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Eve & Caleb - 03 - Kein Garten Eden

Eve & Caleb - 03 - Kein Garten Eden

Titel: Eve & Caleb - 03 - Kein Garten Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Carey
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Teenager gewesen, die im Palast aufgewachsen waren, und sie hatte schon immer Gefühle für ihn gehegt. Ich hatte ihr versprechen müssen, dass ich ihr sofort erzählen würde, falls er jemals über sie sprach. »Er hat bisher noch nichts gesagt«, versuchte ich sie zu trösten. »Weißt du, wir streiten eigentlich mehr, als dass wir uns unterhalten. Wir stehen uns nicht besonders nahe.« Ich legte meine Hand auf ihre und sie lächelte, sodass ein kleines Grübchen auf ihrer Wange erschien, das aussah wie mit einer feinen Nadel festgesteckt.
    »Ich muss dir so albern vorkommen«, sagte sie mit einem Lachen. »Ich führe eine Beziehung in meinem Kopf.«
    »Überhaupt nicht.«
    Wie oft hatte ich in Califia innegehalten und mir vorgestellt, Caleb säße neben mir auf den Felsen, während ich auf die Wellen hinunterblickte, die ans Ufer schlugen. Wie oft hatte ich mich selbst glauben gemacht, er sei immer noch hier in der Stadt, würde eines Tages auftauchen und mich in den Gärten des Palastes erwarten. In der Einsamkeit der Suite sprach ich immer noch mit ihm, erzählte ihm, dass ich mir wünschte, alles wäre wieder wie früher. Es gab Zeiten, da musste ich mir bewusst ins Gedächtnis rufen, dass er fort war, dass er für tot erklärt worden war, dass das, was passiert war, niemals ungeschehen gemacht werden konnte. Diese Tatsachen waren das Einzige, was mich an die Realität band.
    Bevor ich noch irgendetwas sagen konnte, ging die Tür auf und der König schob sich in den Raum, ohne auch nur anzuklopfen. Das tat er manchmal, wie um mich daran zu erinnern, dass ihm jeder einzelne Teil des Palasts gehörte. »Ich habe gehört, was passiert ist«, sagte er zu mir. Ich setzte mich auf, als der Arzt hinter ihm das Zimmer betrat.
    »Es war nichts«, entgegnete ich, auch wenn ich mir noch nicht sicher war. Moss hatte die Überreste des Frühstücks in die Außenbezirke gebracht, um herauszufinden, was vielleicht darin war.
    »Du hast dich übergeben«, widersprach er. »Du bist dehydriert. Du hättest das Bewusstsein verlieren können.«
    Der Arzt, ein dünner kahler Mann, trug nicht so einen weißen Kittel wie die Ärzte in den Schulen. Stattdessen trug er ein einfaches blaues Hemd und eine weite graue Hose wie jeder andere Büroangestellte im Stadtzentrum. Das sei sicherer so, hatte man mir gesagt. Selbst sechzehn Jahre nach der Epidemie waren die meisten Menschen den Ärzten nicht besonders wohlgesinnt, denn sie fragten sich immer noch, was sie wann gewusst hatten.
    »Euer Vater war in Sorge. Er wollte wissen, ob es sich um einen erneuten Ausbruch des Virus’ handeln könnte«, sagte der Arzt. »Ich kann Euch aber versichern, dass es das sicher nicht ist.«
    »All die Aufregung um mich.« Ich ließ meinen Blick zwischen dem König und dem Arzt hin und her wandern. »Es geht mir wieder gut, wirklich.«
    Der Arzt lächelte mich an. »Es wird natürlich noch einige Male wiederkehren.« Ich starrte ihn verwirrt an. »Nausea gravidarum«, ergänzte er, als würde das irgendetwas erklären. »Die meisten Menschen nennen es Morgenübelkeit.«
    Mein Vater lächelte und in seinen Augen lag ein Ausdruck stiller Erheiterung. Er kam auf mich zu, zog mich auf die Füße und drückte meine Hände. »Du bist schwanger.«
    Er umarmte mich und der unangenehme, schwere Duft seines Parfüms brannte mir in den Lungen. Ich hatte keine Zeit, die Nachricht zu verdauen. Ich musste lächeln, erröten, all die Freude, die man von mir erwartete, vortäuschen. Natürlich war es das, was mein Vater wollte. In seinen Augen hatten Charles und ich ihm endlich einen Erben geschenkt.
    »Das sind freudige Nachrichten. Wir sollten Charles in den Außenbezirken aufsuchen«, fuhr mein Vater fort. »Wir treffen uns bei den Aufzügen, sobald du angemessen gekleidet bist.« Clara sagte kein Wort. Ich wagte nicht, sie anzusehen; stattdessen lauschte ich ihren langsamen, ungleichmäßigen Atemzügen. Es klang, als erstickte sie.
    »Kommt heute Nachmittag in meine Praxis«, fügte der Arzt an. »Wir müssen einige Tests machen, um sicherzustellen, dass alles in Ordnung ist. In der Zwischenzeit habe ich die Küche angewiesen, einen Vorrat an Ingwertee und Crackern anzulegen – Kleinigkeiten, um Euren Magen zu beruhigen. Euch mag ein wenig übel sein, aber Mahlzeiten auszulassen wird es nur noch schlimmer machen. Und wie Ihr vermutlich schon wisst, lässt es im Laufe des Tages nach.« Er streckte die Hand aus und ich schüttelte sie. Ich hoffte, dass er meine

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