundeten zu zählen, die das Glück hatten, ausgeflogen zu werden. Von Manstein schätzt die Zahl der deutschen Soldaten im Kessel auf anfänglich 200 000 bis 220 000 (S. 328). »Insgesamt müssen die Achsenmächte mehr als eine halbe Million Soldaten verloren haben.« (Beevor, S. 454) Beevor zufolge (S. 449) hatten die Russen in Stalingrad 1,1 Millionen Opfer zu beklagen, davon 485751 Gefallene.
Was den Nutzen der Leiden der 6. Armee in Stalingrad angeht, verdienen die Worte von Mansteins zitiert zu werden (op. cit., S. 384f.): »Jeder Tag, an dem sie die feindlichen Kräfte noch festhalten konnte, war ausschlaggebend für das Schicksal der Ostfront. Man möge jetzt nicht nachträglich sagen, daß der Krieg doch verloren gegangen sei, daß sein beschleunigtes Ende unendliches Leid erspart haben würde. Das ist nachträgliche Weisheit. In jenen Tagen war es noch keineswegs sicher, daß Deutschland den Krieg militärisch verlieren mußte. Ein militärisches Remis … lag noch durchaus im Bereich der Möglichkeit, wenn es gelang, irgendwie die Lage auf dem Südflügel der Ostfront wiederherzustellen …«
79
Ein deutscher Augenzeuge: »Trauer und Schmerz hatten sich tief in seinem Gesicht eingegraben. Seine Gesichtsfarbe war aschgrau.« – Craig, S. 325.
80
Generalmajor Schmidt zu Paulus: »Denken Sie daran, daß Sie ein Generalfeldmarschall der deutschen Wehrmacht sind.« – Beevor, S. 443. Der Satz fiel tatsächlich ein paar Stunden später, kurz vor Paulus' erstem Verhör.
81
Namenloser russischer General zu Paulus: »Wir haben Ihnen hier an den Ufern der Wolga eine gründliche und unbezahlbare Erfahrung mit dem deutschen Abwehrkampf zu verdanken.« – Frei nach Tschuikow: Das Ende des Dritten Reiches ; Goldmann, München 1966; S. 8; russische Originalausg. ca. 1964. Im Original spricht Tschuikow nicht mit Paulus – und ohne Sarkasmus.
82
Paulus im Verhör: »Das wäre keine soldatische Haltung!« und das folgende Gespräch – nach Beevor, S. 444f.; teils wörtlich zitiert, teils erfunden.
83
Paulus' Erlebnisse in der UdSSR 1943-53 – nach der gelegentlichen Erwähnung bei Bodo Scheurig: Freies Deutschland – Das Nationalkomitee und der Bund Deutscher Offiziere in der Sowjetunion 1943-45 ; Nymphenburger Verlagshandlung, München 1960.
84
Der Korrespondent der London Sunday Times A. Werth: »Paulus sah bleich und krank aus …« – Alexander Werth, Rußland im Krieg ; Droemer-Knaur, München 1965; S. 380.
85
Hitler über Paulus' Kapitulation: »Mir persönlich tut am meisten weh …« – Warlimont, S. 322f. (Fragment Nr. 47: Protokoll der Mittags-Lagebesprechung vom 1. 2. 1943).
86
Feldmarschall Keitel: »Ich habe beim Führer immer für ihn Partei ergriffen …« – frei nach Telford Taylor: The Anatomy of the Nuremberg Trials: A Personal Memoir ; Little, Brown, Back Bay Books, Boston 1992; S. 310.
87
Rudenko: »Habe ich Ihrer Aussage richtig entnommen …« und Paulus' Erwiderung – ebd., S. 311.
88
Der Verteidiger: »Wie steht es mit Ihnen, Herr Feldmarschall Paulus?« und Paulus' Erwiderung – loc. cit., leicht abgewandelt.
89
Ribbentrop: »Dieser Mann ist erledigt …« und Jodls Erwiderung – Gilbert, S. 149 (12. Februar 1946).
90
Oberst Heims Einschätzung von Paulus: »Gepflegt und elegant …« – Görlitz, S. 60.
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Ernst Paulus' Verhältnis zu seinem Vater nach dem Krieg – das silbergerahmte Foto aus Poltawa ist – natürlich – meine Erfindung. Immerhin hat Ernst Paulus der Textsammlung von Görlitz Folgendes beigegeben (S. 5): »So übergebe ich dieses Buch, in Ehrfurcht vor dem Schicksal der 6. Armee, der Öffentlichkeit.«
92
Hitlers Testament: »… mich daher entschlossen, aus freien Stücken den Tod zu wählen …« – leicht
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