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Eve & Caleb - 03 - Kein Garten Eden

Eve & Caleb - 03 - Kein Garten Eden

Titel: Eve & Caleb - 03 - Kein Garten Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Carey
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Worte wieder ein. Ich hatte beschlossen, ihnen zu helfen, auch wenn es bedeutete, die anderen im Stich zu lassen. Wie konnte ich nun zu ihr gehen und erwarten, dass sie mir half? Wie konnte ich sie überhaupt nur fragen?
    Am Fuß der Treppe konnte ich Beatrice ausmachen. Sie hielt ein Mädchen mit kurzen strohblonden Haaren im Arm, die am Hinterkopf völlig verstrubbelt war, als sei sie gerade eben aufgewacht. Das Gesicht des Mädchens war feuerrot, ihre Augen verquollen. Beatrice wiegte sich vor und zurück, während sie das Mädchen noch enger an sich drückte, und für einen Augenblick legte sich meine Einsamkeit. »Ich hab sie gefunden«, sagte sie und erwiderte meinen Blick. »Das ist meine Sarah.«

DREI
    »Das sind die alten Enzyklopädien, um die Ihr gebeten habt«, sagte Moss, indem er mir einen Stapel Bücher in die Arme drückte, »und ein Roman, von dem ich dachte, dass er Euch gefallen könnte.« Es waren insgesamt drei Bände, jeder davon gut fünf Zentimeter dick. »Das sind die, die noch in Eurer Sammlung fehlen. W und J. Ich hoffe, sie sind Euch von Nutzen, wenn Ihr Werwölfe und dergleichen nachschlagen möchtet.« Er tippte mit dem Finger auf den Einband des ersten Buches und bedeutete mir, es aufzuschlagen.
    Vorsichtig hob ich den Buchdeckel an, bis mein Blick auf das kleine Päckchen weißen Pulvers fiel, das sich darunter verbarg. Einige Seiten waren ausgeschnitten worden, sodass eine flache Mulde entstanden war. »Würde es dir etwas ausmachen, uns für einen Moment allein zu lassen?«, fragte ich und sah zur Ecke des Salons hinüber. Alina, das Zimmermädchen, das Beatrice ersetzt hatte, war damit beschäftigt, zierliche Tassen auf einem Tablett anzuordnen, um den Tisch nach der morgendlichen Teestunde abzuräumen. Sie war klein, mit lockigem braunen Haar und kleinen, weit auseinanderstehenden Augen. Sie nickte und begab sich zur Tür.
    Ich wusste, dass dies eines unserer letzten Treffen war, dass die Dinge in Gang gekommen waren und die Macht-Verhältnisse sich heimlich, still und leise zugunsten der Rebellen verschoben. Dennoch fiel es mir schwer, hoffnungsfroh zu sein; nachdem ich Maxine gesehen hatte, hatte mich eine seltsame Schwere befallen. Ich war besorgt um meine Freundinnen und fragte mich, wo sie wohl sein mochten – ob sie überleben würden. Ruby und Pip waren mindestens im fünften Monat, vielleicht sogar schon weiter. Warum hatte Arden sich nicht über den Pfad gemeldet?
    Als die Tür hinter Alina ins Schloss gefallen war, nahm ich die Bücher eins nach dem anderen vom Stapel und warf einen kurzen Blick hinein. Im J-Band der Enzyklopädie steckten eine gefaltete Landkarte und ein Funkgerät mit Kurbel, ähnlich denen, die auf dem Pfad benutzt wurden. »Lustig«, sagte ich, während ich den dicken Roman aufschlug, der obenauf lag und dessen Titel ich nicht kannte. Darin lag ein Messer, dessen Metall im Licht glänzte. »Krieg und Frieden. Verstehe.«
    Moss lächelte, als er sich mir gegenüber niederließ. »Ich konnte nicht widerstehen«, flüsterte er. »Es passte einfach so gut. Ich bin gerade dabei, dir eine Pistole zu beschaffen. Aber nun, da die Belagerung bevorsteht, ist es nicht ganz einfach, an Vorräte und Ausrüstung zu kommen. Die Menschen trennen sich nicht gerne von ihren Waffen.«
    Moss war fröhlicher, als ich ihn je gesehen hatte. Ich konnte nicht anders, als ihn zu beneiden. Meine Nervosität hatte nur noch zugenommen. Meistens war ich morgens völlig erschöpft. Meine Hände zitterten und mein Magen schmerzte und fühlte sich an, als hätte ihn jemand ausgewrungen.
    »Das Ende ist nah«, flüsterte Moss. Dann klopfte er auf die Bücher. »Und du wirst es einleiten.«
    »Zu ihm hineinzukommen, sollte ich eigentlich schaffen.« Ich hatte lange darüber nachgedacht, unter welchen Umständen ich in die Suite meines Vaters gelangen könnte: wie ich unter irgendeinem Vorwand darum bitten würde, mit ihm sprechen zu dürfen. »Aber was dann?«
    Er strich mit der Hand über den Buchumschlag und fuhr die goldene Prägung nach. »Du musst an die Schubladen neben seinem Waschbecken kommen. Dein Vater hat ein Fläschchen mit Medikamenten gegen Bluthochdruck. Die Kapseln sollten sich in zwei Teile zerlegen lassen, sie sind mit einem weißen Pulver gefüllt.«
    »Das ich dann austausche«, ergänzte ich mit einem Blick auf das Buch.
    Moss nickte. »Genau. Bei so vielen wie möglich – mindestens sechs oder sieben Kapseln. Aber sei vorsichtig. Gib acht, dass du es nicht

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